Kapitel 4

272 14 2
                                    

"Am nächsten Tag hat er seine Haare gefärbt," erzählt Tyler seiner Mutter.
Sie sitzen auf den Treppen draußen und sehen zu wie der Wind durch die Blätter der Bäume im Garten weht. Es hört sich an wie ein kaltes Kissen auf Tylers Haut und sofort muss er lächeln.
"Welche Farbe?" fragt seine Mutter.
"Blau. Hellblau," sagt Tyler und grinst dabei leicht. "Davor waren seine Haare 'ne Zeit lang rot."
"Das ist toll, Tyler," sagt seine Mutter, scheint sich dabei aber nicht wohl zu fühlen.
"Er hat diese richtig dunklen Augen," beschreibt Tyler. Er entscheidet sich das unwohl befinden (heißt das so? :D) seiner Mutter zu ignorieren. "Kaffee Augen. Der Kaffee mit heißer Schokolade. Wie hieß er noch gleich?"
"Mokka," antwortet seine Mutter.
"Mokka Augen." Tyler nickt.
"Tyler..." seine Mutter beißt auf ihre Lippe. "Was ist Josh für dich?"
"Was meinst du?"
"Ist er dein Freund? Seid ihr zusammen?"
Tyler stottert leicht "Was? Nein!"
"Es ist okay wenn du einen Freund haben willst," beruhigt ihn seine Mutter. "Nur damit du's weißt."
"Toll," sagt Tyler mit aufgerissenen Augen. "Wie kommst du darauf?"
"Du hast immer diesen verliebten Blick drauf, wenn du über ihn redest, Tyler," erklärt seine Mutter.
"Mag sein, aber das lässt dich automatisch denken, dass ich Schwul bin?!"
"Naja," sagt seine Mutter. "Du schienst mir noch nie ganz Hetero zu sein, Tyler."
"Danke Mama."
"Das war keine Beleidigung!" protestiert seine Mutter. Sie stoppt als sie Tyler lachen sieht.
"Ich bin Schwul," sagt Tyler zu ihr nachdem er aufgehört hat zu lachen. "Ich hätte nur nie gedacht, dass du das bemerkst."
"Gelegentlich bemerkte ich manche Dinge an dir," meint seine Mutter.
Tyler wird sofort ernst. Er runzelt die Stirn. Seine Mutter seufzt und nimmt vorsichtig seine Hand.
"Es tut mir leid, Tyler. Ich weiß, dass eine Entschuldigung nichts wieder gut machen wird und sie nichts verändern wird, aber es tut mir trotzdem so leid."
"Warum-" Tyler schluckt, "warum hast du mir nicht geglaubt?"
"Ich-" seine Mutter seufzt. "Dr. Craig schien sehr professionell, Tyler. Er war ganz oben auf der Liste. Er war sehr vorsichtig, ich war mir sicher er würde sich nie falsch verhalten." Sie seufzt wieder und drückt Tylers Hand. "Ich bereue es mehr als alles dir nicht zugehört zu haben, Tyler."
"Tun wir es nicht alle," murmelt Tyler. "Tun wir es nicht alle."
-------------------------------
Soo diesmal ein etwas kürzeres Kapitel, sorry. Dafür gehts heute abend direkt weiter :3
Ich hoffe wie immer, dass es euch gefallen hat, wenns Fragen gibt dann schreibts ruhig in die comments und Kritik ist auch erwünscht :]
Stay Street!

Stay In Place (Sing A Chorus) |German|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt