Kapitel 15

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Tyler wacht auf und sieht, dass seine Mutter neben ihm liegt. Sie streichelt seinen Rücken.
"Hey," sagt sie weich als er sich aufsetzt und seine Augen reibt.
"Hi," sagt er. Er fühlt sich leer.
"Willst du drüber reden?" fragt seine Mum vorsichtig.
Tyler schüttelt seinen Kopf, sagt aber trotzdem "Josh hat mich geschlagen."
Die Augen seiner Mutter weiten sich. "Er hat was?"
"Es war meine Schuld!" nimmt Tyler Josh in Schutz und fährt sich durch seine Haare. "Ich hab immer wieder geschrien er sei nicht real und er hat geweint aber ich hab nicht aufgehört und dann hat er mich halt geschlagen."
Seine Mutter starrt ihn entsetzt an.
"Er hat dich geschlagen." sagt sie langsam.
Tyler reibt seine Augen und nickt. Er ist plötzlich in eine starke Umarmung verwickelt.
"Mama?" sagt er unsicher als er sie zittern fühlt, so als wenn sie weinen würde.
"Tyler," sagt sie weich. "Oh Tyler, es tut mir so leid."
"Warum... Warum bist du...?" fängt Tyler an aber er beendet den Satz nicht, da er zögernd über den Rücken seiner Mum streicht.
"Mein kleiner Junge," flüstert sie und umarmt ihn so doll, dass Tyler kaum atmen kann.
"Mom?"
Tyler schaut auf und sieht, dass sein kleiner Bruder in der Tür steht.
"Ähm ich wollte euch nicht stören, aber Papa ist am Telefon." sagt der kleine Bruder und hält das Telefon hoch.
Widerwillig lässt Tylers Mum ihn los und geht ans Telefon.
Sein Bruder sieht erleichtert aus und verlässt augenblicklich den Raum.
"Chris?" sagt sie und hält das Telefon an ihr Ohr. Sie hört einen Moment zu. "Nein, er ist grade aufgewacht." Sie hört wieder zu. "Ja, ich hab - nein ich sags dir später." Wieder eine Pause. "Ja, ist er. Bis gleich." Sie legt auf und legt das Telefon auf Tylers Nachttisch.
"Hast du Hunger?"
Tyler schüttelt den Kopf. "Wieviel Uhr ist es?"
Seine Mutter schaut auf die Uhr. "3:50", sagt sie.
"Nachmittags oder-"
"Morgens." beendet sie für Tyler.
Tyler runzelt die Stirn. "Was macht Papa draußen? Warum ist mein Bruder noch wach?"
"Dein Vater ist raus gegangen um ein paar Sachen zu holen. Und alle deine Geschwister konnten nicht schlafen."
"Das ist meine Schuld, ganz sicher." sagt Tyler und klingt perfekt gleichgültig.
Seine Mutter drückt seine Hand. "Es ist meine Schuld, alles," merkt sie an. "Ich war ein einziges Chaos."
"Oh," sagt Tyler nur. Er weiß nicht was er sonst sagen soll.
"Wir gehen nachher zu Dr. Paulson, okay?"
"Warum?"
"Wir müssen alle zusammen reden." sagt sie.
"Über was?"
Sie zuckt mit den Schultern. "Über alles was passiert ist."
Tyler seufzt. "Der Sex," sagt er.
Seine Mutter zuckt zurück. "Ja Tyler. Das ist ein Teil davon."
Tyler nickt langsam und legt sich wieder hin. Er gräbt seinen Kopf in sein Kissen und tut so, als wenn Josh ihn nie geschlagen hätte.
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Stay Street!

Stay In Place (Sing A Chorus) |German|Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt