Percy Point of View:
„Geht... Geht es dir gut?", Ich hörte die Unsicherheit in Tritons Stimme, aber trotzdem schnaubte ich. „Ob es mir gut geht?! Meinst du das ernst?" Ich ächzte und versuchte mich so wenig wie möglich zu bewegen, denn der Dolch steckte immer noch tief in meinem Leib.
Okeanos hatte sich nicht die Mühe gemacht, ihn zu entfernen, bevor er gegangen war. „Du hast Recht, das war eine dumme Frage.", sagte er leise.
Ich seufzte und stützte mich mit einer Hand seitlich auf dem Boden ab, „Solange die Klinge in meinem Bauch ist, kann ich nicht heilen."
„Das weiß ich. Ich meinte, was Okeanos gesagt hat-...", Ich unterbrach ihn: „Es ist egal, klar! Ich will darüber nicht nachdenken." Ich konnte meinem Halbbruder direkt ins Gesicht sehen, da der Meerestitan ein paar der Leuchtfische da gelassen hatte, die Licht ins Dunkle brachten.
Er schien sich nicht wohl in seiner Haut zu fühlen. Sein Blick wanderte immer wieder zu meinem blutigen Bauch, „Früher oder später wirst du das müssen. Percy, ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr, was an dem Tag passiert ist, als Dad Pompeji zerstört hat. Das ist schon viel zu lange her, aber ich bin mir sicher, dass es einen Grund gehabt hat, dass Poseidon so gehandelt hat."
Ich verdrehte die Augen und atmete angestrengt, um den Schmerz etwas zu lindern. Ich konnte spüren, wie die Zellen versuchten zusammenzuwachsen, aber durch das Hindernis daran gehindert wurden. Und das alles machte es noch schmerzhafter. Aber am Schlimmsten tat es in meinem Herzen weh.
„Er hat mich schon einmal umgebracht.", sagte ich, „Macht er das mit all seinen Söhnen? Hab ich damals nicht genug geleistet, oder was? War er enttäuscht von mir?"
Triton schüttelte den Kopf, „Ich weiß es nicht, Percy, aber es geht um das Hier und Jetzt. Poseidon liebt dich. Wie er nur selten eines seiner Kinder liebt." Zum Schluss hörte er sich verbittert an.
„Weil ich zweimal die Welt gerettet habe.", ich lachte freudlos, „Das macht es für ihn aus." Mein Halbbruder sah mich traurig an, „Das stimmt überhaupt nicht." Danach schwieg er, als wüsste er, dass er mich nicht überzeugen konnte. Ich denke, nicht einmal Poseidon selbst könnte das in diesem Moment.
„Du hast vorhin gesagt, du wärst eifersüchtig auf mich.", flüsterte ich in die plötzliche Stille, „Doch ich weiß ehrlich gesagt nicht, worauf. Mein Leben ist ein einziger Misthaufen. Immer wieder wirft es mir Steine in den Weg, die ich nur mit Mühe überlebe."
Ich fixierte ihn, „Für alles Gute, was mir im Leben widerfährt, erfahre ich doppelt so viel Schmerz. Ich habe da einfach keine Lust mehr drauf. Als ich noch ein Halbgott war, hatte ich Albträume, Triton. Wirklich Schlimme, die mich mitten in der Nacht aufwecken und mich nicht mehr einschlafen lassen. Und sie handelten immer davon, dass ich Annabeth verliere und Tartarus selbst. Ich hatte in meinem ganzen Leben nur einmal wirklich Ruhe und das war in den Monaten, bevor Hera mich entführt hat."
Triton sah auf den Boden und Stille entstand, die ich dann mit leiser Stimme brach: „Außerdem bin ich auf dich eifersüchtig. Meine Mom hat einen Mann namens Gabe geheiratet, als ich acht Jahre alt war. Er war ein furchtbarer Mensch und ich habe erst am Ende meines ersten Auftrags herausgefunden, dass er sie geschlagen hat. Und das hat sie nur auf sich genommen, um mich zu schützen. Ich kann dir also sagen, dass meine Kindheit vielleicht nicht die Schlimmste war, weil ich eine Mutter habe, die mich liebt, aber es war trotzdem nicht die Beste. Ich hatte nie einen Vater, der sich um mich gekümmert hat. 80% war ich in irgendwelchen Schulen und Internaten. War fast nie zuhause und musste mich um mich selbst kümmern.
Du bist mit Dad aufgewachsen. Ich habe ihn das erste Mal gesehen, als ich 12 Jahre alt war und habe ihn in meinem ganzen Leben fünf oder sechs Mal gesehen. Du hast soviel Zeit mit ihm verbracht, die ich verpasst habe. Und du hast keine Ahnung wie schwer das teilweise für mich war. Vor allem als ich dich kennen gelernt habe."
Ich wagte die ganze Zeit nicht ihn anzusehen, sondern fixierte den Steinboden vor mir, der mit meinem Blut getränkt war.
„Es tut mir leid.", hörte ich Tritons Stimme irgendwann, „Ich ... ich habe dich so schlecht behandelt, obwohl du sowieso mit so vielem zu kämpfen hast. Das war nicht fair. Ich war immer eifersüchtig, weil er dich wirklich zu lieben scheint und sich um dich sorgt, aber ich habe mir nie vorgestellt, wie das für dich sein muss. Es tut mir leid, Percy."
Jetzt hob ich den Kopf und lächelte ihn nur an, „Lass uns das Kriegsbeil begraben. Lass uns Freunde sein oder das, was wir eigentlich sind. Nämlich Brüder."
Seine Mundwinkel hoben sich ebenfalls, „Einverstanden. Übrigens, bei dem Hai vorhin hast du wahrscheinlich genau wie ich gespürt, dass er nicht hierher gehört. Das hängt damit zusammen, dass es ihn wirklich nicht geben dürfte. Zumindest nicht mehr. Es ist ein Megalodon. Eine Haiart, die seit über 2 Millionen ausgestorben ist."
„Das macht Sinn.", meinte ich und ächzte, als ich versuchte, in eine komfortablere Sitzposition zu kommen. Noch mehr Blut lief aus der Wunde und ich stöhnte. Der Schmerz war immer noch unerträglich seit die Verletzung daran gehindert wurde zu heilen.
„Weißt du eigentlich mittlerweile, warum du fließend Latein sprechen kannst?", fragte Triton und ich fragte mich, wie er davon mitbekommen hatte. Ich schüttelte den Kopf und lehnte meinen Kopf gegen die Mauer.
„Ich habe eine Theorie.", meinte mein Halbbruder und setzte sich auf, „Du hast in deinem vorherigen Leben im alten, römischen Reich gelebt. Ich glaube, deswegen hast du es in Camp Jupiter so schnell gelernt."
„Und das macht ebenfalls Sinn.", lachte ich, „Okay, ich habe noch eine Frage: Wenn man ein Tier hat, das einem geweiht ist, ist es normal, dass es einem die ganze Zeit folgt, bevor es sich einem zeigt?"
Verdutzt starrte mich der Dunkelhaarige an, „Äh,... Wieso?", „Ich glaube, ich habe einen Wolf als Stalker.", Ich erklärte ihm, wie ich Fenris getroffen hatte und auch von unserer Vorgeschichte und Triton nickte.
„Auch wenn du das jetzt ungern hörst, aber es bedeutet, dass es dein Schicksal war ein Gott zu werden. Du hast dem Wolf das Leben gerettet, als du noch ein kleines Kind warst und da stand es schon fest. Ich glaube, es war dir bestimmt, die Unsterblichkeit nach dem Krieg gegen Kronos anzunehmen. Hast du nur nicht. Danach hattest du zwar ein paar Monate Ruhe, aber ich würde sagen, die Moiren haben sich danach an dir gerächt. Erst die Entführung, Gedächtnisverlust, nicht mehr bei Annabeth zu sein, Tartarus, Unsicherheit und Rastlosigkeit. Dann die ganzen Probleme mit Dad. Doch schließlich hat das alles nichts mehr genützt und dein Weg ist letztendlich doch zur Unsterblichkeit gewandert. Nur hattest du diesmal nicht die Wahl, sondern wurdest gezwungen und musst jetzt mit allen möglichen Problemen kämpfen als weitere Strafe dafür, dass du es nicht von Anfang an freiwillig getan hast."
Ich starrte ihn ungläubig an und konnte die Schicksale immer weniger leiden, „Ich bin also von Anfang an dazu verdammt gewesen?! Super. Ganz toll. Nach allem, was die mir angetan haben, was soll denn da jetzt noch kommen?!"
Poseidon Point of View:
Es war offiziell: Die Moiren waren eindeutig gegen mich und meine Söhne. Vor einer halben Stunde war Dauphin wieder aufgetaucht und hatte dem olympischen Rat von dem Boten erzählt, der Atlantis im Auftrag von Okeanos aufgetaucht war.
Es war ein riesiger Megalodon, der offiziell bekannt gegeben hatte, dass sich Percy und Triton in seiner Gewalt befanden. Jeder von meinen Leuten suchte jeden Ort Unterwasser ab, doch bisher konnte nichts gefunden werden.
Zusätzlich kam dann auch noch Chirons Iris Message, in der er uns mitteilte, dass Annabeths Wehen eingesetzt hatten. Apollo war sofort aufgesprungen und hatte sie zu sich auf die Krankenstation in sein vorbereitetes Zimmer teleportiert.
Sie würde das Kind wohl ohne Percys Unterstützung zur Welt bringen müssen. Athene war momentan bei ihr und half so gut es ging, aber letztendlich musste sie da allein durch.
Meine Sorge um Triton, Percy und sein ungeborenes Kind bereiteten mir Kopfschmerzen und ich konnte nicht mehr klar denken. Das einzige, woran ich festhalten konnte, war, dass Percy jetzt unsterblich war und somit nicht sterben konnte. Aber wenn Okeanos ihn foltern würde, würde er auch doppelt so viele Schmerzen erleiden müssen...
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Out of Humanity, Out of Insanity
FanficPercy lag im Sterben, weshalb die Götter nur eine Möglichkeit sahen, ihn zu retten: Sie machten ihn unsterblich. Percy ist am Boden zerstört, vor allem als etwas ans Licht kommt, das Alles ändern würde. Und Percy wäre ja nicht Percy, wenn er nicht m...