Kapitel 1

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Claire:

Fast 2 Jahre sind vergangen, seit ich meinen jetzigen Freund umgerannt habe. Er hat mir einen Cappuccino spendiert und mich dann nach meiner Nummer gefragt. Natürlich habe ich sie ihm gegeben und als er mich angeschrieben hat, war ich sehr froh. Aber lachen konnte ich darüber nicht. Ich habe Gelotophobie. Ich habe Angst zu lachen oder andere lachen zu sehen. Diese Angst habe ich nicht seit meiner Geburt sondern seit...  Es war  schrecklich! Ich rede mit niemandem darüber. Es ist mein dunkles Geheimnis. Aber ich und Alexandré haben es bisher auch geschafft. Auch ihm habe ich mein Geheimnis nicht erzählt.
Ich muss ständig daran denken...  Diese Albträume, diese Angst...
„Claire?“ Ich schaue auf. In das Gesicht von Alexandré. „Wieso zitterst du?“ Ein Blick auf meine Arme zeigte mir, dass ich zitterte. Ich zuckte mit den Schultern. Er sah mich lange an und schließlich zog er seine Jacke aus und legte sie mir um die Schultern. Ich sah ihm in die Augen. Die dunkelbraunen Augen meines Gegenübers. Sie glitzerten vor Freude, genau wie an den Tag, an dem er noch seinen Eltern vorgestellt hat. Naja, “vorgestellt". Sie leben in einer Anstalt und sein Vater hat versucht mich unter sich zu begraben. Ich habe es geschafft auszuweichen. Da waren Alexandrés Augen ganz stumpf vor Trauer gewesen. Bei seiner Mutter bin ich mir nicht sicher. Sie hat mich mit leuchtenden Augen angesehen. Da hatte ich ein gutes Gefühl, das aber gleich wieder verschwand, als sie mich anlächelte. Da habe ich mich abgewand. Alexandré hat mich gefragt, was los ist und da habe ich ihm dann von meiner Krankheit erzählt. Seit dem haben weder er noch ich gelacht.

Wenn du wieder lachstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt