Kapitel 5

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Für mich brach eine Welt zusammen. Alexandré war für mich immer eine Stütze und hat mich vom Abgrund zurückgezogen, wenn ich zu nah dran war. Meine Augen füllten sich mit Tränen und ich musste die Augen schließen. Die Tränen rannen meine Wangen hinunter und tropften mit einem dumpfen Geräusch auf die Decke. „Miss Werkat. Wir wissen, dass der Verlust ihres Freundes für sie ein Schock ist, aber sie müssen jetzt ganz ruhig bleiben." Ich sah den Artzt an. Seine Gestalt in dem weißen Kittel war von meiner Tränen verschleierten Sicht verschwommen und ich konnte seine Miene nicht erkennen. „Ich soll ruhig bleiben? Ich bin die Ruhe selbst, wenn man von meinem jetzigen Zustand absieht. Ich habe gerade die Nachricht bekommen, dass mein Freund tot ist und ich soll ruhig sein?!" Ich sah ihm ganz genau ins Gesicht umdeine Sicht klärte sich langsam. „Willen Sie mich verarschen?!" Meine Stimme hob sich und ich schrie den Artzt fast schon an. Dieser wich zurück. „Miss Werkat..." Ich ließ ihn nicht zuende sprechen, sondern riss mir die Nadel aus dem Arm und sprang aus dem Bett. Meine Füße trugen mich zuerst wackelig zur Tür. „Miss Walkat, sie müssen sich ausruhen. Sie haben gerade einen Autounfall überlebt. Sie können nicht einfach gehen!" Die Stimme des Artztes konnte mich nicht aufhalten. In meinem Kopf sah ich Alexandré. Sein Lächeln, seine Augen, seine Lippen. Blind vor Schmerz lief ich los. Durch die verwinkelten Gänge des Hospitals. Verloren in meinen Errinerungen. Die Gänge schienen wie leergefegt. Doch mich kümmerte es nicht. Warum sollte es? Die weißen Wände schienen kein Ende zu nehmen. Ich rannte immer schneller. Verloren in all dem Weiß. Fast stolperte ich über meine eigenen Füße. Doch ich fing mich ab und blieb einfach liegen. Ich hatte keine Kraft mehr irgendwas zu tun. „Miss Werkat!" Hinter mir ertönten Schritte. Eine Schwester kam auf mich zu gerannt. Ich hob den Kopf. Sie kam eilends auf mich zugerannt. Doch ich wollte nicht mehr. Ich sah auf. Vor mir stand eine Tür offen. In dem Raum war wahrscheinlich irgendjemand, dem es gerade besser ging als mir und der gerade Versorgt wurde. Damit die Tür nicht zuging, war ein Wagen mit Instrumenten davor. Ich stand vorsichtig auf. Die Schwester war nicht mehr weit entfernt und ihre Schritte verlangsamten sich nun. Meine Beine waren geschwächt. Durch das Laufen waren meine Wunden aufgegangen und meine Kleider färbten sich im Brustbereich rot. Trotzdem ging ich vorsichtig auf. Mein Sichtfeld verachwamm. Hinter mir hörte ich nun nicht nur die Schritte der Schwester sondern ein Stimmengewirr. Die Schritte von den anderen Ärtzten und Schwestern hinter mir waren schon sehr nah, als ich den Wagen erreichte. Es befanden sich verschiedene Spritzen, Verbände und ein Skalpell auf der Oberfläche des Wagens. Ohne Emotionen zu spüren, nahm ich das Sklapell in die Hand und drehte mich um. Die S hwestern blieben kurz stehen, verwirrt und mit Angst im Gesicht. Die anderen Ärtzte gingen noch ein paar Schritte vor, auf mich zu. Ich streckte eine Hand aus, die andere mit dem Sklapell un der Hand an meinen Hals gehoben. Doch ich spürte bereits, wie meine Kraft nachließ. Meine kompletten Kleider waren inzwischen Blutüberströmt. „Keinen Schritt weiter, sonst..." Um die Situation zu verdeutlichen, hielt ich mir das Skalpellnäher an die Kehle. Meine Hand zitterte inzwischen fast schon unkontrolliert. „Miss Walkat! Lassen Sie sofort das Skalpell los. Wir können Ihnen helfen." Mein Sichtfeld wurde langsam schwarz. Meine Hand ließ das Skalpell fast schon unbewusst los und ich stützte zu Boden. Ich beam nur noch schemenhaft mit, wie ich hoch gehoben wurde und dann,... Nichts. Nur noch Dunkelheit, die mich wie einen tröstenden Umhang umhing.

Wenn du wieder lachstWo Geschichten leben. Entdecke jetzt