Kapitel 5

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Ich hoffe, dass ich in Zukunft öfter updaten kann und ihr nicht wieder so lange auf ein neues Kapitel warten müsst.

Viel Spaß beim Lesen <3

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Pünktlich um 13 Uhr stand Julianna vor mir und wir betraten nach einer kurzen Begrüßung das Restaurant.

Genau wie gestern Abend verursachte ihr Anblick ein gewisses Kribbeln in mir, das ich zu ignorieren versuchte. Es handelte sich hier schließlich nur um ein geschäftliches Zusammentreffen und ich wollte nicht schon alles ruinieren, bevor ich überhaupt die Chance hatte, etwas von dem Himmel zu kosten, den ihr Körper versprach.

Die mehr oder weniger subtilen Blicke der anderen Männer, als ich sie durch das Restaurant führte, waren mir nicht entgangen. Mir erging es genauso. Ich versuchte immer einen Blick zu erhaschen, wenn sie nicht hinsah. Sie sah wunderschön aus in dem rosa Kleid, das sie trug. Es hatte Klasse, gemischt mit etwas Süßem und Unschuldigem, das ihre Augen in etwas unglaublich sexy und verruchtes verwandelten.

Ich war froh, dass die Tische in dem Restaurant mit genügend Platz dazwischen aufgestellt waren, um sich in Ruhe zu unterhalten und nicht befürchten zu müssen, dass der Tischnachbar mithörte.

Nachdem wir unser Essen bestellt hatten, kam ich gleich zum eigentlichen Grund unserer Verabredung zu sprechen. "Ich weiß nicht, wie weit du bereits informiert bist oder wie das hier sonst abläuft, aber ich wollte noch ein paar Sachen besprechen vor dem Wochenende und Ungereimtheiten aus der Welt schaffen."

"Monica hat mir gesagt, dass ich deine Freundin während eines Klassentreffens spielen soll und weitere Informationen würden dann von dir folgen", äußerte sie.

Nickend antwortete ich: "Mein fünfzehnjähriges Klassentreffen steht an und ich möchte dort nicht als Single auftauchen, wenn der Rest meines Jahrgangs wahrscheinlich mit seiner Familie dort ankreuzt." Sie nickte verständlich und forderte mich auf weiter zu sprechen. "Du sollst für dieses Wochenende meine wunderschöne Freundin spielen, die unsterblich in mich verliebt und die Finger nicht von mir lassen kann."

Grinsend meinte sie: "Dieses "nicht die Finger von dir lassen" befindet sich doch über der Taille, nicht wahr? Denn die Kein-Sex-Regel gilt auch für dich."

"Natürlich", antwortete ich und nickte hoheitsvoll. "Küssen ist doch kein Problem oder?"

Für ein paar Sekunden sagte sie nichts und ich fing an nervös zu werden. "Wir werden es minimal halten."

"Damit kann ich leben. Immerhin sollen deine Finger auf mir kleben und nicht deine Lippen, denn mit denen musst du etwas anderes tun - reden. Ich habe speziell dich ausgesucht, da Monica mir versicherte, dass du deine besondere Bildung genossen hast und mehrere Sprachen beherrscht. Du sollst diese Leute nicht nur mit deinem Aussehen, sondern auch mit deiner Intelligenz überzeugen."

"Dafür hast du schließlich bezahlt und ich bin mein Geld wert."

Das glaubte ich ihr aufs Wort.

"Wir müssen uns nur noch eine Geschichte ausdenken, wie wir uns kennengelernt haben und welchen Job du hast. Weiteres sollte ich dir mehr von mir erzählen, damit sie uns die Geschichte auch abkaufen", stellte ich fest. Dankbar nahm ich einen Schluck von dem perligen Mineralwasser, um meine trockene ein wenig zu beruhigen.

"Ich könnte sagen, dass ich Galeristin bin", schlug sie vor und sah mich aus grünen Augen an.

"Dann würde man fragen für welche Galerie."

"Wir sind in San Francisco, ich werde mir einfach eine ausdenken."

"Na gut, aber du übernimmst die Verantwortung dafür", warnte ich. Sie durfte sich einfach mit niemandem anfreunden, der sie nach dem Klassentreffen in der Galerie, in der sie angeblich arbeitete, besuchen würde. Das konnte doch nicht so schwer sein.

"Und wie haben wir uns kennengelernt?", fragte sie interessiert und legte ihre Lippen an ihr Wasserglas. Interessiert verfolgte ich ihr Treiben und kneifte mich selbst, sie trank ihr Wasser und ich beobachtete sie dabei wie ein perverser Stalker.

Ich schüttelte den Kopf über mich selbst und erzählte ihr von der Geschichte, die ich mir gestern Abend hatte einfallen lassen. "Wir haben uns vor fast zwei Jahren kennengelernt und zwar in einem Park, als mich dein Hund angegriffen hat. Es war Liebe auf den ersten Blick", sagte ich gespielt verträumt.

Grinsend meinte sie: "Also hat dich mein kleiner Mops angegriffen? Dann war es aber nur Liebe auf deiner Seite, denn ich würde mich nicht so schnell in einen Mann verlieben, der sich von einem Mops verschrecken lässt."

"Ich habe mich nicht direkt von ihm verschrecken lassen", antwortete ich. "Du bist nur schnell zu mir geeilt, weil du sicher gehen wolltest, dass dein kleiner bissiger Teufel mir nicht ein Stück Fleisch aus dem Bein gerissen hat."

"Du hast meinen Hund noch nie wirklich getroffen und doch ist das eine perfekte Umschreibung dessen, was er ist", lachte sie. "Aber jetzt im Ernst, wir haben nicht mehr so viel Zeit, um unsere Geschichte zu perfektionieren."

"Ich weiß, aber es handelt sich auch nur um ein Wochenende, nicht um eine ganze Woche, in der wir Leute davon überzeugen müssen, dass wir verliebt sind", stellte ich klar.

"Ich wusste, dass sich die Schauspielstunden bezahlt machen würden", entgegnete sie.

Gab es irgendetwas, dass diese Frau nicht beherrschte? Vielleicht war sie eine schlechte Köchin oder sie konnte nicht gut mir Geld umgehen? Was auch immer es war, solange sie ein Wochenende lang meine Freundin spielen konnte, könnte sich auch ihre Seele an den Teufel verkauft haben können.

Es handelte sich hier lediglich um ein Geschäft. Geld gegen eine Dienstleistung. So wie beim Arzt oder Friseur.

Das konnte doch nicht so schwer sein.

Danach könnten wir dieses Geschäft in etwas Privates verwandeln. Wenn auch nur für eine kurze Zeit, denn ich könnte mich nicht mit ihr treffen, wenn sie sich ihre Brötchen damit verdiente mit anderen Männern auszugehen, auch wenn sie sich mit diesen nicht das Bett teilte. 


die Rache des NerdsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt