Kapitel 9

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Nach langer Zeit wieder mal ein Kapitel und ich kann euch nicht sagen, wie leid es mir tut, dass ich so lange nichts mehr hochgeladen habe, aber es ging einfach nicht. 

Zeitlich und ich wusste auch nicht wirklich, was ich schreiben sollte, nicht das es sich hier um ein Kapitel handelt, das euch zu Tränen rühren wird oder zum Lachen, aber dieses Jahr war wirklich kein gutes für meine "Schreibkünste" (2016 war allgemein kein gutes Jahr), aber ich hoffe inständig, dass 2017 besser wird (für alle von uns). 

Einer meiner Vorsätze ist es mehr zu schreiben und aktiver auf Wattpad und Instagram (Link ist in der Bio) zu sein (und ich habe wirklich vor diesen Vorsatz zu halten).  :D

Falls ich nicht mehr online sein sollte dieses Jahr: Frohes neues Jahr und einen guten Rutsch! Ich hoffe, dass ihr euch nicht zu viel vornehmt und das ihr alles erreicht. :) <3

Viel Spaß beim Lesen und ich hoffe, dass euch dieses Kapitel gefällt. 

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Ich war am Verzweifeln.

Mitch und Monica stellten unmögliche Anforderungen an dieses Photoshooting, das eigentlich keines sein sollte. Julianna und ich wollten lediglich ein paar Bilder machen, um die Sache ein wenig glaubwürdiger zu machen. Keiner von uns hatte damit gerechnet, dass Mitch und Monica bei mir auftauchen und von uns verlangen würden, uns in verschiedene Position zu verrenken.

Sie stritten gerade darüber wie ich meinen Arm um Julianna legen sollte, und dass wir uns küssen sollten.

Bei der Vorstellung wurde mir ganz schwummrig. Julianna und ich waren uns noch kein einziges Mal so nahe gekommen, dass wir uns küssen konnten. Sie war eine wunderschöne Frau, dessen Lippen ich sehr gerne kosten würde, doch ich wusste nicht, ob es ihr genauso erging.
Bis jetzt hatte ich eigentlich noch keine Indikatoren gedeutet, dass sie mich anziehend fand.

Wieso sollte sie auch? Sie war wunderschön und für sie war das hier nur ein Job. Das durfte ich nicht vergessen.

"Streiten sich die beiden immer so?", fragte Julianna. Ihre weiche Stimme riss mich aus meinen Gedanken und ich sah auf das Ehepaar, das wild mit den Händen herumfuchtelte und Posen nachstellte.

"Die beiden kriegen sich für Kleinigkeiten in die Haare, aber sie vertragen sich immer nach fünf Minuten. Das liegt hauptsächlich daran, dass Mitch nachgibt und Monica recht gibt. Er sagt, dass es so einfacher sei, als sich stundenlang zu streiten und zu diskutieren", antwortete ich.

"Kluger Mann", feixte sie.

"Wie wahr", stimmte ich ihr zu. "Hast du hunger? Ich hab noch etwas vom Chinesen."

"Das klingt himmlisch." Sie stöhnte wohlwollend auf.

"Gut, dann essen wir und lassen die beiden sich selbst über", grinste ich und führte sie in die offene Küche.

Die weißen Boxen auf der Frühstückstheke verteilt, aßen wir und sahen Monica und Mitch dabei zu, wie sie sich immer noch in den Haaren hatten. Erst als sie anfingen sich leidenschaftlich zu küssen, intervenierte ich und rief: "Sucht euch gefälligst ein Zimmer."

"Wir müssen euch jetzt leider verlassen", meinte Mitch ruhig und führte seine Frau, dessen Wangen so rot wie Tomaten waren, zum Fahrstuhl, der sie aus meiner Wohnung führte.

Lachend aßen wir weiter und ich erhoffte mir inständig, dass ich Julianna nach dem Klassentreffen als neue Freundin sehen konnte. Ich mochte sie, und inzwischen sollte ich schon in dem Alter sein in dem ich nicht nur mit meinem kleineren Gehirn dachte, dass sich unter der Gürtellinie befand.


***

Die Fotos waren nicht schlecht und entsprachen dem, was ich mir vorgestellt hatte. Sie sahen glaubwürdig genug und nicht zu überladen aus, so als ob sie inszeniert wären. 

Je näher das Wochenende kam, desto nervöser wurde ich. Immer wenn ich daran dachte, dass ich meine Peiniger wiedersehen musste, durch dieselben Gänge wie damals gehen, in denen sich die Schränke befanden, in die sie mich damals steckten und auf die Toiletten gehen musste, in denen ich damals fast ertrunken wäre. 

Julianna gab mir ein gewisses Gefühl der Sicherheit und jedes Mal, wenn ich mich umsah, wurde mir bewusst, das ich nicht mehr der kleine Schwächling von damals war. Ich konnte, nein, ich war stolz auf mich und auf das, was ich bis jetzt erreicht hatte. Das Büffeln hatte sich damals ausgezahlt und keine Freunde zu haben, die mich ablenken konnten oder auf den falschen Weg bringen konnten, waren gewiss auch von einem gewissen Vorteil, den ich erst jetzt erkennen konnte. 

Während der Autofahrt konnten wir uns noch ein wenig besser kennenlernen und ein paar Dinge durchgehen, damit später keine Ungereimtheiten auftraten, die uns in Verlegenheit bringen konnten. 

Über die Schlaf-Vereinbarungen konnten wir uns später Gedanken machen, aber ich war mir fast sicher, dass es im Hotelzimmer ein Sofa gab, auf dem ich schlafen konnte, im schlimmsten Fall müsste der Boden herhalten. Wenn ich Julianna als Freundin behalten wollte, dann sollten wir nicht in einem Bett zusammen schlafen. Passieren würde zwar nichts, aber ich denke nicht, dass mein kleiner Freund sich nicht aufrichten würde und durch irgendeinen dummen Zufall würde sie diesen wahrscheinlich zu spüren bekommen und alleine der Gedanke daran ließ mich vor Scham erschauern. 

Freitag der 13., wie passend, dass das Klassentreffen an einem so glückvollem Datum lag.

"Hallo!" Freudenstrahlend öffnete Julianna ihre Haustür und ich konnte nicht anders als breit grinsend zurück zu grüßen. 

Überrascht merkte ich, wie leicht ihr Koffer war, den ich ihr aus der Hand genommen hatte, um ihn in den Kofferraum zu packen. Je mehr ich von ihr lernte, desto perfekter wurde Julianna und desto schwerer fiel es mir und jedem normalen Mann, der das Vergnügen hatte sie kennenzulernen, sie nicht nur als gewöhnliche Freundin zu sehen, mit der man nicht schlafen sollte, weil es alles komplizierter machen würde. 

Lieber Himmel, dabei war ich mir nicht einmal sicher, ob Julianna mich anziehend fand oder auch nur im Geringsten so über mich dachte. 

Sie trug heute keines dieser Sommerkleider, das ihre wunderschönen Beine frei ließ, sondern ein paar Jeans und einen dünnen Pullover, was verständlich war, bei den 12 Grad Celsius, die herrschten. 

"Bist du schon nervös?", fragte sie, während sie ihren Gurt befestigte. 

"Ehrlich? Ja, verdammt nervös."

Während der Autofahrt gingen wir noch einmal unsere Geschichte durch: das wir uns im Park kennengelernt hatten, nachdem mich ihr Hund angegriffen hat und das sie Galeristin war. Wir waren verliebt und hatten vor in später Zukunft zu heiraten, zwei Kinder zu haben und später in ein Haus außerhalb von San Francisco zu ziehen. 


Die kurze Auffahrt zum Hotel erschien mir kilometerlang und ich war kurz davor einfach umzudrehen und die ganze Sache abzublasen. Die Autos reihten sich bereits vorm Eingang und vor dem Hotel standen ein paar Leute, die ich vage erkennen konnte. 

Mein Herzschlag verlangsamte sich und eine mir zuvor unbekannte Wäre zog sich durch meinen Körper, als Juliannas Hand auf meiner lag und sie unterstützend drückte. 

"Du schaffst das", flüsterte sie.

Gott, ich fühlte mich wieder wie der verpickelte, schwächliche Teenager von damals. 



die Rache des NerdsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt