Meine eigene Zelle

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Sicht: Manu

Als wir, also ich und diese Frau, gefühlte dreißig Minuten im Auto gefahren sind, waren wir endlich da. An der Klinik...der Ort der mich angeblich heilen soll. Ich folgte der Frau einfach immer, bis sie die schwer knarrenden Türen auf schloss und hinein ging. Du willst da nicht rein glaub mir! Du bist nicht so verrückt, dass du da rein musst! Ich sah zu Boden und schüttelte den Kopf, danach setzte ich langsam ein Fuß vor den anderen. Jetzt war ich drinnen. Wenn du nachher mir die Schuld geben willst, kannst du das vergessen! Diese Stimme nervt mich abartig, was ich aber zu ignorieren versuche. Die Frau schien zu merken, dass ich abwesend bin und fragte zwischendurch ,,Alles okay bei ihnen?" ,,Ja alles okay!" gab ich schnell zurück. Ja.. Noch bist du okay! Mich über kam immer mehr das erdrückende Gefühl, dass ich es einsehen muss. Hier werde ich bleiben. Lange. Ohne Micha. Alter du willst es echt ned checken.. Er mag dich nicht und hat sogar um ein Haar dabei zu gesehen wie du erstickst, also hör auf! Diese Stimme schüchtert mich immer mehr ein. Vielleicht hat sie ja recht..
Die Frau blieb stehen und ich konnte noch knapp so bremsen bevor ich ihr hinten rein Laufe. Sie sah zu mir und ich befürchtete, dass diese Zelle vor der wir standen, meine war. ,,Hier werden sie demnächst 'leben'" sagte sie streng und bestätigt mir somit meinen Verdacht. Zögernd ging ich, wenn auch langsam in die Zelle. Ich sah nochmal nach hinten zur Frau und fragte ,,Und wie werde ich diese Störung los?" Bitte?! Störung?! Ich bin du vergess' das nicht! ,,Keine Sorge. Darum kümmern wir uns schon." antwortete die Frau auf meine Frage. Und weil sie danach ging, hatte ich nicht wirklich noch was zu tun und sah mich somit in der Zelle um. Naja ich würde es statt 'Zelle' lieber 'Kasten' nennen. Der Raum hatte vier schwarze Wände mit verteilt weißen Streifen. Ja, und das warst schon. Es gab keine Möbel, nein noch nicht mal ein Bett steht hier. Hast du jetzt davon, aber mach dir nichts draus. Ich glaube ich Krieg die Zeit hier drinne in den Griff. In meinen Gedanken fragte ich die Stimme ,,Was meinst du damit?" Nach kurzer Zeit war es anscheinend möglich ein Gespräch mit der Stimme zu führen. Ich mach das beste draus. ,,Und wie das?" Mach dir darüber keinen Kopf! ,,Was willst du denn machen?" Mmmh... Sagen wirs so, es wird interessant. Es war komisch mich mit dieser Stimme zu Unterhalten und auch von außen muss es so aussehen, als ob ich Geistesabwesend an die Wand starre, denn die Frau kam in meine Zelle und stellte sich genau vor mich. ,,Hören sie auf." sagte sie irgendwie nett, aber gleichzeitig als Befehl. Als ich sie ansah wusste ich auch was sie damit meinte. Mal wieder hab ich mich verletzt. Wieder am Arm... Naja ist noch harmlos. Reiß dich zusammen sonst steckt dich diese Frau unter Aufsicht und du hast null Privatsphäre mehr! Ich stand auf und sah die Frau immer noch an. Wir beide warten auf eine Reaktion des jeweils anderen, bis sie das Wort erhob ,,Versuchen sie wenigstens etwas darauf zu achten." Mit diesen Worten verließ sie meine Zelle auch schon wieder. Nach ein paar Minuten in dem ich einfach nur da stand, beschloss ich schlafen zu gehen. Wenn ich es hin bekomme ohne Decke oder Kissen auf dem Boden zu schlafen.

\\\\\\\Sichtwechsel Michael///////

Es war komisch. Manu redete kein einziges Wort mehr mit mir. In die Schule ging er nach einer Zeit auch nicht mehr und ich fühlte mich einfach nur schlecht. Auch nachdem ich ihn angerufen habe, machte er keinen gesunden Eindruck. Jetzt gerade Sitze ich wie so oft schon im Wohnzimmer und fragte mich , was mit Manu los ist. Hoffentlich nichts mit seiner Krankheit. Wie ein Geistesblitz sprang ich auf und zog mir Schuhe und Jacke an. Ich werde Manu besuchen! Und so gehe ich die Straßen lang, bis ich an seinem Haus ankam. Vor seiner Haustür hielt ich noch kurz inne, was ist, wenn er nicht da ist oder keine Zeit hat? Bevor mich die Ungewissheit weiter nervt, drückte ich einfach auf die Klingel. Nichts. Noch einmal. Wieder nichts. Langsam wurde ich unruhig und machte die Tür einfach von selbst auf. Was ich sah war kein Manu, aber dafür fand ich eine dreckige und voll gemüllte Wohnung vor. ,,Manu? Bist du hier irgendwo?" rief ich durch die Wohnung, erhielt aber keine Antwort. Er ist wohl gerade nicht da... Ich entschied mich auf Manu zu warten, bis er wieder kommt. In der Zeit setzte ich mich an sein schwer erkennbaren Schreibtisch. Aus Langeweile fing ich an mir die Sachen auf seinem Schreibtisch genauer zu mustern. Sein Telefon lag hier, ein paar leere Essensverpackungen und Papiere. Auf einem Blatt war irgendwas gekritzelt. Auf einem Blatt was etwas weiter unten war, stand 'Für Michael' drauf. Ich wollte jetzt nicht in seinen Sachen lesen, also steckte ich es wieder unter die anderen. So schusselig wie ich bin, schob ich die Blätter vom Schreibtisch runter. Schnell sammelte ich alles wieder auf und wollte sie gerade wieder auf den Schreibtisch legen, als mir eine kleine Karte ins Auge stich. Panisch ließ ich die Blätter wieder fallen und schnappte mir die kleine Karte. Er hat doch nicht etwa...? Hektisch steckte ich die Karte ein und sprintete wieder zu mir nach Hause. Mein Vater war zum Glück zu Hause, also fragte ich ,,Hey, kannst du mich bitte schnell zu der Nervenklinik fahren?" ich hielt ihm gleichzeitig die Karte mit der Adresse hin. Natürlich bekam ich erstmal einen verwirrten Blick, aber ohne weiter zu fragen nahm er die Autoschlüssel und sagte ,,Na gut.." Auffordernt wartete ich, bis wir endlich da waten. Von weitem konnte man schon ein großes verblasstes weißes Gebäude sehen. Manu... Was machst du nur? Das Auto bleibt stehen und ich stieg sofort aus. Mit einem ,,Danke!" schloss ich die Autotür und ging schnellen Schrittes auf das Gebäude zu. Ich drückte gegen die großen Türen und mit einem knarren öffneten sie sich. Mich Empfang eine junge Frau und fragte ,,Kann ich ihnen helfen?" ,,Ist hier ein Manuel Büttinger?" fragte ich direkt, woraufhin die Frau kurz auf das Klemmbrett schaut, dass sie in der Hand hält ,,Ja hier ist heute ein gewisser Manuel eingetroffen." ,,Darf ich ihn besuchen?" fragte ich nach. Die Frau sah mich entschuldigend an ,,Tut mir leid das können sie gerade nicht." Wieso kann ich Manu nicht besuchen? Ich will zu ihm, ich will jetzt zu ihm!

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Hi.
Nächstes Kapitel! Yay! Manu ist in ner Nervenheilanstalt. Oooh D:
Naja aber ich habe gesehen, dass dieses Buch hier schon 3,7 Reads, 300 Votes und 206 Kommentare hat und OMG!! Einfach nur danke dafür °^°
Lasst wie immer Kekse, Kritik, Beleidigungen, Ideen und Atombomben in den Kommentaren da!

Wir sehen uns :3

Mobbing Opfer #ZomGerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt