Als er das nächste mal seine Augen aufschlug, war es noch dunkel. Nur das fahle Licht des Mondes schien durch das kleine Fenster. Er fing an sich zu regen und merkte dabei, dass er nicht mehr auf Kakuzu lag. Auch als er seinen Arm ausstreckte und über das Bett tastete, konnte er ihn nicht ausmachen. Nun doch etwas verwundert setzte er sich auf und sah sich um, doch auch sonst im Raum war keine Spur von ihm.
Kurzerhand stand er auf, zog sich seine Hose an und machte sich auf die Suche nach ihm. Auch im Zimmer nebenan war alles leer, doch es hätte ihn zugegebenermaßen auch verwundert, wenn er Kakuzu auf dem gammligen Sofa vorgefunden hätte.
Er schritt durch die Tür nach draußen, wo er ihn auch endlich fand. Einige Meter weiter stand er vor ihm, den Rücken zu ihm gekehrt, wie er nach oben in den Himmel sah. Es war eine sternenklare Nacht, der Vollmond war groß und schien hell auf die Erde hernieder. Zahlreiche Sterne konnte man bestaunen, die miteinander um die Wette funkelten. Hidans Blick lag einige Sekunden auf dem ihm dargebotene Spektakel, bevor sich seine Irden wieder an Kakuzu haftete.
«Kakuzu... was machst du hier draußen?» Er machte einige Schritte auf ihn zu, doch sein Gegenüber reagierte nicht auf ihn, blieb regungslos stehen. Sein Herz zog sich aufgrund einer bösen Vorahnung zusammen. So wie er da stand und so apathisch gen Himmel starrte, sah es fast so aus, als hätte sich an seinem Zustand nicht das geringste geändert. Hatte er denn noch immer nicht verstanden? Ließ er sich denn noch immer von seinen Ängsten einnehmen, hatte er sich noch immer nicht davon befreien können?
Zu seiner Enttäuschung mischte sich Wut mit dazu.
«Spuck schon aus oder hast du deine Zunge verschluckt? Sag mir jetzt bloß nicht, dass du dich noch immer selbst bemitleidest?! Hast du echt gar nichts von dem kapiert, was ich dir gestern gesagt habe?»
«Das ist alles nicht so einfach», gab er ihm knurrend Antwort.
«Oh doch, das ist es. Es ist ganz einfach, doch du verdammter Bastard machst es dir nur unnötig kompliziert. Begreif doch endlich, dass du dir damit, was du hier abziehst, keinen Gefallen tust und es dir auch absolut nichts bringt.» Es war, als hätte er gestern die ganze Zeit gegen eine Wand geredet, was wohl auch jetzt der Fall war, denn wieder schwieg der Ältere einfach. Er wusste, dass Kakuzu äußerst stur sein konnte, doch in dieser Situation wünschte er sich einfach, dass er endlich nach geben und das Ganze einfach mal aus einer anderen Sichtweise betrachten würde.
«Ich bin vor ein paar Tagen, als ich unten am See war, auf feindliche Ninjas gestoßen.»
Hidan horchte auf, als er dies hörte, wartete gespannt darauf, was der Ältere ihm erzählen wollte.
«Sie waren zu dritt. Erst haben sie mich nicht bemerkt und als sie es dann doch taten, bin ich geflohen. Wie ein Feigling bin ich weggerannt. Ich habe nichtmal versucht gegen sie zu kämpfen und das, obwohl sie nicht mal sonderlich stark ausgesehen haben. Verstehst du nicht? Das bin nicht mehr ich. Der Kakuzu den du kanntest wäre nicht davongelaufen, sondern hätte sich seinen Feinden gestellt. Ich erkenne mich selbst nicht mehr wieder.» Trüb und leer starrten die grünen Irden vor sich hin, die Verzweiflung, die in den Worten mitschwang, war nur allzu deutlich herauszuhören, was Hidan erneut einen Stich versetzte und gleichzeitig seine Wut weiter schürte.
Mit schnellen Schritten überwand er die Entfernung zu ihm, drehte ihn an seinem Oberteil zu sich um, damit er ihn ansehen konnte.
«Verdammt, dann unternimm doch endlich etwas dagegen. Es sagt ja niemand, dass du wieder ganz der Alte werden sollst, was wahrscheinlich sowieso nicht möglich ist, sondern wieder anfängst richtig zu leben und aufhörst dich aufzugeben. Siehst du denn nicht, dass man die Dinge viel mehr schätzt, wenn man weiß, dass man morgen schon tot sein könnte? Der Tod tritt irgendwann so oder so ein und ich sehe nicht ein, weshalb man in Furcht leben sollte, wenn man die Zeit, die einem noch bleibt, doch auch nutzen und geniessen kann.» Fest blickte er ihm in die Augen, hoffte nun endlich zu ihm durchzudringen. Doch als sich Kakuzus Gesichtszüge vor Wut verzogen, löste sich auch diese Hoffnung in Luft auf.
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I'll be waiting
Fanfiction[ Kakuzu x Hidan ] Nur knapp davor entronnen lebendig begraben zu werden, hatten er und Kakuzu beschlossen, sich erstmal einige Tage in einer nahen gelegenen Hütte niederzulassen. Doch je mehr Zeit verging, desto mehr gab Hidan das Verhalten seines...