Part 10

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Ich lief an ein See, welches sich in einem zurückgelegenen Wald befand. Ich setzte mich auf Bank und stützte mich an meinen Knien ab. Was würd ich nur tuhn, wenn er stirbt? Er ist mein einziger Stützpunkt. Auch wenn er mir nicht das neueste Auto oder Handy kaufen konnte, hat er alles dafür getahn, meine Mutter, meine kleine Schwester und mich glücklich zu machen. Ich verlor eine Träne die ich weg wischte. Ich würde alles dafür tuhn, mein Vater am Leben zu lassen, das schwöre ich. Ich stand auf und lief nach Hause, um nach Lütfiye, meiner 16-jährigen Schwester zu sehen.

"Lütfiyem?" rief ich, als ich die Tür reinlief.

"Abii" rief ihre quitsche Stimme und sie rannte auf mich zu, was sie mit einer Umarmung stoppte.

"Was ist los? Was hab ich verpasst?" sagte ich lachend und gab ihr einen Kuss auf den Haaransatz.
"Hab eine 1 in Mathe" sagte sie glücklich und setzte sich auf die Couch.

"Wooow. Hast dir also was verdient ne?" sagte ich grinsend.

"Ach nicht nötig" sagte sie leise. Sie wünscht sich seit Monaten ein neues Handy. Sie läuft mit einem 3 Jahre alten Handy rum.

"Welches Handy wolltest du? iPhone 5s oder?" fragte ich sie und sie nickte zögernd.

"Tamam prinzessin. Ich frag mal bei Mert nach" sagte ich und sie lächelte.

"Wo sind Mama und Papa?" fragte sie mich neugierig.

"Im Krankenhaus" sagte ich leise, nachdem ich eine Zeit schwieg. Ihr Augen vergrösserten sich.

"Im Krankenhaus? Warum? Sag mir bitte nur zu Besuch bei jemanden" sagte sie aufgeregt.

"Baba hatte einen Unfall und bei der Kontrolle stellten sie fest, dass er seit längerem Herzinsuffizienz hat" sagte ich leise.

"Herzschwäche? Abi wie kann sowas passieren? Wir passen doch auf Baba genug auf" sagte sie in Tränen und kuschelte sich in meine Brust.

"Prinzessin das kommt von Allah" sagte ich.

"Ist das nicht Prüfung genug" stotterte sie.

"Lütfiye" ermahnte ich sie und sie verstummte. "Wir dürfen ihm kein Stress erlauben" sagte ich und sie nickte verstehend.

"Können wir zu ihm?" fragte sie mich und ich nickte. Wir fuhren mit der Bahn zu ihm.

Cansel's Perspektive

"Cansel? Wollte nicht Emre kommen?" fragte mich Cansu, als sie die Küche betrat.

"Er hat abgesagt" sagte ich und räumte während dessen die Spülmaschine ein.

"Was? Wieso das denn?" fragte sie mich und setzte sich an die Insel.

"Er hat mir nur gesagt, dass er nicht kommen kann und mir es später erklären würde" sagte ich und ließ die Spülmaschine laufen, nachdem ich ein Tab reinwarf.

"WTF? Was für ein Arsch" sagte sie und zog ihre Augenbrauen zusammen.

"Sag sowas nicht. Vielleicht ist was dazwischen gekommen" sagte ich und tat uns zwei Stücke Schokokuchen und setzte mich zu sie.

"Trotzdem sollte er es dir am Telefon erklären" sagte sie und nahm ein Stück.

"Cansu nicht alles kann man am Telefon klären" sagte ich und aß verzweifelt weiter.

"Sollen wir zum Rhein-Kirmes? Hat gestern angefangen" sagte sie.

"Ne keine Lust" sagte ich und legte mein Teller in die Spüle.

"Cansel willst du Zuhause gammeln?" sagte sie und wir setzten uns ins Wohnzimmer.

"Ich habe wirklich keine Lust. Du kannst gehen wenn du willst. Ich gucke lieber einen Film" sagte ich und suchte im Fernseher nach was Interessantem.

"Nagut. Sei nicht zu traurig" sagte sie und verschwand. Ich legte mich gemütlicher hin und schaute Kara Sevda. Ich sah auf die Uhr und es war 21.00Uhr. Ich schaltete den Fernseher aus und entschied raus, zum Kirmes zu gehen. Ich zog mir eine Jeans, darüber ein weisses Shirt und eine Lederjacke an, da es frischer war. Ich bund meine Haare zu einem Dutt und lief raus. Ich lief durch die Menschenmenge und sah mir sie an. Welche glücklich, mit ihrem Partner, manche allein, andere traurig. Ich kaufte mir Zuckerwatte und aß diese auf einer Bank auf.

"Krieg ich vielleicht auch ein Stückchen?" hörte ich eine bekannte Stimme sagen und drehte mich um.

"Ah Chris" rief ich und wir umarmten uns.

"Was machst du so alleine?" fragte er mich und setzte sich zu mich.

"Allein ist es doch immer am besten" sagte ich lachend und er stimmte ein.

"Hast du das mit Emre's Vater gehört?" fragte er mich und ich runzelte die Stirn.

"Was ist denn passiert?" fragte ich ihn.

"Er hatte einen Unfall und bei den Kontrollen haben sie herausgefunden, dass er seit längerem Herzinsuffizienz hat" sagte er und ich vergrösserte meine Augen.

"Wann ist das passiert?" fragte ich ihn.

"Heute warum?" fragte Chris mich besorgt.

"Wie heisst Emre mit Nachnamen?" fragte ich ihn und stand aufgeregt auf.

"Äh-Emre Malikoglu. Cansel was ist los?" fragte er mich und stellte sich besorgt vor mich.

"Ich bin Schuld am Unfall und bestimmt auch an der Krankheit. Oh man was soll ich nur tuhn?" sagte ich und fasste an mein Kopf.

"Cansel seinem Vater geht es blendend. Ich hab mit ihme geredet und er bedankt sich sozusagen bei der schuldigen. Ohne den Unfall wüssten sie es immernoch nicht" erklärte er mir und ich sah ihn unglaubwürdig an.

"Ich muss mit ihm reden. Heute noch" sagte ich und wollte gehen, doch er hielt mich fest.

"Lass ihn heute in Ruhe. Sag es ihm wenn dann morgen" sagte er und ich nickte.

"Ich geh dann mal nach Hause" sagte ich und er nickte.

"Soll ich dich fahren oderso?" fragte er mich.

"Nein nein. Ich wohne direkt hier aber danke Chris" sagte ich und wir verabschiedeten uns. Ich ging nach Hause, wo ich entspannt duschte und dann schlafen ging.

• Sollte sie es ihm sagen? Und wie wird er reagieren?

• über Feedback würde ich mich freuen 😊

• hab euch Lieb ❤

CanselWo Geschichten leben. Entdecke jetzt