22. Ihr Passiert Schon Nichts

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"Die Schwachen können niemals vergeben. Vergebung ist die Fähigkeit der Starken."

Ghandi

*

"Emelia," Flüsterte Stiles Stimme in mein Ohr. Ich presste das Kissen enger an mich und versuchte die Stimmen zu verdrängen, mich an meinen Traum zu klammern. Ich spürte seine warmen Hände an meiner Schulter, während er mich rüttelte und ein Lächeln entstand auf meinen Lippen, als der Traum langsam zurückkehrte. "Emelia, wach auf."

Meine Augen schlugen langsam auf und ich starrte für eine Sekunde an die blaue Wand, bis ich die Matratze unter seinem Gewicht ein wenig nachgeben spürte, als er sich hinsetzte. Ich gähnte laut, als ich realisierte, dass ich zur Schule musste, aber er stupste mich am Arm und ich rollte mich zur Seite, um einen lächelnden Stiles zu erblicken.

"Guten Morgen." Sagte er mit einem Lächeln.

Ich zog mir die Decke über den Kopf, um mich vor der Morgensonne zu verstecken und er zog sie zurück, zwang mich aufzustehen. Ich setzte mich langsam auf und sah mich im Raum um, versuchte herauszufinden, wie ich hergekommen war.

"Ich bin gestern Abend auf der Couch eingeschlafen, oder?"

"Ich sagte bereits, dass sie zu ungemütlich ist."

Ich starrte ihn an, während ein Lächeln über sein Gesicht huschte und er aufstand. Ich konnte mich nicht erinnern, ob er mich aufgeweckt und mich die Treppenstufen hinauf gezwungen oder mich tatsächlich hochgetragen hatte, was wahrscheinlich nicht gerade einfach war. So oder so lächelte ich und dankte ihm, dass er sein extrem gemütliches Bett aufgegeben hatte.

Er griff nach seinem Rucksack und warf ihn sich über die Schulter, bevor er das Licht einschaltete und meinen Rucksack aufs Bett stellte. "Ich muss ein wenig früher gehen, Lydia braucht Hilfe bei etwas, aber Scott holt dich in einer halben Stunde ab. Ist das okay?"

Ich nickte. Es war nicht ideal, aber ich konnte nicht erwarten, dass Stiles jeden seiner wachen Momente mit mir verbrachte und da ich kein Auto hatte, war es besser als zu laufen.

"Okay, auf dem Tisch steht French Toast und ich hab dir Kaffee gemacht." Er ging durch den Raum, sah nach, ob er etwas vergessen hatte und winkte, als er die Tür öffnete. "Ich bin bis zum Mittagessen zurück."

Ich nickte wieder, immer noch zu müde zum Sprechen.

"Schlaf nicht wieder ein."

Ich schüttelte gähnend meinen Kopf und er lachte und verabschiedete sich, schloss die Tür leise hinter sich. Ich weiß nicht, wieso ich aus dem Bett krabbelte und am Fenster wartete, bis er ausgeparkt hatte. Der Wagen seines Vaters war nicht in der Einfahrt und als er davonbrauste realisierte ich, dass ich für eine halbe Stunde alleine sein würde.

So fühlte sich Freiheit an.

Ich rannte zur Tür und schmiss sie auf, streckte meinen Kopf nach draußen, nur für den Fall, dass der Sheriff dennoch hier war und als die Stille mich besänftigte, steckte ich mein Handy an Stiles' Boxen an und tanzte durch sein Zimmer, während ich mich für den Tag fertigmachte.

Ich breitete den Inhalte meiner gesamtem Tasche auf seinem Bett aus und begann, sie zu durchsuchen. Unglücklicherweise hatte ich nichts schönes zum anziehen und dann erinnerte ich mich, dass Stiles meine Sachen in Eile beisammen gepackt hatte und aus irgendeinem Grund konnte ich nur Flanells und Shorts finden.

Medium - Stiles StilinskiWo Geschichten leben. Entdecke jetzt