4. Kapitel

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Fred Weasley Pov.

So saß ich sicher drei Stunden da und las das unglaublich spannende Buch. Grace wälzte sich die ganze Zeit unruhig hin und her. Auf einmal fing sie an zu schreien und zu schluchzen. Sie wälzte sich im Bett herum, keuchte, zitterte, wimmerte. Ich starrte sie unschlüssig an. Was sollte ich tun? Ich hatte überhaupt keine Ahnung. Ich war komplett hilflos. Ich meine, normalerweise waren wir, aus einem Grund, der eigentlich nicht existiert, Erzfeinde und folglich wäre es „etwas" seltsam, wenn ich sie aufwecken, beruhigen, in den Arm nehmen oder sonst was machen würde. Mein Gehirn arbeitete fieberhaft. Ich kaute auf der Unterlippe herum. Was sollte ich verdammt nochmal tun? Sie wach rütteln? Oder doch einfach weiterlesen und hoffen, dass sie von selbst aufwacht? Ich endschied mich schließlich für die erste Variante. Vorsichtig stupste ich meine Mitschülerin in die Seite. Keine Reaktion. Noch einmal. Wieder nichts. Ich seufzte genervt auf und rüttelte sie leicht. Endlich riss Grace die Augen auf. Sie zitterte am ganzen Körper. Sie blickte verwirrt umher, bis sie sich daran zu erinnern schien, wo sie war. Dann fiel ihr Blick auf mich.

Grace Pov.

Ich riss meine Augen auf. WAS.MACHTE.FRED.WEASLEY.IN.MEINEM.ZIMMER?! „Ähm... Mad Eye hat mir gesagt, ich solle bis Nachmittagstee bei dir bleiben..." Die Stimme meines jahrelangen Peinigers war unsicher. Momentmal – ich hatte das gerade ausgesprochen? Scheiße. Wieso musste ich dauernd sagen, was ich dachte? Irgendwann würde mich das noch in große Schwierigkeiten bringen, da war ich mir sicher. „Wieso bist du überhaupt hier?", knurrte ich und verengte meine Augen zu Schlitzen. „Sirius hat Mom um ungefähr Mitternacht eine Nachricht geschickt, dass sie im Hauptquartier für einen Notfall benötigt wird. Wir sind gleich mitgekommen. Deswegen sind wir schon eine Woche früher da als geplant." Seine Stimme war wieder fester geworden. Anscheinend hatte er sich wieder gefangen. Schweigen. Ich hatte keine Ahnung, was ich sonst noch sagen sollte. In mir drinnen brodelten sie Gefühle. Wut, Verwunderung und Entsetzen dominierten momentan. Wenn die Wut gewann hätte Sirius wahrscheinlich nicht mehr besonders lange zu leben. Schließlich brach der rothaarige Idiot die Stille. „Wovon hast zu eigentlich geträumt?" Ich war überrascht. Die Frage war vorsichtig, ehrlich interessiert und nicht spöttisch, stichelnd gestellt, wie ich es eigentlich von einem der Weasleyzwillinge erwartet hätte. Sofort kamen die Erinnerungen wieder hoch. Überall Dunkelheit. Kälte umfing mich. Ein Schrei. Ein dumpfer Aufprall. Stritte. Lachen. Tränen, die mir über die Wange rangen. „Hey! Tut mir leid! Das war nicht böse gemeint!" Seine Stimme war betroffen und tatsächlich besorgt. Da bemerkte ich, dass ich tatsächlich weinte und Fred Weasley mich in den Arm genommen hatte. Moment mal. Waren wir nicht jahrelang Erzfeinde? Ich komplett überrascht und verkrampfte mich automatisch. So eine mitfühlende Geste hätte ich nie von irgendjemand auf meiner Jahrgangsstufe erwartet und schon gar nicht von einem der Chaoszwillinge! Ich begann mich nach ungefähr einer halben Minute sogar einigermaßen zu entkrampfen. Schließlich hatte ich mich soweit beruhigt, dass ich wieder sprechen konnte. „Ich habe von der, von der..." Erneut wurde mein Körper von heftigen Schluchzern geschüttelt. „Sch, alles ist gut!", murmelte Fred sanft. Ich fand meine Stimme wieder. „Ich habe von der Nacht geträumt, in der meine Mutter gestorben ist." Meine Stimme war leise, stockend. Irgendwie fühlte ich mich etwas befreit, als ich es endlich ausgesprochen hatte. „Oh." Mehr schien Fred – Moment mal, ich nannte ihn schon in Gedanken so? Ich meinte natürlich WEASLEY – nichts dazu einzufallen, allerdings konnte ich an seinem Gesichtsausdruck erkennen, dass er ehrlich betroffen war. „Ist sie das?" Er wies mit der Hand zu dem Bild neben meinen Nachttisch. Dort waren wir verewigt. Mom hatte mich auf dem Arm und ich spielte mir einer ihrer roten Haarlocken. Wir lachten. Auf meinem Gesicht erschien ein trauriges Lächeln. „Es wurde eine Woche vor ihrem Tod aufgenommen." Fred – nein, WEASLEY – drückte mich ein wenig fester. Ich schüttelte meinen Kopf um meine Gedanken zu sortieren. Da meldete sich mein Magen mit einem lauten Knurren zu Wort. Fred – ich gab es auf, mich zu verbessern – grinste und stand auf. Auch ich erhob mich etwas schwankend. Mir wurde sofort schwindelig – ich bemerkte eindeutig, dass ich längere Zeit nichts mehr gegessen hatte – und wäre umgekippt, wenn Fred mich nicht gestützt hätte. Gemeinsam machten wir uns auf den Weg in die Küche, um was zu essen.

Ich bin böse. Erst brauche ich ewig für das neue Kapitel und dann ist es auch noch total kurz... Tut mir Leid, dass ihr so ewig warten musstet, ich war total im typischen Schuljahresendestress! Aber jetzt habe auch ich endlich Ferien und werde hoffentlich viel schreiben können! ;) Und endschuldigt, dass ich einige von euch vielleicht etwas verwirrt habe, Wattpad hatte das neue Kapitel nicht angezeigt, deswegen musste ich es löschen und nochmal hochladen...
LG Susanna-Rose


GraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt