9. Kapitel

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Grace Pov.

Eine viertel Stunde später hatte Kreacher mir geholfen – okay eigentlich hatte fast alles Kreacher gemacht, ich gebe es zu – alle Monstren zu entfernen und die Bettwäsche komplett zu wechseln. Ich würde mich zur gegebenen Zeit bei den Zwillingen rächen. Da konnten sie Gift drauf nehmen! Aber nicht jetzt. Ich würde erst etwas warten. Erst wenn wir wieder in Hogwarts waren und sie nicht zu irgendjemanden laufen konnten, um zu petzen. Sie würden sich niemals trauen zu den Lehrern zu gehen, um das zu machen. Die Lehrer würden es ihnen nicht glauben. Sie glaubten eh kaum einen Schüler was. Die meisten Lehrer auch mir nicht. Ich konnte ihnen so viele Beweise, zu den Sachen, die die Chaoszwillinge mir antaten, liefern, es war ihnen egal. Schlichtweg egal. Besonders schlimm war es geworden, seitdem Harry Potter auf der Schule war. Er war nett, hilfsbereit und sympathisch – allerdings er mir auch etwas eingebildet zu sein. Aber fast alle Lehrer scharwenzelten um ihn herum. Er schien es nicht wahrzunehmen. Aber sie taten es. Keine Chance für mich überhaupt angehört zu werden. Nur Professor McGonnagall und Professor Snape hörten mir zu. Ja, richtig gehört. Genau die beiden. Aber auch wenn Professor McGonnagall Stellvertretende Schulleiterin war und ziemlich streng schien, sie brachte es einfach nicht übers Herz zwei Schüler der Schule zu verweisen. Also gab sie den beiden nur etwas mehr Strafarbeiten, als wenn sie ohne das, was sie mir antaten, bekommen würden, was ihnen allerdings nicht auffiel. Und bei Professor Snape... Ich glaube, seitdem hasste er die beiden noch mehr als ohnehin schon. Er und meine Mutter waren in der Schulzeit gut befreundet gewesen, dadurch, dass mein Vater ein enger Freund, das war eine der einzigen wenigen Sachen, die ich über ihn wusste, von ihm gewesen war, hatten sie, nachdem meine Eltern ein Paar wurden, viel miteinander zu tun gehabt. Immerhin das hatte er mir über meinem Vater erzählt. Mom hatte das kaum getan, mir von ihm zu erzählen. Wahrscheinlich lag es daran, dass ich noch so klein war. Und als ich älter war... Sie konnte mir ja jetzt nichts mehr erzählen... Okay, zurück zu Professor Snape und seiner Freundschaft zu meinem Vater. Die beiden waren seit der ersten Klasse befreundet und hatten auch noch nach Hogwarts zueinander Kontakt. Ob mein Vater sich den Todessern angeschlossen hatte, erzählte er mir nicht. Er hatte mir auch ein Bild gezeigt. Es wurde aufgenommen, als sie im letzten Schuljahr waren. Er hatte mir eine Kopie geschenkt. Ich holte das Bild aus der obersten Schublade meines Nachttischens. Es war schon etwas vergilbt. Es war schließlich auch schon ziemlich alt. Auf dem Foto waren zwei Jungen zu sehen. Beide lachten glücklich in die Kamera. Sofort hoben sich meine Mundwinkel. Ich habe Professor Snape fast noch nie lächeln gesehen, seitdem ich ihn kenne. Aber auf diesem Foto strahlte er. Er sieht einfach nur unglaublich glücklich aus. Beide sahen unglaublich glücklich aus. Der rechte von beiden war unverkennbar mein Zaubertranklehrer. Die Hackennase und die fettigen Haare, die beiden Sachen, wegen denen er von so vielen verspottet und ausgelacht wurde, würden die meisten sofort sagen. Mir fielen, wenn ich auf das Foto sah, sofort die Augen auf. Immer. Der linke war mein Vater. Das einzige, was meine Mutter über sein Aussehen mir erzählt hatte war, dass er sehr gut aussah. Das tat er auch. Er hatte ungefähr kinnlange, schwarze Locken, die einen seidigen Eindruck machten. Seine Gesichtszüge waren hübsch, sogar etwas edel. Seine Augenfarbe war nicht zu erkennen. Auf jeden Fall eine eher helle. Lächelnd legte ich das Foto beiseite. Ich konnte später weiter über meinen Vater nachdenken. Jetzt hieß es für mich erst mal einen Racheplan auszutüfteln. Je länger ich zum Vorbereiten Zeit hatte, desto besser!

Und das letzte für heute! : )

GraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt