8. Kapitel

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Grace Pov.

Nachdem ich Molly beim Abwasch geholfen hatte, ging ich hoch in mein Zimmer. Ich ließ mich auf mein Bett fallen – und sprang gleich darauf wieder erschrocken schreiend auf. Mein Bett war komplett übersät von ihnen. Diesen Mordmaschienen. Flubberwürmern! Die Galle kam mir hoch und ich musste ein Würgen unterdrücken. Wenn ich etwas nicht ausstehen konnte, dann Flubberwürmer und andere Dinger, die am Boden rumkrochen! Und Weasley eins und zwei wussten es. Natürlich. Hatten sie das nicht einfach vergessen können? Die Erinnerung kam zurück.

Es war in meinem dritten Schuljahr gewesen. Wir hatten Pflege magischer Geschöpfe bei Professor Kesselbrand. Ich mochte das Fach, mir machte es Spaß, mich um die Tierwesen zu kümmern und mehr über sie herauszufinden. Doch diese Schulstunde sollte zu einer der schlimmsten werden, die ich je erleben sollte. Und das lag einzig allein an dem Thema, dass wir behandelten. Und noch schlimmer war, dass wir ein Projekt machten. Wir mussten uns eine Woche in dreier Teams um einen Flubberwurm kümmern. Ratet mal, wer meine Partner waren. Richtig. Weasley eins und zwei. Bei meinem Glück konnte es ja schließlich nicht anders sein. Schon damals verschlechterten sie mir dauernd den Tag. Aber noch nicht so extrem wie seit der fünften. Ich ekelte mich einfach vor diesen glitschigen langen Dingern, die ich auch noch anfassen, sie füttern musste... Es war einfach nur schrecklich. Die Zwillinge hatten mich – wie auch nicht anders zu erwarten war – mich die ganze Woche damit geärgert. Und mit geärgert meinte ich nicht nur blöde Bemerkungen. Sie stellten mich vor allen komplett bloß. Nach einem Tag wusste die ganze Jahrgangsstufe Bescheid. Damals hatten sie noch nicht so viel... Respekt vor mir, weshalb ich auch noch die gehässigen Stichellein sämtlicher Schüler anhören musste. Diese Woche wurde zu einer der schlimmsten für mich auf Hogwarts. Das schrecklichste war allerdings, dass Weasley eins und zwei rein gar nichts machten. Alle Arbeit an dem Monstrum blieb an mir hängen. Wenn ihr mich fragt, war das Absicht. Vollkommene Absicht. Das Problem war, dass ich damals kein Selbstvertrauen hatte. Okay, nicht keines. Ein winziges bisschen schon. Auf jeden Fall traute ich mich nicht, zu Professor Kesselbrand zu gehen und ihm von der Arbeitsverweigerung der Zwillinge zu erzählen. Jedes einzelne Stückchen Arbeit war die reinste Qual für mich. Ich hatte gehofft, dass Weasley eins und zwei es über die Jahre hinweg vergessen hatten. Sie hatten doch schon so viel über mich herausgefunden, mit dem sie mich quälen konnten. Aber nein. Sie hatten es sich gemerkt. Und jetzt mussten sie mich wieder damit quälen. Warum? Was machte ihnen so viel Spaß daran, eine Gleichaltrige ihre schlimmsten Albträume durchleben zu lassen? Was?!

Das schlimmste an dieser ganzen Sache war, dass ich mich auf mein Bett drauf gesetzt hatte. An dieser Stelle klebten noch die Überreste von sicher zwanzig dieser Dinger. Der Rest der Pampe befand sich auf meiner Hose. Ein starkes Zittern überkam mich. Ich starrte auf die blinden, umherkriechenden Würmer. Schweißtropfen bildeten sich auf meiner Stirn. Erneut kam Galle hoch. Ich schaffte es noch bis zum Mülleimer und erbrach mich in ihm. Ich holte immer noch zitternd ein Taschentuch und wischte mir den Mund ab. Mit schnellen Schritten betrat ich mein Badezimmer und spülte mir den Mund aus. Ich zog die Hose aus und schmiss sie weg. Selbst wenn sie gewaschen worden war, ich könnte sie nie wieder anziehen. Ich hatte mir gerade eine neue Hose angezogen, als mich ein zaghaftes Klopfen aufblicken ließ. „Ist alles in Ordnung, Miss Grace? Ich habe sie schreien gehört." Kreacher. Meine Rettung. Erleichtert öffnete ich die Tür. Er würde mir helfen, die Biester zu beseitigen, das wusste ich. Kreacher würde alles tun, um mir zu helfen.

Ein Kapitel kommt noch! ^^ Gewidmet  und .

GraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt