5. Kapitel

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Grace Pov.

Wow. Unser Kriegsbeil hatten wir aber schnell begraben können... Es kam mir irgendwie vor, als wäre ich in einem schlechten Buch, in dem der Autor Komplikationen mit einer total unlogischen Friede-Freude-Eierkuchen-Lösung auf dem Weg geht und der Geschichte jegliche Spannung entzieht. Okay, Friede-Freude-Eierkuchen war ein bisschen übertrieben, schließlich lebten wir im Krieg, was ich auch schwer vergessen konnte, schließlich war ich ein Beinahe-Opfer eines Todesserangriffs gewesen. Ich war übrigens sehr gespannt, welche Ausrede sich das Ministerium dafür einfallen ließ. Angeblichen lebten wir nach ihnen ja momentan in einer rosa-roten-Zuckerwatte-Welt, in der niemand einer Fliege was zu leide tat. Zurück zum Geschehen. Weasley – ich war sehr stolz auf mich, dass ich mich wieder dran erinnerte ihn Weasley zu nennen – und ich betraten die Küche. Sie sah besser aus, als vor zwei Tagen oder wie lange ich auch nicht bei Bewusstsein gewesen war. Sie war eindeutig geputzt worden. Auf dem Herd blubberte eine Soße in einem Topf, Fleisch brutzelte in der Pfanne, auf dem langen Holztisch stand schon eine große Schüssel mit Salat, ein Messer schnitt von selbst Brot auf der Anrichte und es roch einfach nur köstlich. „Mom...", murmelte Weasley. Ich sah ihn fragend an. „Das Essen hat eindeutig Mom gemacht...", fügte er noch als kleine Erklärung hinten an. Ich gab einen kleinen Laut des Verstehens von mir und ging auf eine alte – und ziemlich schmutzige – Tür zu. Ich klopfte. „Kreacher? Bist du da?" Ein Laut, den ich nicht bestimmen konnte, dran aus dem ehemaligen und winzigen Vorratsschrank. Ich öffnete die Tür. „Wie geht es dir?" Ich lächelte den Hauself freundlich an. Ich hatte ihn ins Herz geschlossen. Fragt mich nicht wieso... - Wir verstanden uns auf jeden Fall sogar ziemlich gut. „Mir geht es gut, Miss Grace", antwortete der alte Diener der Familie Black mit seiner kratzigen, hohen Stimme. „Und ihnen?" „Mir geht es ganz gut, danke der Nachfrage. Und Kreacher, ich habe dir doch schon hundertmal gesagt, dass du mich einfach nur Grace nennen kannst!" „Kreacher nennt Miss Grace aber Miss Grace, weil er findet, dass Miss Grace es verdient mit Miss angesprochen zu werden!" Ich lachte. „Oh Kreacher! Du machst mich ja noch ganz verlegen!" Ich hörte Schritte, die die Kellertreppe runterkamen. Auch Kreacher hatte sie gehört. „Wenn es ihnen nichts ausmacht, reden wir später weiter, Miss. Sie wissen, dass der verräterische Sohn der Herrin nicht besonders gut auf Kreacher zu sprechen ist, Miss." „Ich weiß, Kreacher, ich weiß. Bis später!" Nach diesen Worten schloss der Hauself die Tür seiner Schlafkammer. Ich drehte mich um. Der Chaoszwilling, der mit mir in der Küche war, starrte mich komplett verdattert an. Er öffnete den Mund, um etwas zu sagen, was wahrscheinlich eine negative Bemerkung gegen Kreacher werden würde, deswegen unterbrach ich ihn. „Spar dir einen Kommentar, wenn du kein blaues Auge bekommen willst!", fauchte ich. Weasley klappte brav den Mund zu. Sein Glück. Ich machte meine Drohungen nämlich immer wahr... Die Tür zur Küche ging auf. Hinein kamen eine rundliche, rothaarige Frau und einem warmen Lächeln auf dem Gesicht, Sirius und mein Onkel. „Grace!", rief Sirius. „Na, geht es dir wieder besser?" „Ja, danke der Nachfrage. Ich bin nur runter gekommen, weil ich Hunger habe." Der junge Weasley schien etwas empört darüber, dass er einfach ignoriert wurde. Ich konnte mir ein Grinsen kaum verkneifen. Die rundliche Frau kam auf mich zu und umarmte mich. „Ich bin Molly Weasley. Du kannst mich ruhig Molly nennen. Ich bin Mutter von sämtlichen rothaarigen Kindern auf Hogwarts und habe dich gestern Abend zusammengeflickt." Ich lächelte. Dieses strahlende Lächeln musste man einfach erwidern. Sie hielt mich etwas von sich weg, damit sie mich mustern konnte. „Mädchen! Du bist ja nur noch Haut und Knochen! Alastor! Lässt du sie etwa Hungern?" Ich sah an Sirius Mine, dass er einen Lachanfall kaum unterdrücken konnte. Molly drückte mich auf einen Stuhl. „Ein Glück, dass es gleich essen gibt!" Mir lief das Wasser im Mund zusammen.
Eine halbe Stunde später saß ich pappsatt und zufrieden mit vollem Bauch auf dem Stuhl. Ich hatte das Gefühl, dass er unter meinem Gewicht knarzte und hoffte, dass dem nicht wirklich so war, denn ich hatte keine wirkliche Lust bald über dem zerbrochenen Stuhl auf dem Küchenboden zu hocken. Meine jahrelangen Peiniger, auch bekannt als Fred und George Weasley alberten herum und beachteten mich – zum Glück – herzlich wenig. Ich war irgendwie ziemlich froh über die Anwesenheit von ihrer Mutter, die sie wahrscheinlich etwas einschüchterte. Ich war mir sicher, dass sie sich nur im Doppelpack trauen würden, mich irgendwie anzugreifen. Egal ob innerlich oder äußerlich.
Außer den Weasleyzwillingen, ihrer Mutter, Sirius, meinem Onkel und mir waren noch die beiden jüngeren Geschwister der Chaoszwillinge Ron und Ginny anwesend. Beide schienen ziemlich nett zu sein, worüber ich froh war. Mit ihnen – und Kreacher natürlich – würde ich hoffentlich die nächsten Wochen bis zum nächsten Schuljahr durchstehen können. Ich wusste außerdem, dass in ein paar Tagen noch eine Muggelstämmige namens Hermine Granger zu uns in den Grimmauldplatz stoßen würde. Von ihr hatte ich schon gehört. War auch sehr schwer, wenn man auf Hogwarts ging, nicht einmal ihren Namen gehört zu haben. Sie war schließlich mit Abstand jedes Jahr in ihrer Klassenstufe Jahrgangsbeste geworden... Ich war ehrlich gesagt gespannt sie kennenzulernen. Ich vermutete, dass in zwei Wochen spätestens auch schon der berühmte Harry Potter bei uns zu Gast sein würde. Schließlich waren ja nur seine besten Freunde und sein Patenonkel im Grimmauldplatz. Ich war ehrlich gesagt ziemlich gespannt, wie er so als Person war. Bis jetzt hatte ich ihn nur ab und zu auf dem Gang oder in der großen Halle gesehen, aber nie mit ihm ein Wort gewechselt. Er schien auf mich ein wenig eingebildet, allerdings war es auch sicher ziemlich schwer es nicht nur ein kleines bisschen zu sein, wenn man so eine berühmte Persönlichkeit wie Harry Potter war... Nach dem Essen ging ich hoch in mein Zimmer, wo ich auf Kreacher traf. Er hatte es irgendwie geschafft, während unserem Abendessen aus der Küche zu schlüpfen und hochzuschleichen. Ich bemerkte, dass er erneut geputzt hatte. Mein Zimmer war wahrscheinlich das am besten geputzte im ganzen Haus – schließlich war es auch das einzige, das Kreacher freiwillig putzte, wenn er sich überhaupt zum Putzen zwingen ließ. Ich war Kreacher total dankbar dafür. Ich war in Hogwarts der reinste Putzteufel, aber wenn es um mein eigenes Zimmer ging, konnte ich Kreacher mehr als nur gebrauchen, damit es nicht wie eine Müllkippe aussah...


Ein neues Kapitel für euch! Es ist ja nicht, dass es schon drei Wochen oder länger später als versprochen kommt, aber EGAL! xD Ich wollte auf jeden Fall noch ein neues Kapitel für Grace hochladen, bevor ich nach Tansania fliege und - DADA - hier ist es! Ich hoffe es hat euch gefallen! Schreibt euch alles, was euch dazu einfällt, egal ob Kritik, Anregungen, Anmerkungen oder Lob, in die Kommis!
LG Susanna-Rose


GraceWo Geschichten leben. Entdecke jetzt