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Hermine wachte ausgeschlafen in ihrem Bett zugedeckt auf. Die Sonnenstrahlen des Sonnenaufgangs wärmten ihr Gesicht. Sie streckte sich einmal und schaute umher. Was war denn gestern Abend noch alles geschehen? Sie konnte sich nicht ganz erinnern.
Plötzlich traf es sie wie ein Blitz. Draco und Ron hatten sich geprügelt.

Bei dem Gedanken daran wurde ihr total schlecht. Ron und Draco hatten sich wirklich geprügelt. Ihretwegen? Schuldgefühle kamen in ihr auf. Natürlich wusste sie, dass sie nicht schuld an den Feindseligkeiten, zwischen den beiden war. Dennoch wurde sie das Gefühl nicht los, Schuld an der ganzen Situation zu sein

Ihre Gedanken wanderten zu Malfoy. Schon wieder. Seine Art am vergangenen Abend war so liebevoll gewesen, ganz anders als der Malfoy, den sie eigentlich kannte. Noch vor ein paar Tagen hasste sie diesen Jungen so sehr! Und nun? Sie wusste einfach nicht, was da gerade in ihr geschah. Nur in einem Punkt war sie sich sicher. Sie fühlte sich sicher bei ihm. So sicher wie bei keinem Menschen zuvor. Sie wollte sich nicht den Kopf zermalmen. Eine Dusche würde ihr sicher guttun. Also ging sie ins Bad, um sich ein wenig zu entspannen und für den Tag fertig zu machen.

Im selben Moment, saß der Slytherin, alleine in einer Ecke der Bibliothek. Den Kopf über einem Buch, über Zaubertränke gebeugt, versuchte er seine Gedanken von Gryffindors Bücherwurm loszubekommen, doch egal wie sehr er es auch versuchte, seine Gedanken schlichen sich immer wieder langsam zu ihr.
Warum hatte er ihr gestern überhaupt geholfen? Sie hätte doch ruhig von ihrem dummen Freund doof angemacht werden können. Warm hatte er es nicht einfach ignoriert?

Aber die viel wichtigere Frage, warum hatte er Neville solange bedroht, bis er ihm das Passwort gegeben hatte, um sie zu sehen? Als er vor dem Aufenthaltsraum angekommen war, hatte er die Szene, die sich vor ihm abspielte, erstmal nur ruhig beobachtet. Er hatte nicht vorgehabt einzuschreiten, doch als Hermine anfing zu weinen und Weasley sagte, dass er ihr weh tat und dieser dennoch immer noch nicht aufhörte, war in ihm eine Sicherung durchgebrannt.
Wie von alleine landete seine Faust in seinem Gesicht.

Er versuchte sich wieder von den Fragen in seinem Kopf zu lösen. Es war egal aus welchem Grund er Granger geholfen hatte, es würde ihm von Nutzen sein. Jetzt würde sie ihm sicherlich vertrauen, doch ehe er sich versah, waren seine Gedanken wieder beim vergangenen Abend und dem was er getan hatte. Zum Glück wusste niemand von diesem Moment.

*Flashback*

Hermines Atmung wurde nun etwas ruhiger. Draco hatte sie auf seinem Schoss, was ihm etwas unangenehm war. Als er dann ein paar Minuten später bemerkte, dass sie eingeschlafen war, nahm er sie im Braut style hoch.

Mit Hermine in seinen Armen brachte er sie leise ihn den Mädchen Schlafraum, bedacht darauf sie und die anderen nicht zu wecken, was gar nicht so leicht war. Leise Türen öffnen und dabei jemanden tragen, war schwieriger, als anfangs gedacht. Doch er schaffte es. Vorsichtig brachte er sie rein und legte sie auf das letzte noch freie Bett, was somit offensichtlich ihr Bett war.

Er deckte sie zu und setzte sich zu ihr aufs Bett ohne zu bemerken das Ginny wach wurde und ihn beobachtete. Die junge Gryffindor beobachtete leise den Slytherin, wie er seinen Blick nicht von ihrer besten Freundin lösen konnte und wie sich langsam ein kleines, fast unmerkliches Lächeln auf seinen schmalen Lippen abbildete.

Lange starrte er Hermine an und dachte darüber nach, wie wunderschön sie doch war, wenn sie schlief. Halt, was dachte er denn da bitte? Hermine und wunderschön? Niemals passten diese beiden Wörter in einen Satz, jedenfalls nicht in seinem Vokabular.
Seine innere Stimme warnte ihn, doch er konnte einfach nicht aufhören sie anzusehen.

Ohne zu verstehen, was er tat, nahm er eine ihrer langen, lockigen Haarsträhnen in die Hand, um sie dann hinter ihr Ohr zu tun. Nach dieser kleinen und sanften Geste lächelte Hermine im Schlaf. »Draco«, murmelte sie, beinahe unverständlich, aber immer noch verständlich genug, dass er eindeutig gehört hatte, dass sie seinen Namen im Schlaf gesagt hatte. Verdutzt beobachtete er sie noch einige Sekunden, bevor sich eine eindeutige Röte sich in seinem Gesicht ausbreitete. »Wieso machst du mich nur so verrückt, Granger?« Flüsterte er während er ihrem Gesicht näher kam und sie letztendlich küsste.

Geschockt von sich selbst wich er schnell wieder zurück. Seine Finger auf seinen Lippen und die Augen noch immer auf Hermine gerichtet.

Ginny, die die beiden noch immer beobachtete, war sichtlich geschockt und sah nur noch, wie Malfoy leise das Zimmer verließ. Zu seinem Glück nahm sie die röte auf seinem Gesicht nicht war.

*Flashback Ende*

Draco wurde bei dem Gedanken wieder rot. Die Hitze breitete sich in seinem gesamten Körper aus und seine Lippen kribbelten.

Was machte dieses Mädchen bloß mit ihm? Aber das war egal, er wollte sie ja eh nur verarschen. Das redete er sich jedenfalls immer wieder selber an. Immerhin war sie ein Schlammblut und er ein Reinblut. Sein Vater würde ihn wahrscheinlich umbringen, wenn dieser davon erfahren würde.

Wütend über seine eigenen Gedanken, klappte er das Buch etwas zu laut als nötig zu und ging, schnellen Schrittes, wieder aus der Bibliothek hinaus. 

Dramione | Our Secret LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt