Vertrauen

700 17 2
                                    

"Ich fasse mal kurz zusammen. Du hast Bauchkrämpfe, dir ist schlecht und schwindlig. Musstest du dich, vorhin ausgenommen, übergeben?"
"Ja, aber das war nur heute früh..." , verteidigte Nia sich.
"Ich hab da eine Vermutung, obwohl sie dir wahrscheinlich nicht so gefallen wird. Wie alt bist du nochmal?"
"15, warum?", fragte Nia sichtlich durcheinander.
"Ich nehme an, dass du schwanger bist. Die Symptome deuten darauf hin. Ich würde gern einen Ultraschall machen, wenn das für dich in Ordnung ist."
Da Nia jedoch nichts rausbekam, nickte sie einfach nur.

"Hier ist die Bestätigung. Du erwartest wirklich ein Baby.", sagte Martin bedauernd.
"Was soll ich denn jetzt machen?", fragte Nia weinend.
"Du solltest mit deinen Eltern reden. Sie werden dir helfen."
"NEIN! Bitte nicht meiner Mutter sagen!", schrie Nia panisch.
"Ganz ruhig. Warum soll es deine Mutter nicht wissen?"
"Sie...Sie... Sie schlägt mich...Ich habe Angst.", sagte Nia fast weinend.
Über diese Nachricht geschockt, nahm Martin Nia in den Arm.
"Pass auf, ich geb dir etwas gegen die Schmerzen und dann fahren wir zu mir nach Hause, damit du dich ausruhen kannst. Wenn es so ein großes Problem bei dir gibt, will ich dich in deinem Zustand nicht mit diesem Druck belasten.", entschied Martin.
Nickend stimmte Nia zu.

Als sie auf dem Gruberhof ankamen, half Martin Nia aus dem Auto und führte sie langsam in sein Zimmer. Er brachte ihr noch einen Tee und gab ihr ein leichtes Schlafmittel.
Natürlich fing Hans Martin in der Küche noch ab und ließ sich alles erzählen. Auch er hielt es für das beste, Nia erstmal bei ihnen zu behalten.

Martin war bei dem jungen Mädchen, als sie am Abend aufwachte.
"Na, wie geht es dir jetzt?"
"Viel besser, als heute Nachmittag. Danke."
"Nichts zu danken. Kannst du vielleicht deine Mutter anrufen und ihr sagen, dass du heute bei 'einer Freundin' übernachtest?"
"Sie wird sagen, dass ich sofort nach Hause kommen soll. Sowas wird normalerweise mindestens 1 Woche vorher abgesprochen. Ich kann nichts versprechen.", sagte Nia unsicher.
"Versuch es erstmal."

"Sie hat es geglaubt. Aber ich muss es ihr trotzdem irgendwann sagen. Und morgen muss ich auch wieder zur Schule. Ich kann Ihnen auch nicht so viel Umstände machen, schließlich kann ich nicht für immer hier bleiben. Leider...", sagte Nia nach dem Telefonat traurig.
"Du musst morgen nicht zur Schule. Ich habe schon angerufen und das ärztliche Atest kannst du dann später abgeben. Ich glaube es hat keiner in dieser Familie ein Problem, wenn du etwas länger bleibst. Und wenn die Reaktion deiner Mutter nicht so ausfällt, wie wir hoffen, werden wir dich alle unterstützen. Verlier noch nicht den Mut.", erwiderte Martin freundlich.
"Danke..."
"Da nicht für."

Schaff ich das allein?!(Der Bergdoktor Fanfic) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt