Familie

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Am nächsten Tag fuhr Martin wieder ins Krankenhaus. Doch bevor er zu Nia ging, ließ er sich die Ergebnisse vom Vaterschaftstest geben. Er öffnete sie jedoch noch nicht.

"Guten Morgen. Hast du gut geschlafen?"
"Ja. Es war in Ordnung. Sind die Ergebnisse da?"
"Hier.", Martin hielt den Umschlag hoch.
"Willst du ihn aufmachen?", fragte er Nia.
Sie nickte und Martin gab ihr das Papier.

"Mit 99-prozentiger Wahrscheinlichkeit bist du mein Vater.", sagte Nia und sah Martin an.
Als Nia leicht anfing zu lächeln, setzte Martin sich auf ihr Bett und umarmte sie.

Als Alexander auf einmal reinkam, ließ Martin seine Tochter los.
"Morgen. Ich wollte nur nochmal die Antibiotikazufuhr kontrollieren.", sagte Alexander, als er die beiden sah.
"Morgen. Wie sieht es mit dem Infekt aus?"
"Er scheint so gut wie gar nicht mehr vorhanden zu sein. Ich würde Nia aber gern noch 1,2 Nächte hier behalten. Damit wir andere Erkrankungen ausschließen können."
"Da bin ich einverstanden."
"Ich möchte aber nicht noch so lange hier bleiben. Außerdem komme ich in der Schule doch dann nicht mehr mit. Ich hasse Krankenhäuser.", beschwerte sich Nia.
"Das ist ein Argument. Wie wäre es, wenn du über die Nacht noch hier bleibst und ihr dich morgen früh abhole und zur Schule schaffe.", schlug Martin vor.
"Und was ist mit meinen Schulsachen?"
"Ich werde es wohl schaffen auf deinen Stundenplan zu gucken und alles einzupacken."
"Na gut.", gab Nia nach und bedankte sich noch einmal.
"Na dann bring ich dir heute Nachmittag Lilli vorbei. Sie hat mich den ganzen Abend gefragt wie es dir geht und ob sie dich besuchen darf."
"Gerne. Darf ich ihr sagen, dass Sie mein Vater sind?"
"Klar. Und ich finde, dass du mich jetzt duzen darfst schließlich bist du meine Tochter."
"Danke. Ich hoffe Lilli mag mich dann immer noch. Ich fand sie so nett."
"Sie wird dich immer noch mögen, schließlich bist du ihre Halbschwester."
"Wenn du das sagst."
"Bis später.", sagte Martin zum Abschied und verließ mit Alexander das Zimmer.

"Also ist sie wirklich deine Tochter?", fragte Doktor Kahnweiler überrascht.
"Ja. Das ist richtig. Ich hoffe meine Familie nimmt es mir nicht übel, dass ich noch ein Kind habe.", antwortete Martin lächelnd.
"Ich glaube, dass sie dich verstehen werden.", erwiderte Alexander und ging davon.

Martin holte Lilli nach der Schule ab und fuhr sie ins Krankenhaus.
"Hi. Wie geht's?", fragte Lilli als sie Nia umarmte.
"Gut. Und dir?"
"Sehr gut, weil es dir besser geht und seitdem ich weiß, dass du meine Schwester bist..."
"Martin hat es dir schon erzählt?", fragte Nia überrascht.
"Ja, weil er nicht wusste wir ich reagieren würde, wenn du es mir sagen würdest. Und du weißt ja, wenn ich mich aufgeregt hätte, hättest du dich aufgeregt und das wiederum wäre nicht gut für dich und die kleine Maus.", erklärte Lilli.
"Es tut mir leid, dass ich es schon erzählen musste. Aber Lilli wusste das etwas im Busch ist und ich wollte dich keinem Stress aussetzen.", sagte Martin, der gerade den Raum betrat.
"Ich verstehe es schon. Habt ihr vielleicht irgendetwas zu Essen für mich? Ich bin am Verhungern. Hier gibt es so wenig. Da mag man nicht am Traum dran denken.", beschwerte sich Nia.
"Ich treib etwas auf. Und ihr zwei nehmt bitte nicht die ganze Station auseinander. Danke.", ermahnte Martin die beiden Mädels spielerisch.
"Haha.", sagten die beiden nur unisono.

Kurz darauf kam Martin mit einem belegten Baguette wieder.
"Oh-danke, danke. Das rettet mir das Leben.", meinte Nia und biss herzhaft in das Brot.
"Mmmhhh..."
"Schön, dass du wieder etwas ist. Lilli, ich muss nochmal schnell zu einem anderen Patienten. Wartest du hier oder willst du mitkommen?"
"Was für eine unnötige Frage. Natürlich bleibe ich hier.", antwortete Lilli bestimmt.
"Viel Spaß noch.", wünschte Martin und verabschiedete sich.

Schaff ich das allein?!(Der Bergdoktor Fanfic) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt