Familien und Probleme

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Als Lilli nach Hause kam, waren Nia und Martin schon dabei den Tisch zu decken.
"Hi. Was gibt es denn schönes?"
"Nudel mit Tomatensauce. Wie war dein Tag?", antwortete Nia.
"Ging eigentlich. Und deiner? Wie geht es dem Baby?"
"Gut danke. Mit dem oder der Kleinen scheint alles in Ordnung zu sein. Willst du mal ein Bild sehen?"
"Gerne. Zeig. Das ist ja süß. Wie eine kleine Bohne.", lachte Lilli.
"Und wie weit bist du ungefähr?", fragte Lilli, als sich die beiden Mädchen wieder beruhigt hatten.
"Doktor Kahnweiler hat gesagt, dass es ungefähr die 8.Woche ist. Heißt also in der Ende des 2.Monats."
"Noch mindestens 7 Monate, bis die kleine Maus da ist. Ich kann es nicht erwarten."
"Glaub mir, ich auch nicht. Ich will garnicht wissen, was meine Mutter davon halten wird.", sagte Nia traurig.
"Warum hast du eigentlich so Angst davor es deiner Mutter zu sagen?"
"Lass gut sein Lilli.", sprang Martin schnell ein.
Ohne etwas zu sagen stand Nia auf und zog ihren Pullover hoch. Als sie sich umdrehte erschrak Lilli. Auf Nias Rücken waren seeehhhr viele blaue Flecken und Hämatome zu sehen. Als Nia sich wieder zu den beiden umdrehte hatte sie Tränen in den Augen.
"Nicht weinen. Wir schaffen das irgendwie. Ok. Papa lässt sich was einfallen. Der schafft das bei allen. Und du wirst es deiner Mutter sicherlich nicht allein sagen. Niemals lasse ich zu, dass sie dir noch was antut.", sagte Lilli und nahm sie in den Arm.
"Lilli hat recht. Die nächsten zwei Wochen bleibst du erstmal hier und danach befassen wir uns mit dem Problem mit deiner Mutter. Es gibt für alles eine Lösung. Was sagt dein Vater überhaupt dazu?"
"Papa ist vor fast 3 Jahren gestorben. Seitdem ist Mutti so.", antwortete Nia unter Tränen.
"Weißt du wer der Vater deines Kindes ist?"
"Ich weiß es, aber er ist vor einem Monat nach Kiel gezogen. Seine Eltern werden nicht wegen mir zurück ziehen und Tim hat eh Schluss gemacht. Ihn wird das garnicht interessieren. Ich kenne ihn schließlich schon seit 6 Jahren. Das ich es nicht wegmachen lasse, würde ihn aufregende. Er mag Kinder nicht. Er hasst sie abgrundtief."
"Das tut mir leid.", sagte Lilli betrübt.
"Es braucht keinem leid zu tun. Ich bin doch selbst schuld! Wer ist denn auch so dumm und hat kein scheiß Kondom dabei! Ich versau mir doch gerade mein Leben und meine Zukunft! Ich hasse mich!!!", schrie Nia auf einmal und rannte mit einem tränenüberströmten Gesicht raus.
"Warte...!", rief Lilli und wollte ihr hinterher rennen, doch Martin hielt sie am Arm fest.
"Lass sie. Das sind die Hormone. Außerdem überfordert sie die Situation gerade. Ihr Freund ist weg. Ihre Mutter schlägt sie. Und wir können ihr leider nicht das bieten, was sie braucht. Eine Mutter, die sie liebt und einen Vater, der auf sie aufpasst."
"Aber ich will ihr doch nur helfen.", entgegnete Lilli aufgebracht.
"Gib ihr ein bisschen Zeit. Sie wird sich auch helfen lassen, wenn sie bereit dazu ist. Wir bekommen das alles hin. Geduld ist das Einzige, was wir jetzt haben können.", sagte Martin ruhig.
Als Lilli in ihr Zimmer gehen wollte, hörte sie ein Rumsen und rannte die Treppe hoch. Sie sah Nia auf dem Boden neben dem Bett liegen und rief nach Martin.
"Was ist denn los? Ich hab etwas Poltern hören."
Doch seine Frage erübrigt sich, als er Nia sah. Er hockte sich neben sie und legte erstmal ihre Füße auf das Bett und legte ein Kissen unter ihren Kopf.
"Sie hat sich nur überanstrengt. Und gegessen hat sie immer noch nichts.", sagte er zu Lilli.
"Hey. Du. Aufwachen." Martin tätschelte Nias Wange. Langsam kam diese wieder zu sich.
"Schön, dass du wieder da bist. Bleib liegen.", sagte Martin und hob Nia aufs Bett.
"Lilli bringt dir etwas zu Essen und du ruhst dich erstmal aus."
Als Lilli wieder hoch kam, schlief Nia fast.
"Nicht schlafen. Du musst erst etwas essen. Danach darfst du gerne schlafen, aber es ist wichtig, sonst kippst du wieder weg.", sagte Martin und half Nia sich aufzusetzen.
Nachdem sie die Hälfte der Nudeln gegessen hatte. Stellte sie den Teller weg, als Martin etwas zu Trinken holte. Nia legte sich wieder richtig hin und schlief ein.

Schaff ich das allein?!(Der Bergdoktor Fanfic) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt