Schaff ich das allein?!(Der Bergdoktor Fanfic)

Polizei

Im Krankenhaus angekommen kam Alexander auf das Paar zu.
"Was ist passiert?", fragte er sofort.
"Kristina ist bei uns aufgetaucht. Offensichtlich geschlagen und getreten. Ich vermute Rippenbrüche und eine gebrochene Nase.", antwortete Martin besorgt und legte Nia auf einer Liege ab. Im Schockraum schob Dr. Kahnweiler Nias Pullover hoch. Die Hämatome waren schwer zu übersehen. Als er alles noch einmal abtastete, wimmerte das junge Mädchen vor Schmerz und krallte sich in Martins Hand.
"Sono.", sagte Alexander nur und ließ sich ein Ultraschallgerät in die Hand drücken.

"Keine Flüssigkeit im Bauchraum.", meinte er erleichtert und gab das Gerät zurück.
"Wir geben Paracetamol gegen die Schmerzen.", bestimmte Martin.
Nachdem die Ärzte das Schmerzmittel verabreicht hatten, nahm sich Alexander noch die Nase vor.
"Geprellt. Ist aber nicht weiter schlimm."
"Mein Baby. Was ist mit meinem Baby?!", fragte Nia nun aufgebracht.
"Wir konnten nichts auffälliges feststellen. Es ist alles gut.", meinte Martin beruhigend.
"Eine Nacht Beobachtung und zum Gyn wäre auch angebracht.", meinte Dr. Kahnweiler.
Damit stimmte Martin natürlich überein.

Nachdem sich Nia etwas ausgeruht hatte, ging sie mit ihrem Vater zur Gynäkologie.
Auch dort konnten sie nichts unnormales feststellen. Sie meinten nur, dass Nia sich nicht stressen sollte. Es wurde auch daran erinnert nicht schwer zu heben und auch nicht klettern zu gehen. Was sich natürlich von selbst versteht.

Als Nia wieder in ihrem Bett lag, klopfte es an der Tür. Es traten 2 Polizisten ein.
"Guten Abend. Ich bin Hauptkommissar Fuchs und das ist meine Kollegin Oberkommissar Moser.", stellte er sich vor.
"Hi.", war Nias knappe Antwort.
"Wir sind wegen dem Vorfall heute Nachmittag hier. Kannst du uns das Geschehnis aus deiner Sicht erklären?"
"Da ich krankgeschrieben war, befand ich mich eben zuhause bei meinem Vater. Papa war arbeiten, Lisbeth. Also meine Oma in der Stadt und Hans, mein Onkel, hat im Stall gearbeitet. Ich saß auf der Terrasse, als meine Mutter kam. Ich wollte ins Haus gehen, da ich wusste, dass sie verdammt wütend auf mich war.", begann Nia ihre Erzählung.
"Warum war deine Mutter wütend?", fragte Moser.
"Wir haben letzte Woche herausgefunden, dass Martin Gruber mein Vater ist. Da meine Mutter mich schon über Jahre hinweg schlägt, hat mich mein Vater versucht auf den Hof zu holen und das Sorgerecht für mich zu bekommen.
Als mein Vater und ich meiner Mutter berichteten, dass ich schwanger bin, ist sie natürlich ausgeflippt und wollte mich schlagen. Papa hat sie davon abgehalten.
Gestern wollte sie mich mit nach Hause nehmen und meinte, dass wir mein Kind abtreiben werden.", erzählte ich mit Tränen in den Augen weiter.
"Du willst das Kind behalten? Du bist doch aber erst 15."
"Ich werde nicht zum Mörder, auch wenn es alles, was ich geplant habe durcheinander wirft. Ich will Mutter sein und auf mein Baby aufpassen. Es soll nicht so eine Kindheit haben, wie ich."
"Natürlich. Was ist heute Nachmittag noch passiert?", fragte nun Fuchs.
"Sie hat mich die ganze Zeit angeschrien und hat versucht mich zum Auto zu ziehen. Ich wollte weglaufen, da hat mir Mama aber schon ins Gesicht geschlagen. Deshalb die geprellt Nase. Ich fand mich auf dem Boden wieder, als meine Mutter mich schon getreten hatte. Hans hat dann meine Mutter weggezogen. Und Papa hat mich hergebracht. Hans hat in der Zeit die Polizei angerufen. Mehr kann ich nicht sagen.", erzählte sie weinend. Bei dem Gedanken daran, dass ihrem Kind dabei etwas hätte passieren können, beschleunigte sich ihre Atmung und der Herzschlag. Vor ihrem Inneren Auge sah sie verschiedene Szenen, die immer den Tod ihres Kindes bedeuteten.
Die Tür wurde aufgerissen und Martin stürmte herein.
"Nia! Beruhige dich. Es ist alles gut."
Er nahm sie vorsichtig in den Arm und sie klammerte sich an ihn.
"Tief Ein- und Ausatmen. Genau. Ganz ruhig. Es ist nichts passiert."
Langsam beruhigte sich das Mädchen wieder und entfernte sich von Martin.
Noch immer liefen ihr Tränen über die Wange, doch sie atmete wieder normal.