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Das wispernde, sich im Winde wiegende Schilf hinter mir.
Ich die auf den See hinaus blicke,doch ich kann den Ausblick nicht genießen. Zu groß ist die Angst.
Die Angst vor den Männern, die möglicherweise jeden Moment aus dem Schilf hervor springen könnten.

Genau vor einer Woche. Als ich hingekauert an der alten Eiche lehnte, mich die Hand packte und herumm wirbelte...

Doch kein Mann war es der da vor mir stand.

Nein es war Kyle.
Er lebt mit ungefähr noch 20 anderen hier.
Hier in Schweden. An einem See, dessen Wasser schwarz ist. Dessen schwarze Steine, das mit Schilf überwucherte Ufer säumen.

In einem alten Haus, auf dessen Dachboden sich genau nun 21 Betten drängen, leben die Kinder.

Kinder die aus den Steinhäusern geflohen sind. Oder schon vorher die Flucht ergriffen.

Das Wasser schimmert dunkel. Wenn ich auf meinem Felsen weiter nach vorne rutsche, könnte ich mein Fuß in das dunkle Gewässer tauchen.

Als mein Fuß auf die sich spiegelnde Oberfläche trifft, breiten sich kleine Kreise aus.

Das Wasser ist wie erwartet kalt.

Sobald mein Fuß von dem Wasser umgeben ist, sieht meine Haut grau und dunkel aus. Als währe es ein abgestorbenes Körperteil, das dort im Wasser vor sich hin vegetiert.

Kyle sagte ich solle mich nicht von dem Haus und seinen verschachtelten neben Hütten fortbewegen.

Er ist nett aber viel zu ernst für sein Alter. Er ist 17. Nur drei Leute sind älter als der junge der mich damals rettete.

Das knackende Schilf. Doch erkennen kann ich nichts. Plötzlich ein kleines Tier. Braun, dünner langer Körper. Ein Marder, ein Hermelin ?? Ich weiß es nicht.

Er hatt mich noch nicht bemerkt. Krabbelt flink von Stein zu Stein. Auf mich zu.

Es klingt verrückt aber ich habe angst. Wird er mich beißen??

Ich bewege mich und das kleine Nagetier verschwindet im Schilf.

Auch der Himmel färbt sich langsam dunkler. Ich sollte zurück gehen.

Ostern Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt