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Und wieder am See. Das Wasser ist wilder als gestern. Es ist warm aber der Wind geht.
Der  Marder, ich taufte ihn gestern noch Henry, ist nicht noch mal aufgetaucht.

Sie ist  krank sehr krank. Sie, ein Mädchen von gerade mal 7 Jahren. Seit Tagen liegt  Christine nun schon in ihrem Bett. Hustet und hat Fieber.

Von meinem Stein aus sehe  ich wie Kyle und noch ein anderer Junge einen Sack tragen. Vorsicht legen sie ihn in ein kleines Ruderboot. Weiter draußen auf dem See lassen die Jungen ihn vorsichtig ins Wasser gleiten.

Kurz regte sich was, als der Sack auf die klitzernde Oberfläche trifft . Ein kurzer Schrei, der vom kalten Wasser sofort wieder erstickt wird.

Sobald Kyle und der Junge das Land erreichen laufe ich auf den jüngeren der beiden zu.

"Kyle wie kannst du !!" Träne laufen über mein Gesicht. Meine Beine würden nachgeben wenn er mich nicht festhält.

Mit mitleidigen Blick sieht Kyle auf mich.

"sie war schwer krank"

Kalt. Seine Worte sind kalt.
"Du bist ein Mörder!"

"Hör auf"

"Nein, nein wie kannst du sowas machen"

Ein kurzer knall. Das brennen auf meiner Wange.

"Glaubst du für mich ist das leicht? Siehst du hier verdammt nochmal irgendwo ein Krankenhaus? Was bitte was hätte ich tun sollen?"

Er zittert vor Wut am ganzen Körper.

Kyle lässt mich los. Der Boden, auf den ich mit meinen knien aufkomme ist nass.

Die Hand an meiner immer noch schmerzenden Wange. Mein körper wird von Schluchzern geschüttet.

Er hatt recht.
Das Wasser immer noch schwarz.
Weiter draußen ein Mädchen in einem Sack.
Tod.

Flaschengrün, türkis, blau oder ganz durchsichtig.  Aber schwarz? Wenn die Sonne darauf scheint. Glänzt es Bronze.

Die sonne zieht eine funkelnde Straße über den See.

Das Wasser plätschert gegen die Felsen. 
Das Schilf wiegt sich im Wind.
Die Sonne brennt vom Himmel.

"Hey"
"Mhm"
"Tut mir leid" "das mit dem Schlag"
"Mhm"

Ein kleiner Wasserläufe flitzt flink über den See.

"Und alles gut?"
"Mhm"

Ein Windstoß fegt über das Gewässer  und kräuselt kurz die Oberfläche.

"Schön schön"
"Mhm"

Ein Vogel der am wolkenlosen Himmel seine Kreise dreht.

"Ja dann geh ich mal wieder"
"Mhm"

Kyle bewegt sich nicht. Er bleibt immer noch hinter mir sitzen.

Als ich mich umsehe, liegt er, die arme hinterm Kopf verschränkt neben mir.

Ich muss lächeln.

"Das ist mein Lieblings Felsen" stelle ich lächelnd fest.

"Oh mal was anderes als 'mhm'?" Ein kurzes lachen seinerseits.

"Und nein genau genommen ist das meine  Lieblings Fels. Du hast dich nur drauf gesetzt. Und ihn beschlagnahmt." Wieder ein lachen.

Ich schlage ihm kurz aus Spaß auf die Brust. Er hält meine Hand fest und zieht mich neben sich.
"Komm her, Zicke"

Ich Rolle mich zusammen. Spüre Kyles Körper immer noch hinter mir. Starre auf die Wasseroberfläche. Schlafe auf dem harten Fels ein.

Das Wasser das sich weiter spiegelt.
Das Schilf das sich weiter flüsternt wiegt.
Die Vögel die weiter ihre Kreise ziehen.

Das Leben das weiter seinen Lauf nimmt.


Ostern Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt