Kapitel 11

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Wolf's Sicht

Den ganzen verdammten Tag halte ich schon nach ihr Ausschau, aber sie ist einfach wie vom Erdboden verschluckt.

Seit Jahren spiele auch ich mit der Klinge, doch noch nie sahen meine Wunden so aus. Blutverschmiert, frisch und total tief hat sich die kleine, scheinbar glückliche Elfe die Arme aufgeschnitten und man hat ihr nichts angesehen.

Niemals habe ich auch nur ansatzweise so etwas erwartet.

Irgendwie wusste ich schon, dass es ihr nicht gut geht, doch dass es so schlimm ist, hätte ich nicht ahnen können.

Angst hat ihr Gesicht geprägt, während in ihren Augen Schmerz gefunkelt hat.

Wie kann man in so einem kleinen Körper, so viel Leid tragen?

In dieser Sekunde haben sich meine Pläne plötzlich komplett geändert und ich habe beschlossen, die Finger von ihr zu lassen.

Sie ist bereits kaputt, wenn ich in ihr Leben trete, wird sie komplett einbrechen und das will ich einfach nur vermeiden.

Es soll nicht so rüberkommen, als wäre sie mir wichtig; diese Entscheidung ist durch und durch Ursprung meines Egoismus'.

Ich könnte sie einfach ficken und dann verlassen, doch wenn sie sich danach umbringt, bin ich Schuld und noch mehr Schuldgefühle will ich einfach vermeiden.

Zudem würde ihr Bruder mich verprügeln und wir würden uns gegenseitig Knochen brechen, wonach die Polizei sich einmischen würde und dann würde mein Vater mir alles wegnehmen und das kann ich einfach nicht riskieren.

Tief in mir will ich diesen Aiden oder wie er auch immer heißen mag, verprügeln bis er stirbt, denn wenn er sie nicht so grob gepackt hätte, wären die Wunden nicht aufgegangen und ich hätte das Blut nicht sehen müssen.

Von meiner Wut und einem anderen, unbekannten Gefühl gepackt, laufe ich auf diese Football Wichser zu und erblicke ihn auch schon.

Ich atme tief durch, bevor ich auf seine Schulter tippe und sobald er sich umdreht, eine verpasse.

Augenblicklich stürmen vier andere Jungs auf mich zu und das Geschrei der Mädchen bereitet mir intensive Migräne.

Ohne groß zu zögern verprügle ich diese Möchtegern Schwanzträger, widme mich als letztes an den größten Bastard von allen.

Sein Gesicht ist blutverschmiert und das Pochen meiner aufgeschlagenen Knöchel ist so intensiv und schmerzhaft, dass ich am liebsten geschrien hätte.

"Hör mir jetzt ganz gut zu, du aufgeblasener Snobhurensohn.", beginne ich und ziehe seinen Kopf an seinen Haaren so, dass er mich anguckt.

"Du wirst Aaliyah nie wieder auch nur angucken, sonst werde ich dir deinen fucking Schädel mit einem Baseballschläger einschlagen. Wenn ich dich in ihrer Nähe sehe, solltest du laufen und fuck, du solltest zu Gott beten, wenn ich sehe, dass du sie berührst. Habe ich mich klar genug ausgedrückt?", frage ich und gucke ihn an.

Er spuckt das Blut aus seinem Mund und nickt heftig.

"Und wenn du wirklich etwas in deiner engen Hose hast, dann wirst du deinem Daddy nichts sagen, weil - ich war schon einmal im Knast, weil ich so einen Wichser wie dich ins Koma geprügelt habe und ich würde wieder zurückgehen, wenn es sein muss. Ich hoffe, ich habe alles klar und deutlich gemacht.", fauche ich und lasse den blonden Wichser los, bevor ich aufstehe und in die geschockten Gesichter der Mädchen und restlichen Teammitglieder gucke.

"Ach ja", sage ich und spreche in die Runde, "du wirst dich bei Aaliyah entschuldigen und keiner von euch fucking Snobs wird sie je wieder ansprechen, klar?", füge ich noch hinzu bevor ich mich auf den Weg zu meinem Auto mache.

Das Adrenalin rauscht immer noch in einem unregelmäßigen Rhythmus durch meinen Körper, während das Blut in meinen Ohren rauscht.

Diese Kicks habe ich vermisst und ich merke erst jetzt wieder, warum ich so lange bei diesen illegalen Kämpfen mitgemacht habe.
Das Gefühl berauscht mich und die Tatsache, dass ich gerade fünf Footballspieler verprügelt habe ohne mit der Wimper zu zucken, erfüllt mich mit Stolz bis tief ins Mark.

Als ich auf mein Auto zulaufe, spüre ich regelrecht ihre Anwesenheit und noch be or ich mich umdrehen kann, läuft sie in mich hinein.

"Hast du es so eilig, Pixie?", frage ich frech lächelnd und blicke in ihre grünen Augen.

Ihre Augenbrauen ziehen sich sofort zusammen und ich beobachte, wie ihre Haltung vor Wut zu trotzen beginnt.

"Warum zur Hölle, hast du Aiden verprügelt?!", faucht sie mich an, hebt ihre Stimme und lässt ihre Augen über mein Gesicht gleiten.

"Warum denkst du, habe ich ihn verprügelt?", erwidere ich mit einer Gegenfrage, einerseits, um sie zu provozieren, doch auf der anderen Seite, weil ich selbst keine fucking Ahnung habe, warum ich ihm die Fresse poliert habe.

"Warum tust du solche Dinge, Wolf?", fragt sie seufzend und irgendwie gefällt es mir, wie sie meinen Namen sagt.

Ich gucke in ihr Gesicht und der Drang, ihre vollen Lippen auf meinen zu spüren wird immer intensiver.

Meine Zunge gleitet über meine Unterlippe, bevor ich sie zwischen meine Zähne ziehe und ihr dabei stets in die Augen blicke.

Mein Schwanz ist so hart, dass es schmerzt, was nicht allzu häufig vorkommt und jetzt ausgerechnet bei dieser kleinen Elfe.

Ihr Körper spannt sich offensichtlich an und ich genieße es, wie sie krampfhaft versucht ihre Reaktion auf mich zu verbergen, dabei sehe ich buchstäblich ihren Puls rasen.

"Ich möchte deine Aufmerksamkeit nicht, Wolf. Solche Dinge mag ich einfach nicht. Es gibt einen Grund, warum ich noch nicht einmal geküsst wurde. Du und ich - das ist doch lächerlich. Du bist so - du und ich bin ich. Belassen wir es dabei und leben jeder unser eigenes Leben.", meint sie und guckt auf den Boden.

"Pass auf, ich habe das nicht für dich getan. Ich wollte jemanden verprügeln und habe einen Grund gesucht, da hat sich diese Situation ganz gut ergeben. Ich tue nichts für jemand anderen, weil jeder Mensch ein fucking Verräter und nichts wert ist. Vor allem - for Fuck's Sake, lieber würde ich mir eine Nutte holen, als dir hinterherzurennen. Du has dir einfach etwas eingebildet, aber gut, dass wir es klären konnten. Kann ich jetzt in mein Auto steigen?", frage ich genervt und doch bis ins Mark erregt.

"Warum bist du so zu mir?", fragt sie verwirrt und wirft die Arme in die Luft.

"Das ist nichts persönliches, wirklich. Ich bin eben, du weißt schon, so ich. Wenn du mir keinen blasen oder dich bei mir bedanken willst, dann verpiss dich jetzt, ich habe nicht den ganzen Tag Zeit.", zische ich sie an, beobachte währenddessen wie Unbehagen ihren kleinen Körper füllt.

"Keins von beiden wird je passieren.", erwidert sie nur und verschwindet dann auch endlich.

Ich setze mich an das Steuer meines Range Rovers und atme tief durch, bevor ich den Reißverschluss meiner Hose öffne, um meiner pochenden Erektion wenigstens ein wenig Erlösung zu bieten.

Während der ganzen Fahrt zum Fitnessstudio, denke ich über ihre Worte nach und plötzlich scheinen sie wirklich Sinn zu machen.

Sie ist wirklich einfach viel zu sehr sie selbst und ich bin einfach zu sehr ich selbst. Wir sind viel zu verschieden und auch wenn es nur Sex gewesen wäre, auf Dauer wäre es einfach nicht gut gegangen.

Ich bin einfach nur froh, dass ich das Thema abschreiben konnte, was jedoch nicht heißt, dass ich weniger intensiv auf ihre Anwesenheit reagiere und das ist immer noch ein gewaltiges Problem.

Jetzt müssen wir auch noch zusammen dieses Projekt vorbereiten, was anfangs noch ganz günstig war, da ich andere Pläne hatte, aber mit dem Entblößen ihrer Wunden, war alles vorbei gewesen, weswegen diese Arbeit mich zu viel Geduld und Kraft kosten wird.

Irgendwie werde ich es schon schaffen, solange sie nicht weiter in meinem Kopf herumgeistert, klappt das alles. Hoffentlich.

MY BADBOYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt