Kapitel 18

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Aaliyah's Sicht

Mein Herz rast wie verrückt und als ich langsam die Augen öffne, erblicke ich die grünen Kristalle von Wolf, die mich zu durchbohren scheinen.

Unsere Lippen berühren sich immer noch, denn aus irgendeinem Grund sitze ich trotz der Tatsache, dass der Aufzug wieder funktioniert, noch auf seinem Schoß.

Noch nie habe ich mich so wohl und geborgen gefühlt und das Kribbeln meiner Haut als seine Finger meine Arme streifen, sendet Stromwellen durch meinen Körper.

Schweigend klettere ich von seinem Schoß, greife nach meiner Tasche und stelle mich in die hinterste Ecke des Fahrstuhls.

Meine Augen verfolgen jede seiner Bewegungen und als ich zu seinen Lippen gleite, lächle ich schief. Sie sind geschwollen und wunderbar pink, sehen genau so köstlich aus wie sie schmecken, wenn nicht sogar besser.

Meine sehen wahrscheinlich nicht anders aus und ich kann mit voller Überzeugung sagen, dass es mir sehr gut gefällt.

Niemals hätte ich mir auch nur ansatzweise erträumen können, dass mein erster Kuss so voller Leidenschaft und Lust sein würde, aber ich kann und werde mich nicht beschweren.

Wenn ich daran denke, wie mein Körper einfach wusste, wie er reagieren muss und meine Zunge sich im perfekten Einklang zu seiner bewegt hat, bin ich überrascht und etwas verwirrt, doch hinterfrage meine Reaktion nicht.

Die Luft ist immer noch angespannt und total voller sexueller Spannungen, doch ich versuche sie zu ignorieren, da der Drang ihm erneut um den Hals zu fallen, Überhand zu nehmen scheint.

Ich gucke erneut in seine Richtung und sehe regelrecht, wie er diese eiskalte Maske wieder aufsetzt, sich somit unerreichbar für mich macht.

Schluckend und mehr als verletzt wende ich den Blick wieder ab, starre auf den Boden als könnte er mir all die Lösungen zu meinen Problemen geben.

Ich weiß nicht, was ich mit meinen Händen tun soll und je kälter er wird, desto mehr bereue ich diesen Kuss.

Er hat mir meinen ersten Kuss gestohlen und behandelt mich jetzt wie Luft. Meine kaputte Psyche wird kein Liebesdrama verkraften, dafür ist sie einfach zu schwach.

Eigentlich hat er mich ja nicht geküsst, sondern ich ihn und diese Tatsache ärgert mich umso mehr.

Als wir endlich in der Abteilung für junge Erwachsene ankommen, renne ich beinahe aus dem Fahrstuhl, in Richtung Information wo Rowan bereits sehnsüchtig auf uns wartet. Verwirrt blicken seine braunen Augen mich an, gleiten dann zu Wolf und die beiden reichen sich die Hand, bevor mein bester Freund auch an mich wendet.

"Ist alles in Ordnung?", fragt er besorgt, legt seinen starken Arm um meine Schulter.

Ich nicke nur, unfähig ein weiteres Wort herauszubringen, weil die Kälte von Wolf's Seite mir Gänsehaut über den Körper jagt.

Bevor ich das Zimmer der Mädels betrete, atme ich tief durch und versuche mich zu sammeln, doch es fällt mir schwerer als gedacht.

"Hey, Mädels.", sage ich mit einem breiten Lächeln als ich den Raum betrete und augenblicklich werde ich ignoriert.

Mein bester Freund und mein erster Kuss betreten nämlich hinter mir das Zimmer und ziehen mit ihrer Schönheit die ganze Aufmerksamkeit auf sich.

Mir ist diese ganze Situation total unangenehm und wenn ich nicht gut erzogen wäre, würde ich das Zimmer verlassen, weil es mich so nervt.

"Das ist Rowan, mein bester Freund und das ist Wolf, ein Junge aus meiner Schule.", murmle ich gereizt und begebe mich dann zum Stuhl vor der Heizung.

MY BADBOYWo Geschichten leben. Entdecke jetzt