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Der nächste Tag war ein Donnerstag und der vorletzte Tag vor den 2 Wöchigen Osterferien. Meinen voraussichtlich letzten Osterferien. Na super klasse, meine Laune war jetzt schon im Keller.
Diesen Morgen verpasste ich den Bus einmal nicht und kam sogar pünktlich, dann hängte ich mich wieder an Jazzy ran, die wieder einmal zu Marcus ging und ihn an sabberte, ab schlabberte und anbetete wie ein Hund einen Knochen. Ich stellte mich daneben und hörte Adrian mit einem seiner Freunde diskutieren. Da ich mich gefühlt nicht mehr lange auf den Beinen halten konnte, versuchte ich mich hoch auf die Mauer zu hieven, aber scheiterte bei dem Versuch. Zu meiner Rettung kamen zwei Hände, die mich von vorne packten und hochhoben. Überrascht und müde hob ich meinen Kopf und blickte in Adrians Augen, die mich aufmerksam fixierten. „Ich komme heute zu dir!" flüsterte er nah an meinem Ohr und lächelte mich wenige Sekunden später an. „Wenn du meinst!" kraftlos zuckte ich mit meinen Schultern. „Nein, weißt du was, wir schwänzen nochmal!" änderte er dann seine Meinung und lächelte mich schief an. Dann nahm er mich huckepack von der Mauer und lief mit mir los. Die schrägen Blicke, die ihm seine Freunde dabei zuwarfen, schien er einfach zu ignorieren. „Heute müssen wir laufen, aber ich trag dich!" versprach er mir und umgriff meine Oberschenkel dann fester. „Erzähl mir etwas von dir!" forderte er dann und ich spürte jeden seiner Schritte, da ich an seinen Rücken gedrückt wurde. Was konnte ich denn bitte schon von mir erzählen? „Ich bin 18, habe die sechste Klasse wiederholt, weil meine ehemaligen Freunde mich aus der Stufe gemobbt haben und bin eine Langweilerin die nicht gerne feiern geht und auch sonst keine Hobbys hat. Meine Krebs-Diagnose habe ich vorgestern bekommen und ich hasse Krankenhäuser, die sind einfach nur unsympathisch, außerdem hatte ich noch nie einen Freund und habe mir 3 Punkte in den Kopf gesetzt, die ich in der kurzen Zeit noch erledigen möchte. Außerdem weiß außer dir niemand von meiner Krankheit! Ich habe nämlich keine gute Verbindung zu meinen Eltern und Nic mein kleiner Bruder ist ein Schleimscheißer feinster Sahne, der aussieht wie eine geleckte Kloschüssel! Er meint immer ich solle doch zurückkommen aber das möchte ich nicht, da ich in der Familie sowieso nur das schwarze Schaf bin und auf diese Art von Nichtakzeptanz getrost verzichten kann!" ich machte eine kurze Pause um noch einmal durchzuatmen. „Und ja, das ist mein trauriges einsames Leben!" schloss ich ab und holte keuchend Luft da das viele runterrasseln der Fakten mir doch gehörig die Luft zum Atmen nahm. Adrian schien meine Atemnot zu spüren. „Okay, jetzt bleib bitte noch kurz ganz ruhig, wir sind gleich bei dir!" beruhigte er mich und blickte dann über seine Schulter hinweg zu mir. „Wo ist dein Haustürschlüssel?" fragte er dann, sobald wir vor dem Mehrfamilienhaus standen. „Hosentasche!" gab ich ihm mit rasselndem Atem wider und Adrian ließ mich herunter und griff mir nichts dir nichts in meine Hosentasche. „Okay!" er schleppte mich die drei Stockwerke hinauf und öffnete dann meine Wohnungstür. Dann ließ er sich ohne mich auf meine kleine Couch fallen. „Setz dich zu mir!" er klopfte einladend auf das Polster neben sich und erschöpft ließ ich mich in die bequemen Polster fallen. Adrian spielte mit seinen Fingern und tippte mich dann an, sodass ich ihn ansah. „Ich möchte dir etwas mitteilen!" setzte er an, doch bevor er anfangen konnte mir die Mitteilung zu überbringen, begann ich wieder einmal zu husten und ein leichtes Blutrinnsal verließ meinen Mund. Adrian sprang schockiert auf. „Du musst ins Krankenhaus!" fluchte er und zog mich hoch. Alles nur das nicht! „Kein Krankenhaus, die Medikamente stehen auf der Küchentheke!" keuchte ich und mein Atem rasselte wie der eines alten Pferdes oder eines alten Motors. „Du musst ins Krankenhaus!" widersprach Adrian mir vehement und ich schüttelte wieder panisch meinen Kopf. „Nein!" brüllte ich ihn an und stützte mich dann ab, verfehlte jedoch die Sofalehne und kippte nach vorne, sodass ich mit dem Kopf auf dem Boden aufschlug.

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Wie wirds wohl weitergehen? :)
xMaggiex

Und in 5 Wochen bin ich tot.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt