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Adrian

Belle wurde an einem Dienstag beigesetzt, Zuhause, in Frankfurt! Das hatte zwar jede Menge Ärger gegeben mit dem Flug, aber ich wollte, dass sie Zuhause beerdigt wurde. Ich wollte das diese wundervolle junge Frau bei ihrer Familie zu Grabe getragen wurde. Das einzige was ich nicht wusste, war, dass ihre Familie und sie wirklich kein gutes Verhältnis gehabt hatten.
Trotz der Traueranzeige, die ich in die Zeitung gesetzt hatte, war keiner aus ihrer Familie aufgetaucht, nicht einmal ihre ehemals beste Freundin hatte sich blicken lassen.
Es war nur ich gewesen, der in der kleinen Kapelle des Friedhofes saß und um sie trauerte.
Niemand war da, wirklich niemand war aufgetaucht und das, obwohl Belle so wunderbar gewesen war, sie eigentlich so zielstrebig und liebenswert gewesen war. Wie automatisch wanderte meine Hand zur Kette, die sich um meinen Brust schmiegte. Ich hatte schon meine Mutter an den Krebs verloren und jetzt sie, das Mädchen bei dem ich mich ein Stück weit lebendig gefühlt hatte! Das hatte mir im ersten Moment wirklich den Boden unter den Füßen weggerissen. Es war als würde die Realität verschwimmen, ich sah sie noch einmal vor mir, wie sie lächelte, wie sie hustete und wie sie verzweifelt versuchte an die Schultasche zu kommen, die ich hochhob nur um sie küssen zu können. Um ihre weichen Lippen auf meinen zu spüren.
Noch immer konnte ich es nicht fassen, dass so ein liebenswerter Mensch von mir gegangen war.

Der Sarg lag noch offen vor mir und legte mir die Realität dar. Ihre blasse Haut und die sauber gekämmten Haare, sie schien einfach nur zu schlafen!
Vorsichtig nahm ich die Kette ab. Dann legte ich sie ihr um. "Punkt eins und zwei auf deiner Liste, ja, ich möchte dich fragen ob du meine Freundin sein willst und ja, ich möchte dich heiraten! Dies zu tun wäre eigentlich das, was ich nach der Safarireise angedacht hatte, aber mir ist das Leben dazwischengekommen, uns ist das Leben dazwischengekommen und es tut mir leid! Es tut mir so leid, dass ich dich nicht retten konnte!" die Tränen flossen wie Sturzbäche über meine Wangen und ich hielt sie nicht auf. Bei ihr hatte ich einfach das Gefühl ich selbst zu sein und das konnte mir hier an ihrem Grab einfach niemand nehmen.
„Ich hoffe du bist jetzt an einem besseren Ort Belle, aber du wirst mir fehlen, meine schöne Belle!"

Ich hielt inne, schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und umfasste ein letztes Mal mit meiner Hand ihre zierliche.

"Junge, Junge, ich habe schon vieles erlebt, aber noch nie, dass es Mädchen alleine beerdigt wurde und der man das Eheversprechen im Sarg gegeben hat!" meldete der Pfarrer sich zu Wort. Ich schwieg, ich wollte einfach schweigen und die letzten Momente genießen. Zusammen ließen wir sie in die Erde hinab und mit ihrem Begräbnis begrub sie auch mein Herz.
Sie hatte es mir schon längst vor ihrem Tod gestohlen und nun war es gut bei ihr unter der Erde verwahrt.

》The End《

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So liebe Leute, da ihr mich momentan so sehr flasht und ich so viel Rückmeldung bekomme, habe ich mir überlegt ein 10 K Special vorzubereiten, das heißt ein Bonuskapitel über Adrians folgendes Leben und wie er mit Belles Tod umgeht.

Ich hoffe das ist im Interesse aller.

Vielen Dank an euch alle

Maggie

(Alles ist jetzt überarbeitet und hoffentlich ein wenig klarer, falls ihr aber Schreibfehler, Logikfehler etc. findet, dann schreibt mir das bitte)

Und in 5 Wochen bin ich tot.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt