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"Belle, hörst du mich!" meine Augenlider flatterten und ich sah Adrian der neben mir kniete und verschreckt auf mich herunterblickte. Als ich mich langsam hoch hievte erkannte ich, dass ich noch immer in meiner Wohnung lag. Gut, er hatte mir meinen Wunsch hierzubleiben nicht abgeschlagen! „Ich lasse dich keinen Tag mehr aus dem Augen, wenn es dir so schrecklich geht!" flüsterte er und ein panischer und besorgter Gesichtsausdruck eroberten sein Gesicht. So eine Seite war man vom sonst so schroffen Adrian ja gar nicht gewöhnt! „Es passt alles!" erklärte ich ihm mit zitternder Stimme und lehnte meinen Kopf an der Sofalehne an. Adrian schnappte sich mein Kinn und drehte es dann so zu sich, dass ich ihn anschauen musste. „Dann gib mir wenigstens einen Schlüssel!" bat er mich und strich mir dann meine blonden Haarsträhnen aus dem Gesicht. Ich zögerte. „Aber du kennst mich nicht, ich kenne dich nicht wirklich und alles!" druckste ich herum und Tränen traten in meine Augen. Dann wandte ich meinen Blick wieder von ihm ab. Adrian seufzte und drehte mein Kinn dann wieder zu sich. „Ich kenne dich gut genug um zu wissen wie es ist Krebs zu haben, meine Mutter und mein Patenonkel sind an Lungenkrebs gestorben!" brüllte er mich an und meine Gesichtszüge entgleisten. Das hatte ich nicht erwartet, vor allem da ich ihn nie so die Fassung hatte verlieren sehen. EIN trauriger Ausdruck trat in sein Gesicht und er verstummte. Dann rollte eine einzelne salzige Träne über seine Wange. „Sie hatten beide so viele Träume und Ziele und da ich ihnen nicht helfen konnte ihre zu erfüllen, möchte ich dir helfen deine zu erfüllen!" legte er mir dar und stand dann auf. Sobald ich stand schlang er dann seine Arme um mich und zog mich in eine hilfe- und haltsuchende Umarmung. „Lass mich dir bitte helfen!" murmelte er in meine Haare und krallte seine Finger dann in meinen Nacken. „Flieg mit mir nach Afrika und mach mit mir eine Safaritour!" bat ich ihn. Dann wäre wenigstens einer meiner Punkte erfüllt. Adrian löste sich grinsend von mir und blickte mich dann mit einem breiten Lächeln an. „Das habe ich schon organisiert, es geht Samstagmorgen los! Da ich die Liste gesehen habe, wusste ich, dass du mich darum bitten würdest!" unterbreitete er mir seine Tat und ich entfernte mich kraftlos von ihm. „Du hast du Liste also vollends gelesen?" fragte ich ihn und er nickte. „Ja und ich wusste, dass du zustimmen würdest!" ein Siegreiches jedoch trotz allem trauriges Lächeln eroberte sein Gesicht. Kraftlos schlang ich meine Arme wieder um ihn. „Danke!" flüsterte ich und Adrian umgriff ebenfalls wieder meine Taille und drückte mich an sich, dann löste er sich jedoch wieder und lächelte. „Komm, wir packen jetzt!" schlug er vor und ich nickte und ließ mich von ihm in mein Zimmer tragen. Ich würde also zumindest einen der 3 Punkte abhaken können! Adrian blickte sich suchend um und wandte sich dann zu mir um. „Wo ist dein Koffer?" fragte er und mi einem Nicken in Richtung Kommode erblickte Adrian den ewig alten riesigen Koffer, der auf der Ablage darüber thronte. Er holte ihn mühelos herunter und öffnete dann die erste Schublade meiner Kommode. „Uh, du hast ja Hammer Unterwäsche!" komplimentierte er den Inhalt und sein perverses Grinsen war fast schon vorauszusehen. Da ich jedoch keine Kraft hatte mich zu wehren, sank ich einfach langsam nach hinten, schloss meine Augen und glitt dann irgendwann in einem leichten Schlaf.

°°°

„Belle! Es ist Schule, komm schon!" vernahm ich eine Stimme und ich spürte ein Rütteln an meiner Schulter. Ich grummelte und als ich weiterhin nicht reagierte, spürte ich wie mich jemand hochnahm. „Komm, ich trag dich zu deinen Medikamenten!" verkündete er und ich öffnete leicht meine Augen, denn selbst der Schlaf raubte mir Kraft, wertvolle Kraft und wertvolle Zeit. „Danke!" meine Stimme klang rau und dann begann ich wieder zu husten. Geschwind wurde ich abgesetzt und auf dem Küchenstuhl platziert. Ausnahmsweise einmal spuckte ich kein Blut und Adrian schaute mich erleichtert an. „Hier!" er stellte mir ein Glas Wasser vor die Nase und meine ganzen verschiedenen Medikamenten Packungen folgten wenige Sekunden später. Wieder einmal krächzte ich ein „Danke!" und Adrian lächelte mich besorgt an und versicherte sich dann, das sich die verhassten Tabletten die meinen Schritt zum Tod nur heraus zögern würden schluckte. Äußerst widerwillig würgte ich die bitteren Chemieprodukte hinunter und spülte dann alles mit einer halben Flasche Wasser nach. „Komm, wir gehen jetzt!" kündigte er dann an und grinste mich an. Mühsam stand ich auf und da ein Schwindelgefühl mich überkam, klammerte ich mich an der Tischplatte fest. „Ich bin noch nicht einmal angezogen!" protestierte ich und Adrian seufzte. „Ich bringe dich ins Zimmer!" er nahm mich hoch, stieß dann meine Schlafzimmertür mit seinem Fuß auf und setzte mich dann auf meinem Bett ab. „Gibst du mir bitte eine schwarze Leggins und einen Pullover heraus?" fragte ich ihn und er blickte auf die jetzigen langärmligen Sachen die ich trug und in denen es mich leicht fröstelte. „Natürlich!" meinte er und reichte mir dann Unterwäsche, eine Leggins in Größe 36 und einen Pullover in der gleichen Größe. Was soll ich schon dazu sagen? Dünn war ich einfach nicht! Das Spargelmaß mit den wunderschönen Kurven, das war Jazzy und nicht ich! „Danke, könntest du jetzt hinausgehen?" fragte ich ihn und deutete mit meinem Kopf in Richtung Tür, während ich die Kleidungsstücke umklammerte. Adrian blickte mich zwar enttäusch an und wollte etwas erwidern, doch ich schnitt ihm das Wort einfach mit einem „Raus und zwar sofort!" ab. Seufzend machte er einen Abgang und schloss dann die Tür hinter sich. Dann zog ich mich um und nachdem ich meine Unterwäsche anhatte, schnaufte ich durch. Hinten hielt ich meinen BH noch zu, doch ich schaffte es einfach nicht ihn einrasten zu lassen. „Adrian!" es war nur ein Flüstern, aber der eben genannt riss sofort die Tür auf und begaffte mich dann erstmal. Am liebsten hätte ich vor seinen Augen herumgefuchtelt, aber dann wäre mein BH auch nicht zu. „Kannst du bitte zu machen?" fragte ich ihn und er blickte mich verwirrt an, bis er es schlussendlich checkte. „Ähm ja klar!" war seine Stimme schon immer so rau oder entsprang das nur meiner Einbildung. Adrian setzte sich hinter mich und strich meine langen blonden Haare zur Seite. Dann wanderten seine rauen Hände zu meinen Schultern und weiter zum Verschluss meines BH's und schlossen ihn. „Danke!" meinen Kopf lehnte ich an Adrians warmen Oberkörper an. Ich nahm die Leggins, die neben mir war hoch und zog dann langsam meine Beine an um überhaupt in die Leggins hineinschlüpfen zu können. „Gott, wenn du so weitermachst kommen wir ja nie zur Schule!" unterbrach Adrian mich, stand dann auf, sodass ich auf mein Bett fiel, stellte sich vor mich und half mir dann komplett meine Sachen anzuziehen. Dabei verirrte sich seine eine Hand kurz an meinen Hintern und die andere an meine Brust, doch auf meinen warnenden Blick hin, ließ er sofort wieder los und zog mir meine Sachen dann ohne weitere Ausrutscher an. „Danke!" murmelte ich und ließ mich danach noch von ihm ins Bad schleppen, damit ich meine Zähne putzen konnte. „Jetzt müssen wir aber los, Hunter wartet keine Ewigkeiten auf uns!" verkündete Adrian, nahm mich huckepack und griff sowohl nach meiner Schultasche als auch nach meinem Schlüssel. Dann lief er mit mir aus der Tür heraus. „Gut, los geht's!" hörte ich ihn murmeln und schon lief er mit mir runter und dann raus bis zu Hunters Auto, das unten am Gehsteig geparkt hatte und in dem 4 entnervte Kerle saßen. „Habt ihr es auch mal geschafft, meine Güte, ihr seid ja echt langsam!" maulte Hunter und Adrian nahm mich runter, setzte sich dann auf den Beifahrersitz und nahm mich auf den Schoß. Trotz der Tatsache, dass ich nicht gelaufen war, atmete ich schwer und unregelmäßig. „Ist alles okay?" fragte Adrian und ich nickte und lehnte meinen Rücken wieder an seinen Oberkörper an.

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Punkt 1:
Gewidmet: saaaraaah_00 weil ich deine Geschichte Zwillingschaos liebe und du einfach mega nett bist :)

Punkt 2:
Margot Robbie verkörpert in meiner Vorstellung Belle, wenn ihr sie euch anders vorstellen möchtet ist das auch okay :)

xMaggiex

Und in 5 Wochen bin ich tot.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt