Müde verließ ich das Haus und berührte vorsichtig meine neue Prellung im Gesicht. Mein Vater hatte mich geschlagen, nicht zum ersten mal aber trotzdem war es schwer das zu verkraften.
Früher waren wir noch eine glückliche Familie gewesen, aber seit dem Tod meiner Mutter hatte sich alles geändert.
Mein Vater hat angefangen zu trinken und war nichtmehr für mich und meinen kleinen Bruder Taehyung da. Ich brachte ihn jeden morgen zur Schule und holte ihn ab. Ich machte ihm Essen und half ihm bei den Hausaufgaben. Und vorallem beschützte ich ihn vor unserem Vater.
Erschöpft lief ich in einen Supermarkt und packte alles was wir für die Woche brauchten ein. An der Kasse legte ich jedes einzelne Stück auf das Fließband und merkte erst als die Kassierein mich nach dem Geld fragte das ich viel zu wenig hatte
"Shit ich... Tut mir leid. Wir haben kein Geld mehr ich das hab nicht bedacht. Ich räum alles was ich nicht bezahlen kann wieder in die Regale. Tut mir wirklich leid"
"Na dann aber mal plötzlich junger Mann"
'Gawd is das peinlich'Als ich gerade anfing alles wieder einzupacken meldete sich eine Stimme hinter mir: "Ich übernehme das. Nehmen Sie ruhig alles mit nach Hause"
Verwirrt drehte ich mich um und schaute einen Jungen in meinem Alter, aber etwas größer in die Augen: "Äh danke..."
Der Junge nickte nur fröhlich und half mir beim einpacken nachdem er bezahlt hatte.
Dankbar nahm ich meine Tasche und lief nach draußen, er hinterher: "Danke wirklich, mein kleiner Bruder wird froh sein mal wieder was richtiges essen zu können und...""Kein Problem. Ich heiße Hoseok" unterbrach er mich und hielt mir seine Hand hin.
"Öh danke...Hoseok", etwas verwirrt nahm ich seine Hand an
"Ich schulde dir was""Wie wärs mit nem Eis?"
Jetzt verstand ich garnichts mehr. Wer möchte denn mit mir Eis essen gehen? Vorallem weil ich Hoseok gar nicht kenne, er weis ja nichtmal meinen Namen.
Aber nein zu sagen wär ja mal wirklich unhöflich vorallem nachdem er meinen Einkauf bezahlt hat"Von mir aus. Ich muss nur noch die Lebensmittel nach Hause bringen. Wir können uns ja in 15 min an der Eisdiele treffen?"
In mir machte sich ein mulmiges Gefühl breit. Diese Situation war einfach komplett bekloppt. Ich machte ein Treffen mit einem Fremden aus."Ich komm einfach mit die Einkäufe wegbringen?"
Schnell schüttelte ich den Kopf: "Danke nein. Das ist wirklich nicht nötig. In 15 min an der Eisdiele ja?" Schnell drehte ich mich um und lief nach Hause.Als ich die Tür zum Haus aufstieß schlug mir der Alkoholgeruch entgegen.
Schnell ging ich in die Küche und räumte alles in den Kühlschrank als Tae Tae auch schon in die Küche gerannt kam und in meinen Arm sprang: "Jiminiiiiie endlich bist du wieder da. Ich warte schon soo lange"
Grinsend setzte ich ihn auf den Tisch"Wieso wartest du denn?"
"Ich will dich umbedingt fragen ob Kookie morgen zu mir kann. Er hat ein neuen Lego Bausatz und den wollen wir umbedingt ausprobieren."Lachend räumte ich den letzten Liter Milch ein: "Magst du nicht lieber zu Kookie gehen?"
Er zuckte die Schultern: "Warum denn? Meine Freunde dürfen nie kommen. Ich muss immer zu ihnen"Seufzend hob ich ihn vom Tisch runter und nahm ihm auf den Arm: "Du weißt doch das das mit Papa ein bisschen schwierig ist oder?"
Er nickte traurig."Also gut... Kookie kann kommen. Aber erst wenn ich zu Hause bin ja? Da fällt mir ein ich muss nochmal los. Bis nachher Kleiner" ich setzte ihm auf den Boden ab und wuschelte ihm durchs Haar.
Sobald ich die Haustür hinter mir geschlossen hatte verschwand mein Lächeln.
Vor Tae tat ich immer fröhlich damit er nicht so viel von dem ganzen Scheiß um ihn herum mitbekam, aber sobald er nichtmehr da war viel es mir schwer all das Schlechte zu verbergen.In dem Moment hörte ich die Glocken von der Kirche ein paar Straßen weiter läuten: "Scheiße schon 6? In 5 min muss ich an der Diele sein!" sofort rannte ich los in Richtung Eisladen.
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Fly
FanfictionFreiheit. Freiheit war das einzige was ich gerade fühlte. Ich fühlte mich wie ein Vogel der über die Stadt fliegt und die Sonne genießt. Ich flog wirklich, nur nicht über die Stadt sondern auf den Boden zu. Immer tiefer. Mit jedem Meter fühlte ich...