Auseinandersetzungen

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Nach dem Unterricht ging ich aus dem Klassenraum und blieb an einem Fenster im Flur stehen. An Joel dachte ich gar nicht mehr, in meinem Kopf spielten nur Gedanken, von Rene. Obwohl ich mir nicht sicher war, ob das nun Liebe oder einfache Neugierde war. Ich sah hinaus, auf den Schulhof, dort liefen nur ein paar Schüler herum, die zu anderen Räumen mussten. Mein nächster Kurs wäre in dem Raum, neben dem Raum aus dem ich gerade kam. Ich weiß nicht mehr woran ich dachte, während ich so am Fenster stand. Ich weiß nur noch, dass sich eine Hand auf meine Schulter legte und ich ein Gefühl der Glückseligkeit bekam. Ich war glücklich darüber das Joel, eine solche Nähe zu mir suchte, aber als ich mir wieder über ihn bewusst wure, drehte ich mich um und wollte ihm gerade ins Gesicht schreien, als ich merkte, dass es gar nicht Joel war. ,,Rene?" sagte ich leise. Er lächelte mich an. Ich war wie gebannt, von seinem Anblick. Er hatte ein Gesicht, so zart und hell wie Porzelan. Seine smaragdgrünen Augen leuchteten wie glänzende Murmeln. Die Lippen, die ich eben geküsst hatten, waren voll und nach meiner Erfahrung nach sehr weich und angenehm. Er strahlte eine Wärme aus, die so wohlig warm war, dass ich am liebsten in seinen Armen gelegen hätte. Und tatsächlich, legte ich meinen Kopf an seine Brust und als wäre es das Natürlichste der Welt, schlang Rene seine Arme um mich und ich fühlte mich so geborgen und sicher, dass ich wünschte, die Zeit würde stehen bleiben. Erst ein hart klingenes Räuspern ließ mich von ihm Aufschauen und die Wut und desn Hass, den ich in den Augen von Joel, der hinter Rene stand, sah, war wie ein Schlag in meine Magengrube. Langsam lösten Rene und ich uns und ich vermisste seine Nähe jetzt schon. An Renes Haltung sah ich, dass er nicht wusste, was er tun sollte, mir beistehen oder uns reden lassen, denn zu Joels Wohl war er nicht gerade perfekt geeignet, der war so wütend, dass ich glaubte, er würde ihm eine reinhauen, wenn er nicht verstand. Ich blickte zu Rene und obwohl ich lieber mit ihm zusammen gewesen wäre, sagte ich ihm mit meinen Augen, er solle gehen, wir würden uns später wieder sehen. Er überraschte mich, indem er mir einen zarten Kuss auf meine Stirn gab und verschwand. Eine Weile sah ich ihm noch hinterher, doch dann platzte Joel vor Wut. ,,Was hast du dir bloß dabei gedacht!?! Ich dachte, wir beide könnten ein Paar werden!! Ich dachte, du würdest genauso fühlen wie ich! Warum hast du mich bloß so belogen und bloß gestellt?!? Vor allen!!" Er brüllte mich an, doch ich blieb die Ruhe in Person, unglaublich wie ruhig die Wut einen machen konnte, aber bei seinen letzten beiden Sätzen wurde ich soo sauer, dass ich nicht mehr ruhig bleiben konnte. ,,Wie bitte?!" fragte ch ert ruhig und steigerte mich dann mehr und mehr hinein. ,, Ich hab dich belogen?! Ich habe dich bloß gestellt?! Und du dachtest ich würde genauso fühlen wie du?!!?!" Ich brüllte jetzt schon so laut, dass sich alle zu uns umdrehten, aber es war mir scheißegal. ,,Du hast mich belogen, ich war diejenige, die dachte, aus uns könnte etwas werden! Du hast mich bloßgestellt, indem du mir gezeigt hast wie sehr dein Herz für Mel schlägt! Ich dachte, du würdest mich lieben, aber du liebst Mel, mehr als mich, mehr als jeden anderen und das wäre ja nicht einmal schlimm gewesen, aber dann hast du dich gefälligst auch nicht an andere ranzumachen!!!" Als hätte man Joel, windelweich geprügelt, stand er nun vor mir, doch an meinem Zorn hatte sich nichts geändert. Ich war sauer auf das, was er mir angetan hatte und das sollte er ruhig wissen. ,,Jo..." flüsterte er und es ag eine solche Zärtlichkeit darin, dass mir das Atmen schwer fiehl. Er näherte sich mir und flüterte, hauchte fast schon diese Worte an mein Ohr :,, Ich liebe dich. Mehr als ich irgendjemanden lieben könnte." Nachdem er das sagte, näherten sich seine Lippen, den meinen.  Ich musste gar nicht nachdenken, ich wollte nicht von so einem abgebrühtem Typen geküsst werden. Ich wollte ihn wegstoßen, doch es war, als würde ich versuchen eine Mauer zu bewegen. Seine Lippen kamen meinen noch näher. Und plötzlich stieg in mir eine solche Wut auf, dass ich sie nicht kontrollieren konnte. Mit all meiner Kraft und die zog ich aus meinem Element, schleuderte ich ihn von mir weg. Er flog in die, 3 Meter hinter seinem Rücken gewesendne, Mauer und diese gab nach. Hoheitsvoll und Kraft ausstrahlend, ging ich auf ihn zu und sagte ernst : ,, Was fällt dir ein, mich küssen zu wollen, wo du eben noch mit einem komplett anderen Mädchen zusammen sein wolltest. Du bist Abschaum." Ich spukte diese Worte förmlich aus. Langsam tauchte seinn den Steinen auf und ich sah seinen erstaunten Gesichtsausdruck, ich hätte mich darüber reuen können, ihn doch einmal überrascht zu sehen, aber ich hatte so eine Wut auf ihn, dass es mir egal war, wie er aussah. Allerdings wenige Sekunden später, ein Wunder, dass sich noch niemand um uns versammelt hatte, war er aus dem Steinhaufen verschwunden und stand nun vor mir, so nah, das sich unsere Nasenspitzen fast berührten. Durch meinen Zorn hin, spürte ich nicht diese vertraute Wärme, die ich sonst in seiner Nähe immer hatte.  Er sah mich an, doch ich erwiederte seinen Blick nur kalt. ,,Du verstehst das etwas total falsch." sagte er und sah mir ernst in die Augen. ,,Mel und ich sind zusammen aufgewachsen, ja du hast Recht ich liebe sie, aber wie eine Schwester und nicht wie eine Frau." Seine Augen baten um Mitgefühl, aber ich konnte mich nicht zusammenreißen und ihm verzeihen. ,,Das glaube ich dir nicht!" angewiedert sah ich ihm streng in die Augen, wie konnte dieser Kerl ernsthaft erwarten, dass ich ihm glauben würde. ,,Jo..., als du an diese Schule kamst, wusste ich, dass du auch ohne deine Kräfte, etwas Besonderes bist. Ich liebe dich, wirklich und wahrhaftig. Als du eben diesen Rene geküsst hast, tat mir das verdammt weh, so etwas habe ich noch nie zuvor gespürt. Ich bitte dich, versteh doch." Sah ich da etwa Tränen in seinen Augen? Ich kämpfte noch, mit meinen Gefühlen, als ich plötzlich meinen Namen hörte. ,,Jo?" fragte eine Mädchenstimme neben mir. Ich drehte mich zu Mel hin und sah, dass sie den Tränen nahe war. ,, Jo!" sie lief auf mich zu und nahm mich in ihre Arme. ,,Nicht böse sein, bitte" sie schluchzte dicht an meinem ohr. ,,Hey Mel, was hast du denn?" Bei mir leutete Alarmglocken und ich kam in die reale Welt wieder zurück. Ich hatte während meines Streites mit Joel gar nicht auf mein Umfeld geachtet. Mel war zusammen mit Aria zu uns gekommen und die Zeit stand still. ,,Jo, Liebes. Es ist wirklch so wie Joel gesagt hat, noch nie hat jemand ihn den Tränen so nahe stehen sehen, außer ich, vor vielen Jahren, glaube mir, er ist wirklich reumütig." Aria kam auf mich zu und legte mir ihren Arm auf die Schulter. ,,Bitte. Sei nicht mehr so sauer", Mel war total aufgelöst. ,,Selbst, wenn Joel mich tatsächlich wie eine Frau lieben würde, wäre daraus nie etwas geworden, er ist viel zu viel Bruder für mich." Ich sah Mel an, all meine Wut und mein Zorn waren mit einem Mal verschwunden. Ihre Augen, erinnerten mich, an die eines kleinen Babys, sie waren kullerrund und feucht vor Tränen. Ich wischte ihr die Tränen von den Wangen und gab ihr einen Kuss auf die Wange. ,,Ist gut, entschuldige bitte, ich habe wohl überreagiert" Ich sah sie traurig an. Sie nahm mich in ihre Arme und sagte noch : ,, Du sahst zum gruseln aus, wo hast du bloß gelernt eine solche autoritäre Ausstrahlung zu haben?" Ich lächelte in ihre, braunen-blonden, lockigen, auf ihre Schultern fallenden, Haare. ,,Entschuldige." nuschelte ich noch, dann lösten wir uns von einander. Wir sahen zu wie Aria die Mauer, in die Joel ,,gestürzt" war, reparierte und wieder zusammen setzte, mit ihrer Magie. Ich ging zu Joel und sah ihn an, es tat mir Leid, was ich getan hatte. ,,Entschuldige, ich habe komplett überreagiert, ich weiß nicht woher das alles kam..." ich schaute zu Boden, aber Joel nahm mein Gesicht in seine Hände und gab mir einen leichten Kuss, nachdem ich mehr haben wollte. Schließlich sogte Aria dafür, dass die Zeit wieder weiterlief und es war, als wäre nichts geschehen. Aria erklärte mir später, dass sie die Zeit nur gestoppt hatte, wei sonst menschliche Schüler herausgefunden hätten, dass meine Kraft nicht, aus reiner Muskelmasse hatte sein können. Und so fuhr der Alltag fort.

Fähigkeiten der MagieWo Geschichten leben. Entdecke jetzt