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Ich sehe sie entsetzt an. Wie sie weiß, bin nicht ich es, die mit diesen Feindseligkeiten angefangen hat. Sie sieht mich durch ihre zusammen gekniffenen Augen an. „Stehen Sie nicht wie angewurzelt rum. Husch husch, zurück an die Arbeit!“
Die Nase nach oben gestreckt, macht sie kehrt. Ihr Parfüm wandert in meine Nase. Wie ich diesen Duft hasse.
Nun also haben Sie mit Cyntia Miro Bekanntschaft gemacht, der Personalchefin und zugleich größten Schlampe der gesamten Abteilung. Nun weiß ich, an wen ich bei meinem nächsten Training im Ring denken werde.
Ich kehre genervt an meinen Schreibtisch zurück. Daryl merkt natürlich sofort, wie ich gelaunt bin.
„Prinzessin, du solltest mit dem Kaffee aufhören, du wirkst angespannt.“ Ich sehe ihn böse an.
„Du meinst, ich sollte mit Cyntia aufhören.“ Daryl verdreht die Augen „Was hat sie denn diesmal gesagt?“  „Na das ich öfter Pause mache als wie ich arbeiten würde. Ich glaub es nicht! Was für ein Biest!“ Daryl lacht „Haha. Man könnte glauben, sie verfolgt dich.“ Ich lasse mich seufzend auf meinen Stuhl fallen. „Pff. Dass ist nicht lustig Daryl. Ich hab echt genug von ihr!“  Daryl grinst „Ach komm, lass sie. Sie ist eifersüchtig, dass ist alles“  Ich drehe mich zu ihm hin „Eifersüchtig? Auf was?“ „Na du siehst dich ja nicht, Prinzessin.“
Ich sehe ihn fragend an. Mein Herz schlägt schneller. Warum sagt er mir so was?
„Sie mag es sicher nicht, dass ein Mädchen wie du in ihrem Revier herumläuft. Bei all dem Makeup, dass sie sich in ihr Gesicht schmiert, ist sie bestimmt neidisch, dass andere von Natur aus schön sind.“
Oh! das hätte ich jetzt nicht erwartet. Ich weiß nicht was ich darauf antworten soll. Ich glaube, dass ich rot anlaufe. Ich verstecke mich hinter meinem Bildschirm.
„Du solltest mal aufhören, dich immer kleiner zu machen als du bist!“ Ich sehe ihn an „Ich mache mich doch nicht klein!“ Daryl verdreht die Augen „Nein, kein bisschen! Dabei hast du doch alles, was es braucht, Prinzessin.“
Ich fühle mich auf einmal ganz komisch und spüre, wie ich rot werde.
Hat er mir da gerade wirklich ein Kompliment gemacht? Oder verarscht er mich einfach mal wieder? Gefalle ich ihm etwa?
Ich fühle mich plötzlich so leicht, mein Herz scheint zu schweben vor Glück. Ich könnte abheben und davonfliegen.

Heute Abend schwebe ich wie auf Wolke 7. Ich bin völlig von Daryls Worten eingenebelt.
Ich habe den Eindruck, dass alles so einfach und alles um mich herum so schön ist. Ach kann das Leben toll sein!
Ich konnte einfach nicht still zu Hause bleiben und musste raus, eine Runde laufen. Joey gefällt das natürlich, er kann überall herumschnüffeln.
„Hey Beth!“ Ich bleibe stehen und drehe mich um. Lisa winkt mir zu und läuft in meine Richtung.
Als sie bei mir ankommt ist sie total außer Atem „Puh! Du läufst aber schnell.“ „Na so was, was machst du denn hier?“
Maleen lacht „Du bist nicht die Einzige, die nach der Arbeit im Central Park spazieren geht. Hier sind echt viele Leute unterwegs, weißt du.“
„Hey Joey.“ Maleen klopft sich auf ihre Beine und ruft Joey. Die beiden mögen sich. Wie immer wirft sich Joey vor ihre Beine und lässt sich am Bauch streicheln.
Wir gehen zu einer Bank und setzten uns, um zu reden.
„Und, wie war dein Tag?“ fragt mich Maleen. Ich nicke „Gut. Wirklich gut.“ Sie lacht.
„Hihi. Das sieht man dir an. Hast du deinen Märchenprinzen getroffen oder was?“
Maleen rückt näher zu mir und schaut mich mit ihren türkisblauen Augen an, als wolle sie sagen. „Erzähl schon.“ Ich muss ihr jetzt wirklich alles erzählen und kann ihr mein Geheimnis bezüglich Daryl nicht mehr vorenthalten.

Zwischen Zwei Brüdern Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt