Teil 5: Ein Lichtblick

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Nach einer erholsamen Nacht standen die vier auf, Kinu wollte sie ebenfalls begleiten. Obwohl Kinus Aufgabe eigentlich war, das Tor zu bewachen, ging sie mit. Nach einigen Minuten des Laufens kam ihnen eine schwarz gekleidete Gestalt entgegen. Leicht beängstigt ging auch Kinu an ihr vorbei, jedoch nicht unbeschädigt. Als die Gestalt an Kinu vorbeiging, schleuderte sie mit einem Ruck ihre schwarze Robe weg und rammte Kinu eine schwarze Nadel in ihr Herz. Sie versank langsam in ihrer Kleidung. Die Kitsune schrie und brach zusammen, während die Angreiferin lachte und zu den anderen dreien rübersah. Corona zog seine Klinge, als er seine Fuchsfreundin am Boden liegen sah: "DU! Wer bist du und was soll das!?" Sie lachte wieder und verbeugte sich: "Miss Rie. Sehr erfreut." Sie erschraken. "M-Miss Rie!? Die Miss Rie, die das Attentat auf die Königin von Lanthir verübt hat?!", fragte Corona. Rie schien das eher zu schmeicheln: "Ach, mein lieber Corona. Genau die bin ich! Dass du dich noch an mich erinnerst, wundert mich. Du warst noch so klein... Aber ja, dein Onkel und deine Tante sind tot." Corona war krank vor Sorge: "Was ist mit meinen Cousinen? Sind Sie wohlauf?!" Rie zuckte mit den Schultern: Jaja. Euch werde ich auch noch umbringen, aber ich hab dazu grade keine Zeit, deswegen wird Kinu das für mich erledigen." Sie hob ihre Hand und erschuf ein Portal hinter sich, durch das sie verschwand. Kinu stand langsam auf und drehte sich um: Ihre Augen leuchteten blutrot und ihre Pupillen waren wesentlich kleiner als sonst. Sie stürmte auf die drei los und versuchte, sie umzureißen. Sie konnten noch ausweichen. Als Corona realisierte, dass man sie nicht mehr zur Vernunft bringen konnte, nahm er sein Schwert und verpasste der Besessenen einen Schnitt in den Rücken. Sie schrie unter Schmerzen und keuchte ebenfalls in Ries Portal und es verschwand. Chiyo brach in Tränen aus und Corona umarmte sie. Die Gefährten machten noch etwas Pause und gingen dann mit einer bedrückten Stimmung weiter. Nach langer Zeit kamen sie in Luxia, dem Lichtkönigreich an. Dort wurden sie von einer Massenpanik begrüßt. Als sie einen relativ ruhigen Städter fragten, was los sei, meinte er, der Diamantdrache Atashinara verrückt spiele. Auch meinte er, Atashinara wäre eigentlich sehr friedlich und tut niemandem was zuleide, jedoch würde er Amok laufen, seit er von einer Maid aus Lanthir besucht wurde. Den Reisenden war sofort klar, was geschehen sein muss und sie gingen zum Marktplatz, wo der Drache sein Unwesen trieb. Atashinara war ein riesiger, weißer Drache mit engelsgleichen Flügeln. Als er Corona, Chiyo und Rya sah, stellte er sich vor sie und sprach zu ihnen. "Wer seid'n ihr? Wollt ihr mir *hick* auch sagen, was ich tun und lassen soll? *hick* Soll ich euch auch fressen? Mach ich *hick* gerne!" Er stürmte mit einem mal auf Corona zu und wollte ihn verschlingen, jedoch schoss ein blauer Blitz an ihm vorbei und traf den Diamantdrachen. Coro drehte sich um und sah Chiyo mit geöffnetem Sei-Rei-Rai in der einen, und einem Bannkreis um die andere Hand. Er dankte ihr und drehte sich, während er die Gewitterklonge zog. Der Drache richtete sich wieder auf und sah das heilige Donnerbuch und das Wasserschwert und zog eine Augenbraue hoch. "Pfff! IHR seid die neuen Träger der heiligen Waffen? Wie tief sind Raiku und Lanthir gesunken? *hick* Und du da hinten?" Er deutete auf Rya: "Du kommst aus Ignar. Das *hick* riecht man. Bist du die neue Trägerin von Narthan *hick* , dem Dolch des Feuers?" Sie schüttelte veränstigt den Kopf. "Hm. Wär ja wohl noch besser, wenn eine Putzfrau 'ne heilige *hick* Waffe hätte." Das schien Rya überhaupt nicht zu gefallen. Sie formte ihre Hände zu Fäusten und formte Bannkreise um beide Hände. Die Maid sah zu Atashinara auf und öffnete ihre Fäuste. Ihre Magie brachte sie zum Brennen. Sie brüllte und sah dann wieder zu dem Drachen hoch: "ICH BIN KEINE PUTZFRAU! ICH BIN EINE MAID! DAS IST EIN UNTERSCHIED!!" Rya fokussierte ihre Magie auf ihre Hand und feuerte einen riesigen, drachenförmigen Feuerball auf ihn. Der Engelsdrache war zu geschockt von ihrem Wutausbruch um auszuweichen- Der Magieball traf ihn frontal. Er explodierte an den Drachenschuppen und schlug Atashinara zu Boden. Coro und Chiyo standen nun neben Rya und staunten nicht schlecht über ihren Ausbruch. Rya schaute zu ihren Freunden rüber und ihr war es sichtlich peinlich: "Hehe... Ähm, feuriges Temperament, denke ich? Das haben alle Bewohner von Ignar..." Das Aufstehen des Drachens rettete Rya aus dieser Peinlichkeit. Das Brüllen des Lindwurms würde durch von einem Harfenspiel begleitetes Singen gestoppt. Neben dem Drachen stand ein Barde, von dem die Klänge ausgingen. Seine Harfe strahlte eine weiße Aura aus, die den Drachen zu beruhigen schien. Der Drache legte seinen Kopf auf den Boden und es sah so aus, als würde er aus einem Albtraum erwachen. Er sah zu Corona herüber und fing an zu sprechen- Diesmal mit einer viel ruhigeren Stimme: "Bitte verzeiht meine Rage, edle Helden. Ich litt unter dem Zauber der korrupierten Maid Rie." Sein Reden wurde von dem Barden unterbrochen: "Verzeiht, dass ich euch unterbreche, edler Atashinara. Mein Name ist Giliu, ich bin ein wandernder Barde. Ihr habt bis vor kurzer Zeit unter einem Berserkerzauber gelitten. Für euch hat es sich wie ein Albtraum angefühlt, für die Außenwelt wart ihr nur ein Drache, der zu tief ins Glas geschaut hat." Der nickte und stellte dem Barden eine Frage: "Bitte, Giliu, beantwortet mir diese Frage: Diese Harfe in eurer Hand ist Hiaraka, die heilige Waffe des Lichtes, liege ich da richtig?" Giliu lachte: "Ja, Drache des Lichtes. Diese Harfe ist die heilige Waffe des Königreiches von Luxia." Rya war ebenso verwirrt wie Chiyo und Corona, jedoch sprach sie ihre Verwirrtheit aus: "Moment, die heilige Waffe des Lichtes ist eine Harfe. Deswegn konntest du den Drachen von seinem Fluch befreien, klar, aber eine Harfe ist nicht unbedingt das, was ich unter einer "Waffe" verstehen würde..." Der Träger Hiarakas begann zu lachen: "Ach, meint ihr, verehrte Rya? Dann schaut mal her." Giliu zupfte an den Saiten der Harfe, die darauf zu leuchten begannen und einen Sturm aus Licht abfeuerten. Rya sagte nicht mehr. Chiyo gab Hiaraka sofort den Segen des Donnerdrachen, woraufhin sich eine der Saiten gelb färbte. Atashinara führte die vier in seinen Tempel. Auf seine Anfrage stimmte Giliu mit seiner Harfe ein Lied an, wozu der Lichtdrache auf unverständlicher Sprache ein Lied sang. Der letzte Vers des Liedes brachte sowohl Hiaraka als auch ihren Träger zum leuchten. Als das Leuchten aufhörte, färbte sich eine der Saiten silbern. Atashinara gab Chiyo und Corona auch seinen Segen, woraufhin die Sturmwasserklinge zur Morgentauklinge wurde. Dann wandte er sich zu Rya, die nur da stand und zusehen konnte. "Rya, Maid aus Ignar. Du hast mir vorhin sowohl dein feuriges Temperament gezeigt, als auch mir eine Verbrennung am Hals verpasst. Keine Sorge, die ist morgen schon verheilt. Ich denke ich spreche ebenfalls im Namen des Feuerdrachens Eldin, wenn ich dir die heilige Waffe des Feuers überlasse. Der Diamantdrache faltete seine Hände, öffnete sie dann und hatte eine Flamme zwischen seinen Händen. Rya griff ohne Zögern in die Flamme hinein und zog Narthan heraus. Sie betrachtete es, ohne ein Wort zu sagen. Sie entdeckte, das bereits ein Topas und ein Diamant im Griff steckten. Narthan hatte also bereits den Segen des Lichtes und des Donners inne.

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