Teil 7: Gastfreundschaft

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Enttäuscht von Seraphins Arroganz suchte sich die Truppe eine Bleibe- und fanden sie in einem Gasthaus. Es kostete sie viel Gold, aber es lohnte sich für sie. Nicht nur bekamen sie einen Platz zum Schlafen, denn sie lernten schnell die Herrin des Hauses, Cassita, kennen. Cassita war eine leicht pummelige Frau mit grauen Haaren. Sie trug eine rote Schürze und ein Stirnband, auf dem Hiaraka abgebildet war. Die Wirtin war äußerst gastfreundlich und gab den Gefährten einen Eintopf und Wasser, sagte ihnen, sie müsse noch etwas einkaufen und lies sie allein. Während sie weg war, unterhielt man sich über viele Dinge. Chiyo und Corona aßen ihren Eintopf und setzten sich dann unter einer Decke an den Ofen. Giliu spielte Harfe und komponierte ein Lied und Rya unterhielt sich mit der körperlich stark geschwächten Kinu. "Kinu, hast du eigentlich etwas mitbekommen, als du... Na ja... Deinen Albtraum hattest...?" Die Kitsune sah zum Feuer. "Nein, aber dennoch tut es unheimlich weh, zu wissen, dass ich euch verletzen wollte..." Die Maid warf ihren Zopf zur Seite und legte ihre Hand auf Kinus Schulter. "Keine Sorge, das nimmt dir keiner hier übel. Das warst ja nicht du." Das Fuchsmädchen sah zu Rya herauf und lächelte. In diesem Moment kam Cassita mit einer großen Tasche in die Stube. "Hallo Kinder, hat es euch geschmeckt?", fragte sie mit einem Grinsen. Alle bejahten diese Frage mit Begeisterung. Sie schien glücklich darüber, dass den Freunden der Eintopf geschmeckt hatte. Rya, in ihrer Maid-Natur, meldete sich zu Wort: "Cassita. Darf ich dir helfen, deine Einkäufe wegzupacken? Hier, ich trage die Tüte." Die Wirtin war überrascht über dieses Angebot, nahm es aber dankend an. Die beiden verließen den Raum und die Eingangstür öffnete sich. Ein großer, breiter Mann kam herein und saß sich an die Theke. Kinu, die mit dem Rücken zur Eingangstür saß, sah erst zu ihm herüber, als er sich gesetzt hatte. Sie erschrak. Corona fragte sie, was sie hatte. Die Füchsin war am Zittern und stotterte dann leise "Werwolf". Chiyo und ihr Freund erschraken ebenso. Giliu zeigte keine Reaktion. Der Riese schien das gehört zu haben und drehte sich um. Er sah die verängstigte Kinu und begann, zu sprechen: "Oh. Ein Kitsune. Hehe. Ich bin Likos. Ich bin ein Werwolf." Corona nahm seine Hand vom Griff der Morgentauklinge und stellte sich ebenfalls vor. "Ich bin Corona, das ist meine Freundin Chiyo und die Kleine mit den Fuchsöhrchen ist Kinu. Die Wirtin ist mit einer Freundin von uns in der Lagerkammer. Wenn man vom Teufel spricht: Cassita und Rya kamen in diesem Moment wieder in die Stube. Die Frau schien den Wolfsmenschen zu kennen. "Oh, Likos. Kommst du mich auch wieder besuchen? Lass mich raten. Du möchtest doch bestimmt eine Flasche Milch haben, hm?" Der Wolf strich seine Haare aus dem Gesicht und wurde rot. "Hehe. Cassita, du kennst mich zu gut!" Die Wirtin holte eine Flasche voll Milch und stellte sie dem Werwolf vor die Hand. Likos wandte sich wieder an Corona. "Du bist aus Lanthir, oder? Du aus Ingar, du aus Raiku und der stille Junge da hinten ist aus Luxia. Fuchsi ist aus Yggdrasilia, wie ich, hehe. Ich bin der Prinz und der zukünftige Thronfolge aus Yggdrasilia. Darum hab ich auch den heiligen Bogen auf meinem Rücken." Keinem war der Bogen auf seinem Rücken aufgefallen, bis jetzt zumindest. "Ich bin zwar ein Wolf, aber trotzdem kämpfe ich nicht wirklich mit meinen Klauen. Ich bin ein Bogenschütze." Kinu schien nun keine Angst mehr zu haben und meldete sich auch zu Wort: "Du besitzt Saria, den heiligen Bogen? Du bist ein Werwolf. Kennst du die Schattenklauen?" - "Ja, ja und ja, leider. Die Schattenklauen sind eine abtrünnige Bande von Mördern. Sie ist illegal in Yggdrasilia, das interessiert die nur leider nicht." Die Gespräche an diesem Abend gingen weiter, man unterhielt sich über die heiligen Waffen, die Schattenklauen, die korrupte Rie. Likos erzählte auch, dass er auf dem Weg nach Hause ist, da er in Luxia jemanden besucht hatte. Er beschloss, die Truppe ebenfalls zu begleiten. Spät in der Nacht begaben sich dann alle zu Bett.

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