Kapitel 12: Das Leid der Prinzessin

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Corona wurde wild. "Freya, was hast du mit Kalissia gemacht!?" Seine Cousine atmete schwer, als wäre sie kurz vorm Durchdrehen. "Sie hat mir den Thron streitig gemacht, ich musste sie beseitigen. Aber meine eigene Schwester kann ich nicht töten, so grausam bin nicht einmal ich." Der Held des Wassers trat einen Schritt vor und schüttelte den Kopf. "So grausam? Du bist doch eigentlich nicht annähernd so! Wieso bist du auf einmal so versessen darauf, die Königin zu sein?" Über Freyas Gesicht kullerte eine Träne, die direkt zu Eis erstarrte. "Corona, weißt du wie es ist, deine Eltern zu verlieren? Noch dazu, an ihre eigene Maid?" Rie schaute beschämt und traurig weg. "Ob du es glaubst oder nicht, Freya. Ich weiß es." Der Engel sah Rie kurz an und sah seiner Cousine dann wieder in die Augen. Noch bevor sie etwas sagte, bemerkte Freya die Maid ihrer Mutter. Sie atmete schwer aus. "Rie. Meine liebe Rie. Eigentlich sollte ich dir danken. Nur durch deinen Verrat starben meine Eltern. Nur durch den Tod meiner Eltern bin ich innerlich erkaltet, dadurch ist meine Magie über ihre Grenzen stärker geworden. Aber... Du HAST MEINE ELTERN GETÖTET!!!" Voller Wut riss Freya ihren blassen Arm in die Luft. Von einer Sekunde auf die andere erstarrte Rie zu einer Eisskulptur. Erleichtert atmete Freya aus. "Weißt du, Corona... Ohne Mutter war es sehr einsam im Schloss. Nur Kalissia war da. Und ich. Kalissia war aber damit beschäftigt, sich zu einer guten Königin zu machen. Sie hatte Adels-Unterricht und hatte fast gar keine Zeit für mich. Ich war allein. Mein Herz wurde kalt. Ich wurde einsam. Meine Magie wurde ebenso kalt wie ich. Meine Wassermagie wurde zu Eismagie." "Das erklärt immernoch nicht, warum du Kalissia in eine Karte verbannt hast!", gab Rya ihre Gedanken preis. Freya sah sie mit wahnsinningem Blick an. "SEI STILL! Sie wollte den Thron! Aber ich bin viel mächtiger als sie! Also schaffte ich sie aus dem WEG! JETZT BIN ICH DIE KÖNIGIN! Lanthir ist jetzt das Königreich des EISES! Und ihr werdet mich nicht AUFHALTEN!" Freya erschuf eine riesige Wand aus Eis vor sich. Hinter der Gruppe fing es an zu grummeln. Im Torbogen stand ein riesiger, hellblauer Drache. "Lanayru!", Corona freute sich, seinen alten Freund, den Wasserdrachen wiederzusehen. Er reagierte jedoch nicht und speite einen blauen Feuerball in Coronas Richtung. Der Held des Wassers teilte den Angriff mit seinem Schwert. Rya hielt ihren Arm vor Corona. "Ich mach das. Drache gegen Drache. Kümmert ihr euch um Freya." Er nickte. Die Maid umgab sich mit einem Meer aus Flammen und verwandelte sich in ihre Drachengestalt. Die anderen wandten sich zu Freyas Barriere aus Eis. Kinus Feuer verursachte nichts an der Wand, ebenso wenig wie Coronas bloßer Hieb. Chiyo hingegen kanalisierte ihre Magie, formte zwei Bannkreise um sich und schoss einen immensen blauen Blitz gegen das Hindernis. Ein großer Riss durchzog die Oberfläche des Eises. Likos spannte seinen Bogen und ein grün schimmernder Pfeil schwächte das Eis weiter. Ein Lichtstrahl von Giliu verbunden mit einem Schlag von der Klinge des Wassers zersplitterte die Wand komplett. Freya war schockiert darüber, dass ihre Wand sie nicht schützte. Die Eisscherben waren rund um den Thron verteilt. Die Königin des Eises überkreuzte ihre Arme und löste einen Blizzard aus. Für einige Sekunden war sie nicht zu sehen, und als der Sturm sich legte, hatte Freya ein Loch in die Wand gefroren und war geflohen.

Sieben KristalldrachenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt