365 Tage stille. Hoffnung. Trauer. Depressionen.
Jeden Tag einen Neuen Tagebuch Eintrag. Jeden Tag die Hoffnung auf ein Wunder. Jeden Tag lautlos Tränen wegwischen. Jeden Tag ein anderen Körperteil verletzen.
356 Tage lang."Die letzten Monate sollten etwas besonderes werden Harry.", hauchte sie schwach in meine Ohren und streckte ihre Hand aus.
"Ich will hier weg. Jetzt Harry."
Sie hob sich langsam von ihrem Bett hoch und liess ihr Nachthemd nach unten fallen. Ihre Schwäche war ihr anzusehen und ich konnte nur vermuten wie sehr ihre Gelenke schmerzten. Ihre Augen hatten schwarze Schatten und ihre Wangenknochen stachen vor. Von ihrem Körper war fast nichts mehr als Knochen zu sehen. Ihre weisse Haut liess sie noch zerbrechlicher aussehen als sie sonst schon aus sah.
Vorsichtig stützte ich sie und half ihr ins Badezimmer. Schwach griff sie an das Wasserbecken und atmete schwer.
"Was möchtest du anziehen?", fragte ich mit leiser Stimme.
"Die Kleider liegen im Schrank.", sagte sie mit kratziger Stimme und wies auf den Gang.
Ich trat vor und öffnete den Schrank. Plötzlich nahm ich ihre Stimme war welche aufschrie und meinen Namen ausstiess. "Harry"
Ich rannte zu ihr zurück und sah wie sie auf dem Boden lag und Blut heraus spuckte. Mir wurde flau im Magen und ich musste mich zusammenreissen bei diesem Anblick nicht in Tränen auszubrechen.
"Hilf mir", stiess sie vor und streckte ihre Arme hoch. Schnell ergriff ich sie und hob sie auf.
"Komm, setzt dich", langsam liess ich sie in den Stuhl fallen.
Ich wischte ihr das Blut vom Mund weg und strich ihr über die Hand.
"Du siehst schrecklich aus, Harry", grinste sie schwach und gab mir einen kleinen Stoss in die Rippe. Ihre Art ist so bewundernswert. Trotz ihrem schweren Schicksals Schlag macht sie Witze und schafft es jedes mal mich zum lächeln zu bringen. "Danke", sagte ich sanft und küsste ihre Stirn.
"Wir schaffen das Harry. Ich verspreche das dir.", flüsterte sie kaum hörbar und beugte sich nach vorne. Ihre Hände vergruben sich in meinen braunen Locken.
"Gehen wir?"
Ich nickte und schob den Rollstuhl in ihre Richtung. "Den brauche ich heute nicht!", sagte sie bestimmend. "Abe-"
"Kein Aber. Ich schaff das schon."
Mit wackligen Beinen stand sie auf.-
"Ich habe diesen Ort vermisst. Die grüne Fläche habe ich in der Londoner Innenstadt sehr vermisst. Setzten wir und wieder auf die Veranda und trinken Tee, Harry? Wie früher in den guten alten Zeiten?", sie grinste mich an und ihre Grübchen stachen vor.
"Setz dich, ich bringe dir einen Himbeeren Tee, wie in den guten alten Zeiten.", grinste ich zurück und gab ihr eine Decke. "Leg die über deine Beine damit nicht du nicht frierst."Dankend nahm sie die Tasse entgegen und blickte in die Ferne. Verträumt nippte sie an ihrem Tee während, ich sie beobachtete. Ihr Blick traf nach einigen Minuten meinen. So sahen wir und einfach nur an ohne etwas zu sagen. Die Zeit verstrich dennoch war dieser eine Moment magisch. Ihr blauen Augen funkelten und dann hauchte sie: "Danke Harry, danke für alles. Ich liebe dich." Mit diesen Worten beugte sie sich vor und küsste mich. "Ich liebe dich noch mehr."
"Diese Krankheit wird uns nicht trennen, oder?"
Meine Augen füllten sich schlagartig mit Tränen. Ich wischte sie weg und sagte mit brüchiger Stimme: "Nie, nie im Leben."
Ihre Augen waren glasig, dennoch hielt sie ihre Tränen zurück. Sie war schon immer eine Kämpferin. Schon immer.
Elly Collins, meine Kämpferin."Gibst du mir bitte meine Kohlenstifte?", sagte sie plötzlich. Ich hob meinen Blick und lächelte. Nickend stand ich auf und ging in Ellys Zimmer. Ihre Zeichnungsmappe lag unberührt auf ihrem Tisch. Ich griff nach ihr und nahm die Stifte mit.
"Ich bin wieder da", sagte ich fröhlich doch ich bekam keine Antwort. "Elly?"
Ihre Tasse lag am Boden. Ich liess die Mappe reflexartig fallen und rannte zu ihr. "Elly?", schrie ich schrill und tätschelte immer wieder ihre Hände und Wange. Sie regte sich nicht. "Elly", meine Stimme war zitternd und gleichzeitig schrill. Ich fühlte ihren Plus. Sie lebte. Sie Lebte. "Das Telefon", durchfuhr es mir schlagartig:" Das Telefon"
"Was ist mit ihr?", fragte ich den Doktor immer wieder. "Mr. Styles beruhigen sie sich! Sie sollten mir lieber sagen warum sie Mrs. Collins aus dem Krankenhaus genommen haben!", seine Stimme war rau und unfreundlich. "Sie wollte es so!", verteidigte ich mich laut schreiend. "Sie hätten das nicht tun sollen! Das ist Lebensgefährlich mit diesem Zustand welcher Mrs. Collins hat! Wir müssen sie so schnell wie möglich Operieren." Ich fuhr mir nervös durch die Haaren und keifte immer wieder in die Haut um den Schmerz zu spüren, den ich innerlich trug.
"Wir werden unser bestes geben. Wir werden die Operation heute noch durchführen müssen."
"Nein,Nein,Nein"
Ich rannte ohne Überlegung aus dem Krankenhaus. Es regnete. Graue Wolken zogen auf und in der Ferne hörte man den Donner. Ich rannte weiter und weiter, bis ich an einem Wald ankam. Die Blätter rauschten vom Wind und der Boden unter meinen Füssen war schlammig und nass. Es mussten mindestens minus drei Grad sein, denn ich fror. Ich ballte meine Hände zu Fäusten und schlug in einen Baumstamm. Ich wollt meine Trauer und Aggression freien Lauf lassen. Laut schreiend schlug ich immer wieder zu und zog verzweifelt an meinen Haaren. "Was wenn sie ins Koma fällt? Was wenn sie es nicht schaffen wird? Was wenn?" Ich glitt zu Boden und zog meine Knie zu meiner Brust.
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365 Days. || h.s *on hold*
Fanfic365 Tage Stille. Hoffnung. Trauer. Depressionen. Jeden Tag einen Neuen Tagebuch Eintrag. Jeden Tag die Hoffnung auf ein Wunder. Jeden Tag lautlos Tränen wegwischen. Jeden Tag ein anderen Körperteil verletzen. 365 Tage lang.