Три

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Am nächsten Morgen sitze ich an meinem Esstisch und gucke mir den Obstkorb an. Mein Körper schreit nach Kohlenhydraten, diese will ich ihm aber nicht geben. Wie soll ich denn heute Abend eine ganze Portion schaffen wenn ich nicht mal hinkriege einen dummen Apfel zuessen ?! Heute ist Samstag. Jacob und Hannah kommen vorbei und erzählen mir ihre Neuigkeit. Erst jetzt wird mir bewusst, das ich mir keine wirklichen Gedanken gemacht habe was das für eine Neuigkeit sein kann. Ob Hannah schwanger ist ?!  Keine Ahnung, kann gut möglich sein.
Ich sitze immer noch vor dem Obstkorb und starre den Apfel an. 'Komm schon, du kannst es ja danach wieder heraus lassen' flüstert meine innere Stimme. Sie hat recht. Ich greife nach dem Apfel und nehme einen großem Biss. Äpfel sind ja ganz lecker aber es fühlt sich fürchterlich falsch an. Nun ist nur noch der Stängel übrig und ich habe ein ungutes Gefühl im Magen. Habe das Verlangen mir den Finger in den Hals zustecken. Genau das werde ich auch jetzt tun. Ich möchte dieses komische Gefühl nicht mehr spüren. Ich renne zur Toilette und setze mich auf den Boden und schon fängt die ganze Prozedur an. Ich würge alles heraus.
 Jetzt ist alles draußen. Gott sein dank. Ich lehne mich an die Badewanne heran und atme erstmal tief durch. Im Spiegel betrachte ich mein Körper. Ich mag meinen Körper so wie er jetzt ist. Der Würgreitz kommt aber schon von alleine. Mein Magen ist keine Nahrung mehr gewohnt und deswegen befördert er sie auf dem schnellsten Weg heraus, ganz ohne meine Hilfe. Mein Blick gleitet grinsend über meinen Körper, doch als ich selbst in meine Augen schaue, verschwindet das Grinsen. In dem eiskalten blau ist pure Leere. Kennt ihr das wenn Leute glücklich sind, strahlen deren Augen. Meine sind Matt. Ich wende den Blick vom Spiegel weil ich mich nicht mehr ansehen möchte. Ich bin einfach hässlich. Unzufrieden mit mir selbst.

Zeitsprung ( Abends )
Es klingelt an der Tür. Ich öffne sie und Jacob und Hannah treten herein. Jacob begrüßt mich einfach und geht in die Wohnung, Hannah aber umarmt mich. Sie haben das Essen mitgebracht weil ich hier Zuhause nichts habe. Ich und Hannah decken den Tisch während Jacob das Essen auf dem Tisch verteilt. "Wie geht es dir Elizabeth?" fragt Hannah. "Mir gehts gut". "Oh OK....und wie ist es so alleine zu wohnen ". "Cool". Sie nickt nur. "Setzt euch, alles ist fertig" sagt Jacob. Hannah und ich setzten uns an den Tisch und die beiden legen sich alles mögliche auf den Teller während ich das Essen nur betrachte. "Greif zu Eli ". Eli ist mein Spitzname für Jacob, nur er darf mich so nennen weil ich den Namen eigentlich verabscheue. Warum ? Weil mein Erzeuger mich so nannte und ich ihn ebenfalls verabscheue. Scheiß Egoist. "Hallo Eli ?" Jacob winkt vor meiner Nase. Ich befüllte meinen Teller mit nur einer Kartoffel und einem Löffel Salat und betrachte das Essen. "Du ich habe keinen Hunger....ich.." Jacob unterbricht mich wütend " Elizabeth du isst jetzt dieses verdammte Essen. Guck dich doch mal an so dünn wie du bist. Fehlt nur noch das du umkippst vom runterhungern". Ich gucke ihn mit geweiteten Augen an und werde selbst innerlich ziemlich wütend. Wenn der Arschloch bloß wüsste. Was tut er jetzt ein auf besorgten Bruder ? Davor hat es ihn doch auch nicht interessiert und ist einfach weggezogen und hat seine Schwester im Stich gelassen. Dann wann sie ihn am meisten gebraucht hätte. Er war einfach zu blöd um es zu raffen. Ich schaue ihn nur wütend an und began zu essen. Ich schlucke alles runter und dieses Gefühl was dabei entsteht bringt mich alleine zum kotzen. Aber ich kneife die Augen zusammen und versuche es noch drinnen zu behalten. Hannah labbert die ganze Zeit was über ihre Arbeit und ich konzentriere mich darauf mich nicht hier vor meinem Bruder zu übergeben." Entschuldigt mich. Ich gehe mir kurz die Nase pudern" . Sie nicken und reden weiter. Ich gehe zur Toilette und lasse alles raus. Beim Würgen bemerke ich aber nicht wie mich jemand beobachtet. Erst als ich mich setze kann ich Hannah erkennen.

Elizabeth.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt