Wenn man des nachts am Meer sitzt wirkt alles so entrückt. Die Realität, die Zukunft, die Vergangenheit. Alles was zählt ist das Rauschen des Winds in den Ohren. Das Geräusch der Wellen, die mit Getöse den Strand erreichen und die Fußspuren und Erinnerungen an den Vortag ohne Erbarmen davon waschen. Manchmal wünschte ich, ich wäre das Meer. Stürmisch und grausam und doch beschützend und liebevoll zu gleich. Vergesslich. Unendlich tief. Und nahezu unerforscht. Es mutet einer gewissen Schönheit an, in der Dunkelheit nicht ausmachen zu können, wo die schwarzen Fluten den sternengespickten Horizont küssen. Die ewige Verbindung zwischen Gezeiten und Mond, zwischen Wind und Wellen, zwischen Licht und Tiefe inspirieren seit Jahrtausenden zu tollkühnen Märchen, tiefsinniger Poesie und Gänsehaut. Jetzt gerade sitze ich hier, nur Meter von der Brandung entfernt, und wünschte ich wäre das Meer.
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Knotenpoesie
PoetryEin Versuch, das rettungslose Chaos in meinem Kopf und meine unlösbar verknoteten Gefühle niederzuschreiben. Denn manchmal bedeutet Schreiben nur, dass man versucht sich selbst zu verstehen, indem man immer und immer wieder durchliest, was der eigen...