Von Hochzeitstorten und Cupcakes

75 5 0
                                    

4. Kapitel: Von Hochzeitstorten und Cupcakes

Heute war einer dieser Tage, an denen man besser liegen bleibt. Ich war total fertig und hatte schlecht geträumt. Dabei war der gestrige Abend doch so schön.

Ächzend und stöhnend stand ich auf und schlurfte ins Badezimmer. Man sagt ja am Morgen fünf Minuten im Bad und man fühlt sich gleich fitter.

„Von wegen nach fünf Minuten..", murmelte ich mürrisch mein Spiegelbild an.

Ich seufzte und griff nach dem Kamm, kämmte meine Haare sorgfältig und machte einen Bauernzopf. Bevor ich aus dem Bad ging, streckte ich meinem Spiegelbild noch die Zunge raus.

Mein Handy klingelte und ich war kurz davor es einfach klingeln zu lassen. Aber als Geschäftsführerin hat man so seine Verpflichtungen. Also ging ich ran.

„Guten Tag. Hier ist Sternemann." Eine verführerische Frauenstimme drang an mein Ohr. Ich lächelte als ich mir vorstellte, dass sie das perfekte Callgirl wäre. „Bin ich hier richtig bei Frau Sandy Silver vom Café Pink Velvet?"

„Ja, das bin ich. Wie kann ich Ihnen behilflich sein?"

„Mir ist zu Ohren gekommen, dass sie herrliche Kuchen und Cupcakes machen. Und ich organisiere gerade eine Hochzeit und so wollte ich Sie fragen, ob es für Sie möglich wäre das zu übernehmen? Ich weiss, Sie sind ein kleiner Betrieb, aber ich wurde klar auf dieses Café hingewiesen."

Ich runzelte die Stirn und fragte mich, welche meiner Gäste das wohl getan haben könnte.

Auch wenn mir heute überhaupt nicht danach war, sagte ich ihr zu und verabredete mich mit ihr heute im Café um das ganze noch genauer zu besprechen.

Bereits auf dem Weg zur Arbeit grübelte ich darüber nach, wie sich die Kundin wohl das Ganze vorstellte und welches Thema sie wählen würde.

Gedankenverloren parkte ich hinterm Café und wollte aussteigen, als eine Hand gegen mein Fenster klatschte. Ich schreckte auf und starrte entgeistert aus dem Fenster.

Nikki sass keuchend neben mir auf ihrem Fahrrad.

„Chefin. Heute. Will. Ich. Die." Sie holte tief Luft und wurde dabei noch röter. „Erste. Sein." Sie liess die Luft wieder raus und schnaufte vor sich hin.

Ich hob eine Augenbraue und musste grinsen. Mit dem Handy in der Hand winkte ich ihr zu und gab ihr zum Verständnis, sie solle doch zuerst rein gehen, da ich noch etwas schreiben wolle.

Schnell stieg sie ungelenk vom Fahrrad ab und rannte durch die Hintertüre. Unterdessen packte ich gemütlich meine Sachen zusammen und schaute noch in den Rückspiegel um mein Make-up zu prüfen, was ich sonst nie machte.

Langsam stieg ich aus dem Auto aus, drückte in Zeitlupe den Knopf am Schlüssel und schaute noch zu wie die Blinker aufleuchteten.

Als ich der Meinung war, dass Nikki jetzt genug Zeit hatte die Erste im Café zu sein, ging ich nun auch hinein.

Ich staunte nicht schlecht, als im Café bereits alles eingeschaltet war und in der Backstube die Maschinen bereits auf Hochtouren liefen.

„Nikki.. Ich danke dir, aber das war doch nicht nötig. Sonst habe ich ja nichts mehr zu tun."

Nikki schaute zu mir auf, drückte mir einen Kaffee in die Hand und schubste mich aus der Backstube hinaus.

„Du machst sonst schon genug." Sie schlug hinter mir die Türe zu und liess mich völlig perplex stehen.

„Was ist der denn über die Leber gelaufen?"

Kopfschüttelnd ging ich auf meinen Lieblingstisch zu und wollte mich gerade hinsetzten, als Sarah auf mich zu rannte.

Don't play with a redheadWo Geschichten leben. Entdecke jetzt