13.

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Jaydens Sicht:

Endlich ist alles fertig. Ich fahre mir durch meine Haare. Was für ein Tag heute war. Oder besser gesagt gestern. Ich blicke auf die Uhr am Handgelenk. 02:36 Uhr. „Geh schon, Alpha! Wir sind fertig!", meint Grey grinsend und zwinkert mir am Schluss zu. „Wir wollen dich ja nicht von der Kleinen fern halten..." Ich grinse nur zurück. Meine Kleine. Nur der Gedanke an sie macht den ganzen Tag besser. Und das Beste ist, sie ist jetzt absolut sicher. Zum ersten Mal seit Tagen muss ich mir keine Sorgen machen, was ich aber natürlich trotzdem mache. Immerhin ist sie meine kleine Prinzessin. Ich gähne, und reibe mit meiner Hand über die Augen. Auch ein Alpha kann müde werden, besonders nach der Arbeit in der gestrigen <Schlacht.> Grey grinst noch breiter, winkt mir zu und geht dann zu seiner neuen und provisorischen Hütte, die wir direkt neben dem östlichen Lichtungsrand aufgebaut haben. Unser neues Hauptquartier liegt jetzt in Kanada. Und die Schranken, die uns vor zufälligen, und nicht zufälligen, Besuchern schützen, stehen schon seit mehreren Stunden aufrecht. Etwa doppelt so gut wie vorher. Dennoch frage ich mich, wie zur Hölle uns die Anderen gefunden haben. Unser Lager war so gut wie unauffindbar. Die einzige Erklärung wäre, dass wir ein Verräter unter uns haben. Aber das ist so gut wie unmöglich. Die meisten von ihnen sind gefühlte 10'000 mal untersucht worden. Jedes noch so kleine Geheimnis weiß ich.

Schließlich habe ich mir dann genug Gedanken gemacht. Zuerst muss ich mal ein bisschen Schlaf nachholen. Später kann ich auch noch darüber nachgrübeln. Ein letztes Mal sehe ich mich um, um auch ja alles zu überprüfen und abzuchecken. Alles sieht okay aus. Die meisten schlafen, einige halten Wache. Ich drehe mich um, laufe langsam durch die Schranken. Erst als ich sie durchquert habe, und spüre wie die Magie verschwindet, fange ich an zu rennen. So schnell wie ich nur kann.

Innerhalb ein paar wenigen Sekunden bin ich am anderen Ende des Landes. Und noch ein, zwei Sekunden später bin ich bei der Höhle. Ich gehe durch den versteckten Eingang. Sobald ich in der Höhle bin, höre ich das Rauschen des Wassers, und ein Geräusch, das ich schon wieder schrecklich vermisst habe. Den Herzschlag von Clysseia. Automatisch fange ich an zu lächeln, und bin froh, dass sie schon schläft. Wenn nicht hätte ich es vielleicht verstecken müssen. Aber ihr Herzschlag ist langsam und gleichmäßig, und ihr leiser und tiefer Atem ertönt aus der Ecke mit den Decken. Leise, um sie nicht zu wecken, ziehe ich meine Schuhe aus, und lege sie zusammen mit meiner Lederjacke auf einen Stein. Dann lasse ich mich neben Clysseia auf das improvisierte Bett fallen. Ich bin echt froh, dass ich ein außergewöhnlich gutes Sehvermögen habe, sogar für einen Alpha. So sehe ich jetzt auch Clysseia neben mir, als wäre es Tag. Die Kleine liegt in einen Haufen Decken gewickelt und schläft tief und fest. Ihre Haare sind ein einziges, schwarzes Durcheinander, und mehrere Strähnen fallen in ihr Gesicht. Lächelnd streiche ich sie fort.

Sobald mein Daumen ihr Gesicht berührt zuckt sie im Schlaf zusammen. Ich will ihn sofort wegziehen, als ich sie ganz leise murmeln höre: „Jayden?" Ich sehe auf meine Prinzessin hinab. Ich bin mir ganz sicher, dass sie noch schläft. Trotzdem antworte ich: „Clysseia..." Ich lege mich noch näher an sie und beobachte ihre Mine. Ihr Gesichtsausdruck ist im Gegensatz zu vorhin angespannt, und ihre Augen bewegen sich unter den geschlossenen Lidern. Dann fängt sie plötzlich an sich unruhig zu bewegen. „Nein... Li... wieso?... Liam?" Ich spüre ihre Verzweiflung tief in meinem Herzen. Sofort ziehe ich Clysseia an mich. Die Decken wickle ich noch fester um sie, und schlinge meine Arme um die Kleine. „Psssst, Clysseia, alles ist okay... ruhig... ich bin da..." flüstere ich. Sie schling ihre Arme um mich und klammert sich im Schlaf an mein Shirt. Sanft streiche ich ihr über das Haar. Langsam wird sie wieder ruhiger und sie scheint wieder in einen tieferen Schlaf zu fallen. Auch ich schließe meine Augen. Egal was für ein schlechter Tag gestern war, für mein Rudel und mich, ich könnte mir nichts Schöneres vorstellen, als mit meiner Prinzessin in den Armen einzuschlafen.

this alpha is a damn heroWo Geschichten leben. Entdecke jetzt