Türkise Schneeflocken der Liebe

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1.Kapitel: Schneeflocken der Vergangenheit

Ich saß da auf der Fensterbank und beobachtete, wie die ersten Schneeflocken in diesem Jahr den weiten Weg vom Himmel, bis zur Erde machten. Sie waren wunderschön...sie sahen fast aus wie kleine Sterne, die vom Himmel gefallen sind, nur um den Himmel und die Landschafft mit ihrer Schönheit zu zieren.

Es war kurz vor Weihnachten. Der Kalender an der Wand zeigte den 23. Dezember. Ich war aufgeregt. Ich freute mich seid Tagen auf die Geschenke. Ich weiß, ich hatte erst letzten Monat Geburtstag und auch einen Haufen Geschenke bekommen, da ich endlich 5 Jahre alt geworden war. Jedoch war ich gespannt, ob ich die neue Spieluhr bekommen wurde, die ich so sehr wollte. Ich habe sie letzte Woche in dem Schaufenster eines kleinen Geschäftes in der Innenstadt entdeckt und mich sofort verliebt.

Ich ließ meinen Blick über den Garten schweifen und entdeckte unsere Katze, sie hieß Tora, was so viel wie „Tiger" bedeutete. „Tora..." rief ich sie leise, auch wenn mir bewusst war, dass sie mich nicht hören konnte. Sie zuckte leicht mit einem Ohr. Huh? Konnte sie mich doch hören...? Oder hatte sie was anderes gehört? Ich rief sie erneut, aber dieses mal lauter. „Tora!"...keine Reaktion. Ich seufzte. Schade...sie hatte wohl doch was anderes gehört. Tora drehte sich zu mir um. Ihre grünen Augen funkelten auf. Dann rannte sie plötzlich los. Aber wie? Sie verlies doch nie das Grundstück! „Tora!!" Ich klopfte gegen die Scheibe, doch sie rannte nur noch schneller. Wo wollte sie hin? Wo wollte sie bitte so spät am Abend hin! //Egal! Ich muss ihr hinter her!// dachte ich in mir in meiner kindlichen Naivität. Ich rannte zur Tür und zog mir schnell meiner kleinen Winterstiefel in Größe 34 an. Schnell noch den Wintermantel an und schon war ich raus gerannt. //Was sollte schon passiert? Hell genug ist es noch! Und schneien tut es auch kaum!// So in Nachhinein könnte ich über diese Gedanke nur lachen, denn es dauerte nicht lange bis es richtig dunkel wurde. Vielleicht eine halbe Stunde. Und der Schnee hat auch enorm zu genommen. Und was machte ich bei dem Wetter? Genau! Ich irrte durch den Schnee! Allein! Mit grade mal 5 Jahren und suchte meine Katze! Mal wieder eine Meisteridee von mir! „TORA!!!!" rief ich immer wieder, doch ich bekam keine Antwort. ...Natürlich nicht! Es ist eine Katze, aber... sie hatte ruhig mal miauen können! Schließlich laufe ich hier wegen ihr rum! Ich könnte jetzt auch ganz gemütlich in meinem Bett liegen und fern gucken! Ich seufzte. Immer noch keine Tora in Sicht und mir war kalt. Ich beschloss morgen weiter zu suchen, also...Ab nach Hause! ...das wäre natürlich zu einfach gewesen, wenn ich einfach nach Hause könnte, dachte sich das Schicksal wohl! Denn es war alles voll geschneit und ich hatte keine Ahnung wo ich lang musste! Alles sah gleich aus! Geil! Genau das, was man braucht, wenn es mega schneit! „Okay Nozomi! Ruhig Bleiben! Erst mal musst du herausfinden wo du bist!"...so würde ich heut zu Tage in dieser Situation denken, aber damals wollte ich nur zu meiner Mami! Hecktisch schaute ich mich um. Irgendwas muss ich doch wiedererkennen! Und tatsächlich! Ich erkannte was wieder! Und zwar eine Schaukel! Ich bin auf dem Spielplatz der 10 Minuten von meinem Haus entfernt war! Natürlich hätte ich theoretisch jetzt, da ich meine Standort kannte, alleine nach Hause gehen können, jedoch war ich in dem Moment einfach viel zu nervös, um mich an der Weg zu erinnern. //Was nun?// Erneut seufzte ich. Langsam lief ich durch den Schnee auf die Schaukel zu. Ich hätte mir Handschuhe anziehen sollen! Meine Finger fühlten sich fast wie taub an. Jedoch setzte ich sie auf der vollgeschneiten Schaukel ab. Mit einer kurzen Armbewegung wischte ich den Schnee von der Schaukel. Toll...jetzt hatte ich auch noch Schnee im Ärmel, weil mir was reingerutscht war-_-. Womit hatte ich das alles verdient? War es weil ich gestern meinen Teller nicht leer gegessen hatte? Oder weil ich mich einfach an den Keksen bedient hatte? Was es auch war, es erschien mir nicht ganz fair. Ich setzte mich auf die Schaukel. //Wenn ich nicht nach Hause finde, werden Mama und Papa mich schon finden!// war ich der festen Überzeugung von! Also wartete ich dort auf der Schaukel. Ich wartete und wartete...ich langweilte mich langsam echt. Wo bleiben sie nur? Ich warte sicher schon 20 Minuten hier auf der Schaukel! Es war dunkel und kalt! Ich wollte nach Hause! Zu Meiner Familie! Mir stiegen Tränen in die Augen. Was, wenn sie mich nicht suchen kommen? Muss ich dann für immer hier bleiben? Wird mir für immer kalt sein? War ich so böse, dass ich das verdient hatte? Nun konnte ich die Tränen nicht mehr zurückhalten und beging zu weinen. Schritte...ich hörte Schritte im Schnee! Schnell schaute ich mich um. //Mami? Papi?//Doch ich sah niemanden. Toll. Jetzt hörte ich auch noch Sachen, die nicht da sind. Ich senkte meine Blick wieder und widmete mich wieder meinen Tränen zu, die auf den verschneiten Boden, direkt in meine Fußstapfen, tropften und kurz darauf zu Eis worden. Es musste echt kalt sein...Ich weitet die Augen. //Huh? Winterstiefel...?// Ich schaute hinauf und erblickte einen jungen Mann. Er war wunderschön! Ungefähr Schulterlange blaue Haare und, wie kleine Diamanten funkelte, blaue Augen. Sie sahen aus wie das Meer. Ich fand kein anderes Wort für sie als „wunderschön..." welches ich, wie in Trance versetzt, vor mich hin hauchte. Er lächelte mich freundlich an. „Hast du dich verlaufen, Kleine?" fragte er und ich nickte nur leicht, da mir die Sprache bei seinem Anblick einfach weg blieb. „Soll ich dich nach Hause bringen?" erneut nickte ich nur. „Hier. Zieh dir erstmal an." Er zog seine Handschuhe aus und reichte sie mir. Schnell zog ich sie an. Sie waren so warm und ich spürte, wie meine Finger Langsam wieder auftauten. „Danke..." flüsterte ich noch ganz heisa vom schreien nach Tora. Der Mann hielt mir seine Hand hin, die ich an nahm. Er half mir von der Schaukel und wir gingen los. Ich sagte ihm, wo genau ich wohnen würde. Danach herrschte Stille unter uns. Das Einzigste was zu hören war, waren die Schneeflocken, die im Wind tanzten...zu mindestens sah es für mich so aus, als würden sie tanzen. Nach einem relativ anstrengend Fußmarsch durch den Schnee kamen mir endlich bei meinem Haus an. Ich rannte zur Tür und klingelte. Meine Mutter öffnete. „Nozomi!" sie nahm mich hoch und umarmte mich. „Was machst du denn für Sachen? Wir haben uns Sorgen gemacht! Vater wollte grade los dich suchen!" „Aber Mama!" wiedersprach ich „Es ist doch alles gut! Der Mann hat mich nach Hause gebracht!" „Welcher Mann...?" fragte meine Mutter mich. „Nach der da!" antwortete ich und sah hinter mich. Doch da war wirklich niemand...er musste schon weg gegangen sein, denn das Einzigste, was von ihm da war, waren die Stiefelabdrücke, die seine Winterstiefel im Schnee hinterließen...Wer war bloß mein Retter? Und wo ist er hin? Werde ich hin wiedersehen?

So:o Erste Kapitel geschafft! Wie ihr sicher bemerkt habt, spielt das erste Kapitel noch in der Vergangenheit, aber ab den zweiten spielt die Geschichte in der „Gegenwart". Auch wenn ich weiter hin in Vergangenheitsform schreiben werde, da ich es viel lieber magxD. Ich hoffe es hat euch gefallen!

Türkise Schneeflocken der Liebe //Pausiert//Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt