Jade.

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Jade.

So. hier stand ich jetzt. Mit irgendeinem Fremden Jungen den ich grade aufgegabelt hatte. Super.

Etwas überfordert mit der ganzen Situation hielt ich ihn im Arm und wusste nicht so recht was ich jetzt tun sollte.

Ich beschloss ihn erst mal auf mein Bett zu legen da er immernoch bewusstlos war.

Was hatte ich mir eigentlich dabei gedacht, einen wildfremden Jungen einfach mit in meine Wohnung zu nehmen? Mama hat immer gesagt misch dich nicht in fremde Angelegenheiten. Wenn ich doch bloß auf sie gehört hätte.. Dazu hatte er noch in einer riesigen Blutlache gelegen.

Eigentlich bin ich nicht so gut auf Blut zu sprechen, aber komischerweise machte es mir vorhin nichts aus.

Wie selbstverständlich hob ich den bewusstlosen Jungen im Brautstyle hoch und lief so mit ihm in den Armen nach Hause. Gott sei dank waren nicht allzu viele Menschen auf den Staßen Londons und ich traf auch niemanden den ich kannte; wie hätte ich dies alles erklären sollen?

Wie ein nasser Sack lag er in meinen Armen, war jedoch federleicht und ich fragte mich wie viel der denn wiegte- unmöglich mehr als 60kg würde ich mal sagen.

Jetzt lag er auf meinem Bett. Super.

Mir fiel wieder die Wunde an seinem Arm ein und ich eilte zum Bad und kehrte mit einem Erste-Hilfe-Koffer in der Hand wieder zurück.

Um ihn besser verarzten zu können versuchte ich ihm das T-Shirt auszuziehen, doch er stöhnte nur auf und verzog das Gesicht vor schmerz. Also blieb mir nur eine Möglichkeit: ich holte eine Schere vom Schreibtisch und versuchte, so gut es eben ging, sein veklebtes Shirt aufzuschneiden, man hätte es sowieso nicht mehr retten können- Armes T-Shirt. Möge es in frieden ruhen.

Ich fühlte mich wirklich unwohl dabei, kam mir vor wie ein perverser der seinem Opfer die Kleider vom Leib reißt. Als ich das Shirt von seinem Arm löste konnte ich die Wunde genauer betrachten, und was ich sah gefiel mir ganz und gar nicht.

Ich bin zwar kein Arzt aber ich wusste das dieser junge eine Schlusswunde hatte. Die Kugel schien glücklicherweise nicht in seinem Oberarm zu stecken. Ich machte mich an die Arbeit...

Keine 20 Minuten und etliche blutige Tücher später war ich stolz auf mich. Obwohl ich versucht hatte so sanft wie möglich zu sein stöhnte er ein paar mal auf, aber jetzt hatte es aufgehört zu bluten und alles war sauber verbunden.

Ich nahm die Sachen wieder mit ins Bad und während ich mir die Hände waschte warf ich noch einen Blick in den Spiegel, und ich versichere euch, wenn ihr mich gesehen hättet wärt ihr schreiend davon gelaufen. Mein Hemd war blutverschmiert und meine Augen blutunterlaufen, meine Haare verschwitzt am Gesicht klebend. Alles in einem sah ich aus wie ein verrückter psychokiller. Egal.

Ich nahm einen feuchten Waschlappen mit und begann ihm das restliche Blut vom Arm zu wischen. Dann deckte ich ihn zu und schob meinen Sessel nebens Bett und ließ mich hinein fallen.

Ich versuchte wach zu bleiben und zu warten bis er aufwachte, aber der Schlafmangel, der sich in den letzen Tagen aufgestaut hatte, machte sich bemerkbar und ich schlief ein.

Lost. (BoyxBoy)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt