Kapitel 3

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"Weißt du? Manchmal kommt eine Person in dein Leben, die dir zeigt, dass man sein Leben nicht planen soll. Ich möchte diese Person für dich sein. Du musst nicht immer denken, dass dir jeder etwas Böses will."

Kai

"Du musst nicht immer denken, dass jeder dir etwas Böses will." Dieser Satz. Ich las ihn mir immer wieder durch. Eigentlich las ich den ganzen Brief immer wieder durch. "Wer bist du?", sagte ich leise. Auch wenn ich mir vorgenommen habe, es nicht heraus zu finden, werde ich es wohl doch machen. Die neugierig hatte mal wieder gesiegt. Es machte ihn interessant, dass er sich nicht zeigte. Ein Unbekannter weckt mein Interesse. Hätte ich auch nie gedacht. "Naa Kyungsoo, was hast du denn da Schönes? Darf ich mal sehen?" Und schon hatte mir dieser jemand, auch Sehun genannt, den Zettel aus der Hand genommen. "Awww, wie süß. Unser Kleiner bekommt Liebesbriefe. Glaubst du wirklich, dass dich jemand mag?" Brüll es halt noch lauter durch die ganze Schule. Es ist wäre ja auch so toll, dass es die ganze Schule weiß. "Gibt ihn wieder her." Als ich das sagte, fingen er und seine Gefolgschaft an zu lachen. War ja klar, dass sie ihn mir nicht einfach so zurück geben. Ich verstehe einfach nicht, warum es immer die, die klein und schwach sin abkriegen. Plötzlich stieß ich gegen etwas hartes, um genauer zu sein meinen Spind. Was sollte dass denn jetzt schon wieder? Doch viel Zeit darüber nach zu denken blieb mir nicht, denn ich wurde von dem Spind weggezogen und wieder geschubst. Dass war doch jetzt nicht deren ernst? Die schubsen mich doch jetzt nicht wirklich von dem einen zum nächsten. Ganz so wie ich es mir gedacht habe wurde es nicht, denn während sie mich schubsten, stellten oder zumindest versuchten sie es, mir Beinchen. Ein paar mal klappte es auch. Leider konnte ich mich nicht jedes Mal gut abfangen und knallte somit auch öfter sehr unsanft zu Boden. Ich hörte aus dem nichts eine erlösende Stimme, die sagte: "Verpisst euch oder ihr-!" Mein "Retter" hatte seine Worte noch nicht ausgesprochen, da sah man wie ihre Augen förmlich wuchsen und die Flucht ergriffen. Lächelnd kam Baekhyun auf mich zu. "Dass ich denen immer noch so Angst mache, nur weil ich der Schulsprecher bin, ist schon irgendwie lustig." Er half mir hoch und ich klopfte mir den Dreck von meine Klamotten, falls da welcher wäre, was eigentlich nicht der Fall sein sollte, da unsere Schule viel Wert auf Sauberkeit legte. "Tut, dir irgendwas weh?", fragte er nun besorgt. Ich schüttelte den Kopf, obwohl mein linker Arm schon sehr schmerzte. Doch Ich hatte gerade echt keine Lust in dieses scheiß Krankenzimmer zu gehen. Diese komische Ärztin würde auch nicht viel Ausrichten könnte, außer mich mit irgendwelchen Tabletten voll zu dröhnen, von denen ich nicht mal weiß, ob sie überhaupt gut für mich sind, geschwiege denn was da alles drin ist. 

Baekhyun und ich machten uns auf zu unseren letzten beiden Stunden. Wir hatten jetzt Sport, parallel mit dem Jahrgang unter uns. Man konnte unsere Halle in zwei hälften teilen, weswegen immer zwei Klassen oder Jahrgänge gleichzeitig Sport haben konnten. Groß genug war unsere Halle schließlich. Ich persönlich hasste Sport wie dir Pest, aber was will man von einem Streber bitte anderes erwarten. Zu meinem Pech spielten wir heute auch noch Badminton. Ich konnte meinen Arm nach dem Vorfall eben immer noch nicht richtig bewegen, geschweige denn heben. Den Schläger musste ich zum Glück in meiner rechten Hand halten. Doch trotzdem wusste ich, dass mein Arm schmerzen wird.

Als die erste von zwei Sportstunden um war, sah ich wie ein paar Jungs oben in die Kabinen gingen. Vor dem Eingang der Kabinen war ein Geländer und somit auch ein Gang. Von dort aus konnte man super in unsere Hallenhälfte gucken und ich merkte schnell, wie sich ein paar von ihnen über mich lustig machten. Über wenn denn sonst? Leider konnte ich ihnen nicht den Rücken zu drehen und sie so ignorieren, da ich mit auf der Seite des Netzes stand, welche mit dem Gesicht genau in ihre Richtung zeigte. Ich versuchte sie so gut es ging auszublenden, was leider nicht so klappte, wie ich es mir erhofft hatte. Auf einmal nahm ich wahr, wie ein anderer Junge auf sie zu ging und sie richtig fertig machte. Ich konnte leider nicht verstehen, was er genau zu ihnen sagte, aber ich sah, wie sie schnell nickten und auch genauso schnell weg waren. Ich schaute jetzt etwas genauer zu dem Jungen hoch und sah, dass es der Junge mit den schönen Augen war. Er schaute zu mir. Ich hatte das Gefühl, dass er ebenfalls genau in meine Augen sehen würde, trotz der Entfernung. Er hatte mich verteidigt, obwohl er anscheinend nicht mal wusste wer ich war. Er lächelte mir zu. Sein Lächeln war fast noch schöner als seine Augen, aber ich glaube seine Augen kann nichts übertreffen. Ich wurde durch den Federball, der mich nah am Auge traf, in die Realität zurück. Natürlich lachten mein Partner und das Team auf der anderen Seite des Netzes. Aber nicht nur die lachten. Es lachten noch viele weitere, die den Vorfall anscheinend mitbekommen haben. Ich sah nur zu Boden und hoffte dass es bald aufhören würde. Doch sobald mir etwas peinliches passierte, lachten alle und beruhigten sich auch nicht so schnell. Warum sie das taten? Keine Ahnung. Wahrscheinlich, weil ich der Streber schlecht hin war und sobald mir etwas peinliches passierte war es so lustig. Diese Logik kann und werde ich auch nie verstehen. Ich merkte nur wie Baekhyun mich aus der Halle, die Treppe hoch und in die Kabinen zog. "Solche Arschlöcher", murmelte er. Ich zuckte jedoch gleichgültig mit meinen Schultern. "Kyungsoo, du brauchst nicht immer so stark tun. Ich weiß doch, wie sehr es dich mit nimmt." Leider kannte er mich echt zu gut. "Außerdem finde ich es nicht nett, dass du mich eben angelogen hast. Ich habe gesehen, dass du deinen Arm kaum bewegen kannst." Ertappt blickte ich zu Boden und nuschelte ein "Tut mir leid." Er sagte nichts weiter dazu, doch ich wusste genau, dass er mich verstand. So war es eben bei uns. Der eine entschuldigte sich und das Thema war gegessen. Wir verstanden das Handeln des anderen und ließen es dabei. Ändern konnte man eh nichts dran.

Für den Rest der Sportstunde ließ mich Baekhyun nicht aus den Augen. Nach dem Unterricht genauso wenig. "Wer war eigentlich dieser Typ, den du so an gestarrt hast, beziehungsweise er dich auch?", fragte er. "Ni-niemand." Doch wie Baekhyun war, ließ er nicht locker. "Komm, sag schon." "Ich habe ihn vor ein paar Tagen, dass erstmal gesehen und seine Augen sind ein Traum", schwärmte ich. "Awww, ist doch süß. Du bist ja voll süß, wenn du schwärmst. Aber eins kann ich dir sagen. Er schon länger auf unserer Schule ist, nur weiß ich leider selber nicht wer es ist. Ich habe ihn aber schon öfter gesehen. Wenn du willst stelle ich ein paar Nachforschungen an. Ich sitze ja an der Quelle", schlug er mir ginsend vor. "Nein, du brauchst das nicht machen." "Ich mache das gerne, wenn die Chance besteht, dass mein bester Freund endlich mal aus sich heraus kommt." Trotzdem verneinte ich. Ich hatte immer noch ein bisschen Bedenken. Baekhyun meinte zwar, dass der Typ hundert pro auch Interesse an mir hätte, so wie er mich angesehen hat, aber so ganz glauben konnte und wollte ich es auch nicht. Schließlich hatten ich ihn bis jetzt zweimal gesehen und ich denke, dass er mich selber vor dem heutigen Vorfall nicht wahrgenommen hatte. Um das Thema zu wechseln, erzählte ich Baekhyun, dass ich meine Meinung doch geändert habe und herausfinden wollte, wer mir diese Briefe schrieb. Sofort war er Feuer und Flamme. Er wollte alles sofort planen, doch ich bremste ihn aus und sagte, dass wir alles morgen in der Schule besprechen würden. Heute hatte ich nämlich keine Lust mehr und freute mich auf mein Bett.

Briefe an dich (Kaisoo FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt