Kapitel 6

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Als ich nach dem Gespräch mit Jake wieder in Richtung klasse gehe höre ich plötzlich jemanden nach mir rufen und drehe mich in die Richtung. 

"Mia hey." Gibt er etwas schnell atmend von sich.
"Hi Taylor. Was gibt's?" Hacke ich nach und stopfe noch schnell mein Handy in meine Tasche.
"Ich wollte fragen ob du vielleicht Lust hast am Samstag bowlen zu gehen. Du könntest paar deiner Freunde einladen und ich meine. Also wenn du Lust hast." Plappert er drauf los und sieht mich fragend an.

"Klar." Zwinge ich mich zu einem Lächeln. Ich mag Taylor echt gerne denn er scheint echt nett zu sein doch gerade ist mir echt nicht zum Lachen zumute.
"Super ich schreib dir dann die genaue Zeit." Zwinkert er mir zum Schluss noch zu als er zu seinem Kurs läuft.

Ohne weiter darüber nachzudenken gehe ich einfach in mein Kunst Kurs und hoffe das die Zeit so schnell wie möglich vergeht.
Als ich den Pinsel über meine Leinwand schwinge lacht Lucy neben mir.

"Was?" Frage ich genervt und zeige meine schlechte Laune offen.
"Was ist dir denn über die Leber gelaufen?" Lacht sie und sieht mich fragend an.
"Nichts." Gebe ich bloß knapp von mir und versuche mich auf mein Bild zu konzentrieren.

"Wie lief es mit Jake?" Bevor ich anfange zu reden lege ich mein Pinsel auf die Ecke der Einwand um meine Wut nicht an meinem Gemälde auszulassen.
"Nicht so gut. Er hat die Entschuldigung nicht wirklich angenommen da er meinte das er ja nicht verletzt wäre. Er hat indirekt gesagt das ich mir nicht einbilden soll das wir etwas miteinander zutun hätten." Erkläre ich monoton und habe keine Lust weiter darüber zu reden was auch Lucy bemerkt.

"Ich wollte fragen ob du am Samstag Zeit hast? Taylor will bowlen und hat gesagt ich könnte jemand mitnehmen." Lenke ich einfach von unserm ursprünglichem them ab.
"Oh, ich und Mason sind da leider schon verabredet. Wir wurden zum Essen seiner Tante eingeladen. Besser gesagt er, aber er will mich mitnehmen."

Seufzten wende ich mich wieder an meinem Bild.
"Dann gehe ich auch nicht." Etwas enttäuscht bin ich schon da sie im Moment mehr mit Mason macht als mit mir doch das kann ich verstehen. So sind verliebt nunmal.
"Wieso das denn?" Ist das nicht offensichtlich?

"Was soll ich denn da ganz alleine?" Zucke ich mit den Schultern.
"Du hast doch Taylor. Komm du solltest dich amüsieren Baby." Lachend legt sie ihre Hand auf meine Schulter und rüttelt daran bis ich auch anfange zulachen.

"Ist ja gut. Na schön." Gebe ich das letzte zischend von mir.
"Ich hasse dich."
"Ich dich auch." Erwidert sie und wendet sich wieder ihrem Gemälde zu.

Als es endlich zum schulende klingelt machen Lucy und ich keine Anstalt zu trödeln.
"Was sagst du, morgen Filme Abend nach der Schule bei mir?" Fragt Lucy als wir uns in ihren Wagen setzten.

"Klar, hab freitags sowieso nichts zutun." Lache ich und freue mich schon auf dem morgigen Tag.
"Ich besorge Popcorn und du Nutella." Bestimmt sie und hält vor meinem Haus.

"Das wird nicht schwer sein. Ich hab immer Nutella." Ich bin wirklich besessen nach dem Zeug.
Ich habe Lucy mal eine Rede gehalten warum ich niemals ohne Nutella leben könnte, doch wenn es darum geht mach ich keine Witze.

"Bis morgen und bitte, bitte sei pünktlich wenn ich dich morgen abhole so das ich nicht wieder 30 Minuten auf dich warte muss." Augenverdrehend nicke ich und schließe die autotür zu.
"Du übertreibst." Rufe ich als ich zur Haustür laufe worauf sie mir bloß den Mittelfinger entgegenstreckt.

"Hallo?" Rufe ich durchs Haus und warte auf eine antworte.
"Im Wohnzimmer." Höre ich mein Bruder rufen.
"Na wie geht's dir?" Frage ich und lasse mich mit samt meiner Tasche neben ihm auf die Couch fallen.

"Deutlich besser. Moms super gestern hat mir gut getan." Gibt er diesmal klarer von sich. Die letzten Tage konnte er fast kein vernünftigen Satz herausbringen ohne von einem niesen oder husten unterbrochen zu werden.
"Du siehst auch besser aus." Antworte ich noch bevor ich aufstehe und meine Tasche Hinter mir her ziehe.

"Gehst du morgen zur Schule?" Rufe ich von der Küche aus als ich im Kühlschrank nach etwas zu essen suche.
"Nein, lohnt sich nicht am Freitag noch zur Schule zugehen. Dann Ruhe ich mich dem Tag einfach noch etwas aus." Informiert er mich

Ohne ein weiteres Worte und mit einer Karotte in der Hand gehe ich in mein Zimmer um dort meine Hausaufgaben zu erledigen.

Mit Kopfhörern in den Ohren, auf dem Bett sitzend nicke ich im tackt zu good Girls go bad von cobra starship.
Das Lied ist definitiv einer meiner Lieblingslieder, doch als ich den Text wirklich lausche erkenne ich das die Situation mein momentanes Leben beschreib .

Als die weibliche Stimme singt:

I know your type. Boy, you're dangerous. Yeah, you're that guy I'd be stupid to trust. But just one night couldn't be so wrong you make me wanna lose control.

Es erstaunt mich immer wieder das einige Lieder das komplette Leben beschreiben.
Daran merkt man das Musiker auch nur normale Menschen sind. Sie haben die gleiche Probleme wie wir. Sie sind ganz einfach normale Menschen.

So wie Jake. Nur das er speziell ist.
Was besonders.
Doch nicht im guten Sinne.
Meiner Meinung nach ist er sehr anstrengend.
Er tut nicht das was man ihm sagt und wenn er nicht das bekommt was er will wird er unerträglich.

Ich weiß nicht viel von ihm, doch wie es das Lied sagt. You're that guy I'd be stupid to trust. Und das darf ich nicht zulassen.
Ich darf mich nicht auf ihn einlassen.
Ich hab noch nie viel mit liebe zutun gehabt, da ich einfach Angst davor habe fallen gelassen zu werden.

Ich habe Angst mich jemanden vollkommen hinzugeben so das ich keine Controller mehr über mich selbst habe und am Ende dann einfach weggeworfen zu werde wie ein Kaugummi das lange kein Geschmack mehr hat.

Ich war noch nie verleibt und habe, auch wenn ich es nicht zugeben will, Angst davor.

Wer hat das nicht?

Das ist auch der Grund warum ich im Moment nur auf lockere Dinge aus bin. Warum ich in Clubs gehe und mit ein Typen für eine Nacht suche und ihn dann wieder fallen lasse.

Um nicht selber fallen gelassen zu werden.

Aus diesem Grund will ich auch nichts mit Jake zutun haben. Damit er mir nichts vormacht und mir nicht unnötig Hoffnung macht.

Ich mein nicht das ich etwas für ihn empfinde. Ich kenn ihn ja nicht mal richtig. Ich habe ein Bild von ihm vor Augen und das kann ich mit einem Wort beschreiben.
Arschloch.

Das Bild sollte für immer in meinem Kopf eingebrannt bleiben.

My own BadboyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt