Kapitel 6 - Wesen

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Tropfen für Tropfen wurde mein Gesicht mit Blut überzogen. Ein riesen Grinsen bedeckte sein Gesicht, fröhlich über meine Angst. Es saß auf der Laterne vor mir, verwandelte sein Grinsen in ein lautes Lachen.

,, HAHA, warum hast du denn Angst. Schau ich hab dir ein Geschenk mitgebracht, es ist soetwas wie eine Vorhersage. HAHA"

In seiner Rechten hielt Es eine Leiche, die mir wie aus den Gesicht geschnitten war. Die Leiche war mit Kratzern übersäht, der Bauch war offen, sodass der Darm schon leicht zu sehen war. Auf der Stirn war ein Pentagram eingebrannt. Es hielt die Leiche an den Haaren fest und schüttelte sie leicht umher.

,, Keine Angst, solange du mitspielst wirst du nicht so enden wie er, oder besser gesagt wie dein Zweites ich, nicht wahr Mahiru?"

Das Wesen ließ sie genau vor meine Füße fallen, wodurch ich einen großen Schritt nach hinten vollführte. Verängstigt schüttelte ich meinen Kopf und machte weitere Schritte nach hinten. Dabei murmelte ich einige Sekunden vor mich hin.

,,Nein....nein...das kann doch nicht...wie...warum passiert das...mir?"

Es fing an mich lautstark an auszulachen. Sein Gesicht war mit einem Sack bedeckt, in dem zwei Löcher für die Augen und eines für den Mund geschnitten waren. Zerfetzte Soldatenkleidung umwickelten seinen Körper. Es war ein dürres Wesen, mit der Statur eines Menschen. Das Einzige das Es von uns Menschen unterschied war seine tiefe, fast schon dämonische Stimme. Voller Angst musterte ich ihn einige Zeit, als mir seine Schnur auffiel, die den Sack befestigte. Sie war sehr eng gezogen, was jedem normalen Lebewesen sofort die Luft rauben würde.

,,Warum spielst du dieses Spiel mit mir?"

Diese Frage bereute ich sofort nachdem ich sie ausgesprochen hatte. Das Wesen sprang direkt vor meine Füße, schaute mir tief mit seinen roten Augen in meine. Schon wieder setzte Es sein gruseliges, riesiges Grinsen auf.

,, Du hast es also immer noch nicht geschnallt. Tja ein Spiel würde ich das ja nicht unbedingt nennen, aber du erfährst noch früh genug was hier los ist. Keine Sorge Mahiru, das alles wird sich lohnen für dich."

Lohnen? Es soll sich für mich lohnen? Will der mich eigentlich verarschen? Und überhaupt, warum hatte Es mir diese Geschichte vorgespielt? Warum ausgerechnet ich? Ich hatte so viele Fragen, die ich wahrscheinlich selbst rausfinden musste. Es gab mir einen kräftigen Schlag gegen die Brust, der mich weit weg katapultierte. Ich krachte heftig gegen einen der Essensstände, der darauf hin in sich zusammenfiel. Nur schwer konnte ich mich wieder aufraffen, doch verwundert musste ich feststellen, dass ich absolut keine Verletzungen davontrug, zwar hatte ich Schmerzen doch keine offene Wunden. Hatte Es mir etwa irgendeinen seltsamen Schutz gegeben? Langsam lief ich im Park herum, auf Suche nach irgendetwas das mich hier rausbringt. Ich wusste nicht nach was ich suche, aber ich wusste ich würde es erkennen hätte ich es gefunden. Mein ganzer Körper krümmte sich vor Schmerzen, sodass ich eine kurze Pause einlegen musste. Orientierungslos steuerte ich einer der Gondeln des Riesenrades an und ließ mich dort nieder. Vor Erschöpfung schloss ich meine Augen, welche schon fast von alleine zufielen. Ich hatte schlimme Schmerzen, ebenso war mir leicht übel. Was wollte Es von mir? Kaum war ich eingeschlafen, tauchte das Wesen wieder auf. Es beobachtete mich für eine Weile, bis Es wieder dieses ekelhafte Grinsen aufsetzte.

,,Na, ich hoffe du schläfst schön. Du brauchst viel Energie für die nächsten Tage."

Es setzte das Riesenrad in Bewegung, was ich jedoch nicht bemerkte. Ein lautes Lachen schallte durch den gesamten Park. In dem Moment bekam ich einen Traum, der alles andere als friedlich war. Das dieser Teil seines Planes war, ahnte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.

,,HAHAHA los Mahiru enttäusche mich nicht."

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