~1 Monat später
Inzwischen hatte sich Sarah halbwegs erholt und war aus dem Krankenhaus entlassen worden, lief jedoch auf Krücken. Ihre Schwester Angela war zwar noch dort, würde jedoch in den bald ebenfalls wieder nach Hause zurück können. Solchermaßen zufrieden gestellt summte Sarah in der Küche vor sich hin, während sie alleine zu Mittag aß. Alleine, weil ihre Eltern beide auf der Arbeit waren und erst gegen Abend heimkommen würden. Bisher hatte sie nicht viel gemacht, abgesehen von der Suche nach einem Job, der ihr gefiel. Sie hatte durch die Stellenangebote in Zeitungen und im Internet gestöbert, aber nichts interessantes in der Nähe gefunden. Während sie den Rest Tomatensoße ihrer (inzwischen aufgegessen) Ravioli vom Teller kratzte, überlegte sie, was sie als nächstes machen wollte. "Vielleicht fernsehen. Oder doch besser lesen?" überlegte sie und blickte sich in der geräumigen Küche um. Sie war in hellen und fröhlichen Farben gehalten und strahlte eine gewisse Wärme aus. In der Mitte stand ein Holztisch mit einer Blumen bedruckten Tischdecke darauf, außen an der Wand entlang waren Schränke und Ablagen angebracht. Dazwischen waren Kühlschrank, Herd und die üblichen Küchenmöbel untergebracht. Sarah erhob sich schwerfällig, indem sie sich auf ihren Krücken abstützte. Sie verlagerte das Gewicht auf ihren rechten Arm und nahm mit dem linken ihren Teller und das Besteck. Vorsichtig bugsierte sie die Sachen hinüber zur Spülmaschine und räumte sie mühevoll ein. Nach getaner Arbeit blieb sie ratlos vor der Tür zum Flur stehen. "Was nun?" fragte sie leise und wusste, dass sie die Frage wie von selbst an den seltsamen Schatten hinter ihr gestellt hatte. "Oh, du redest mit mir ?" fragte dieser daraufhin sarkastisch und mit leicht beleidigter Stimme. Okay, Sarah musste sich eingestehen, dass sie wirklich schon einige Zeit nicht mehr mit diesem Jonathan, der ihr nochimmer irgendwie bekannt vorkam, geredet hatte. Aber, so fragte sie sich selbst, warum sollte sie auch? Dieser Kerl tauchte war damals einfach so neben ihr auf und wusste nicht mal wieso. Sie versuchte seit dem einem Monat, den die beiden jetzt schon gemeinsam verbrachten, Jonathan zu ignorieren. Sie wollte nicht, dass er da war und ihr war egal, ob er dies merkte. Einige Male hatten die beiden versucht der Höflichkeit halber den anderen über sein Leben auszufragen, jedoch gaben sie schnell wieder auf, denn keiner der beiden redete gerne mit dem anderen über die Vergangenheit. Sie fanden es, verständlicher Weise, recht persönlich und Sarah und Jonathan waren nun mal "Fremde". Sarah drehte sich um. Jonathan schaute sie zornig an. "Hör zu. Wenn du mich nicht akzeptierst, verstehe ich das. Aber wenn, dann brauchst du auch nicht mit mir zu reden. Ignorier mich doch einfach weiter!" rief er halb laut und schien wütend und verletzt. Sarah starrte ihn resigniert an. "Tut mir doch Leid, aber..."sie zögerte kurz und sagte dann:"... ich verstehe das alles einfach nicht. Du tauchst auf, nachdem ich einen lebensgefährlichen Unfall hatte und..." weiter kam sie nicht, Jonathan schnitt ihr das Wort ab. "Lebensgefährlich? Du bist nach einem Monat schon fast wieder fit!" Sarah wurde ungeduldig und das lange stehen tat ihren Beinen weh."Ich wurde fast zerquetscht! Was ist eigentlich dein verdammtes Problem? " sie war am Ende doch etwas laut geworden und schämte sich ein wenig. Jonathan sah sie mit kalter Miene an. Dann drehte er sich um und verschwand hinter der Küchentür um die Ecke. Missmutig stieg Sarah die Treppe hinauf in ihr Zimmer. Ob sie Jonathan wohl jemals wieder loswerden würde? Sie hoffte es stark.
_______________________________________So, hat ein "bischen" gedauert seit dem letzten Kapitel (ich entschuldige mich dafür), aber dafür werden die Kapitel ab jetzt etwas länger (das hier noch nicht). Im voraus schonmal fröhliches Halloween!
DU LIEST GERADE
My dear friend
ParanormalSarah, 21, lebt in Mount Silver, einer Stadt in Grönland. Als sie nach einem Verkehrsunfall im Krankenhaus aufwacht, ist nichts mehr wie es war. Und eins stellt sie fest - man sollte sich nicht in einen Toten verlieben ...