Blut

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Blut

Ich schmecke es,

dein Blut.

Ich liebe es,

von dir zu trinken.

Jedes mal nur ein

bisschen.

Es gefällt dir,

von mir gebissen

zu werden.

Also,

ich beiße sanft zu,

du stöhnst auf, vor Schmerz.

Lässt mich aber trotzdem gewähren.

Darum trinke ich,

ich trinke immer mehr.

Was ist diesmal mit mir Los?

Ich kann nicht mehr aufhören,

kann mich nicht mehr kontrollieren,

verliere die Beherrschung.

Langsam merkst auch du,

dass es dies mal anders ist,

dass du dieses mal stirbst!

Du nimmst es einfach hin

und hast auch kein Angst.

Du wirst schwächer,

langsam lege ich dich hin

und trinke weiter.

Deine Lebenskraft wird immer schwächer,

dein Atem langsamer,

bis er ganz aufhört.

Nun höre auch ich auf zu trinken.

Ich hebe dich auf

und trage dich zum Fenster.

Deine leblosen Arme

hängen schlaff an deinem Körper herunter,

dein ganzer Körper ist schlaff.

Ich stehe nun mit dir auf den Armen am Fenster,

schaue hinaus.

Tränen laufen mein Gesicht herunter,

leise und ganz unauffällig.

Erst jetzt wird mir bewusst,

was ich getan habe.

Ich schreie: "WARUM??"

Nun lege ich dich in meinen Sarg,

schaue noch einmal dein Gesicht an.

Es sieht so sorglos aus.

Deine Haut ist blass,

und dein Schönheitsfleck auf der linken Wange,

in der Nähe deiner Nase, einfach bezaubernd.

Deine Lippen haben immer noch ein starkes Rot,

und deine Augen würde ich gerne noch einmal sehen,

sie waren so leuchtend grün,

aber du hast sie jetzt geschlossen.

Deine Haare haben immer noch den

Glanz von Ebenholz.

Selbst tot bist das schönste Wesen,

was ich je gesehen habe.

Doch nun bist du nicht mehr,

und ich suche nach einer neuen Gefährtin.

Und hoffe wieder jemanden zu finden,

der so ist wie du.

Aber ich weiß, niemand wird so sein wie

du es warst.

Leider!

Was habe ich nur getan?

Ich habe alles zerstört!

Leben! Lieben! Hassen! Sterben!Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt