K A P I T E L | 2

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So, jetzt erkläre ich euch mal den Ablauf, wenn ich die Kommentare von euch lese.

Schritt 1: Grinsen, sodass ich Joker Konkurrenz machen kann😈

Schritt 2: Kichern, wie eine aus der Irrenanstalt.

Schritt 3: Aus meinen Zimmer rennen, runter zu meinen Eltern sprinten (sofern sie da sind, ansonsten muss meine liebe Freundin Sami-Ann herhalten😋) und die kichernd, grinsend davon berichten wie glücklich ich bin, mit euren Kommentaren, auch wenn sie nicht immer nett sind😂


K A P I T E L | 2
freudiges Wiedersehen

Zoey

Die Lichtstrahlen der aufgehenden Sonne fallen durch die spärlich bedeckte Balkontür ins Hotelzimmer. Fabrizieren dabei einen schimmernden Glanz auf meinem Koffer, der dadurch nur noch mehr zu glänzen scheint. Es ist bereits 6:50 Uhr und in nicht einmal fünfzehn Minuten wird das Taxi unten auf uns warten und uns zum Flughafen kutschieren.

Während der Schlafbereich ordentlich und wieder bewohnbar aussieht, bricht im Badezimmer die reinste Katastrophe aus. Überall sind meine Kosmetikprodukte verteilt, Henry steht noch unter der Dusche und der Föhn will einfach nicht mitspielen, sondern streikt und gibt viel lieber den Geist auf. Meine Handtuchtrockenen Haare kleben an meiner erröteten Wange, die durch das ständige hin und her laufen warm wird. Genervt und zugleich gestresst binde ich mir meine Haare in einen unordentlichen Dutt und räume den defekten Föhn gewaltsam in den Koffer, der aussieht als würde er beinahe explodieren.

Als könnten meine Blicke etwas bewirken, warne ich mein Gepäckstück mit einem durchdringlichen Blick, wende meinen Körper dann aber - nach ein paar dutzend finsteren Blicken - zur Badezimmertür, die sogleich aufspringt und ein frisch geduschter Henry aus dem Bad heraustritt.

Nur mit Handtuch um die Hüfte und den einzelnen Wassertropfen, die seinen trainierten Bauch hinab laufen, steht er vor mir und wirkt hilflos. „Zoey, hast du mein T-Shirt gesehen?", fragt er mich auch schon, wobei sein Blick durch das Zimmer schweift und anschließend bei mir hängen bleibt. Kopfschüttelnd tapse ich ins Badezimmer, um dieses ebenfalls auf Vordermann zu bringen. Unachtsam räume ich alle Kosmetika in meine Schminktasche, werfe die Handtücher ins Innere der Dusche, ehe ich schmunzelnd das graue T-Shirt meines Freundes neben der Waschbeckentheke entdecke, aufhebe und danach zurück zu einem verzweifelten Henry gehe.

Belustigt hebe ich eine Augenbraue. „Meinst du etwa das hier?" Somit liegt seine Aufmerksamkeit auf mir, denn Henry wirbelt zu mir herum und sein Blick sprüht Erleichterung aus, als er sein Kleidungsstück erkennt. „Danke, Süße. Was würde ich nur ohne die machen?", meint er grinsend und drückt mir einen Kuss auf die Stirn, ehe er wieder ins Badezimmer verschwindet. Ein kalter Schauer bedeckt meinen Rücken, gefolgt von einer Welle schmerzlichen Schuldgefühlen.

Ja, was würde er wohl ohne mich machen? Vielleicht bedingungslose Lieben spüren, die nicht nur von ihm selbst ausgeht?

Gequält lächele ich und senke meinen Kopf. Dabei fällt mein Blick auf meine Uhr am Handgelenk. Erschrocken blicke ich auf. „Das Taxi ist in fünf Minuten da! Und wir haben immer noch nicht ausgecheckt!", rufe ich und sprinte ins Badezimmer, um das restliche Necessaire zu holen und in den Koffer zu quetschen. Henry lacht leicht, als ich ihn aus dem Badezimmer schiebe und ihn auffordere den überfüllten Koffer zu schließen. „Du stresst dich selbst. Entspann dich." Er grinst, als er den Koffer mit Leichtigkeit zubekommen hat. Verärgert funkele ich ihn an, husche an ihm vorbei und durchsuche das Bad noch einmal auf liegengebliebene Wertsachen. Als ich nichts entdecke, kehre ich zurück zu Henry, der schon auf mich wartet.

vestiges of the past | on holdWo Geschichten leben. Entdecke jetzt