„Life is a balance of holding on & letting go."
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K A P I T E L | 11
Gespräche
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ZoeyStill beobachte ich die ein- und austretende Menschen, die das gemütliche und gut besuchte Café Petit besuchen. Immer wieder schweifen meine Augen über die Erscheinungsformen dieser Menschen und obwohl Romy mir über das Treffen mit ihren jungen Hüpfer berichtet, kann ich mich nicht auf sie konzentrieren, denn meine Gedanken kreisen ständig zu Henrys und meinen Streit, der heute früh ein weiteres Mal entfacht ist.
Henry verhält sich so verdammt eigenartig. Und ich kann dafür einfach kein Verständnis aufbringen, denn er will es mir nicht erklären wieso.
Verdammt ja, ich kann es sogar nachvollziehen, dass er es mir nicht anvertrauen möchte, denn ich bin nicht viel besser. Ich habe ihm selbst nie wirklich etwas über ihn erzählt und er hat es seit dem Beginn unserer Beziehung so hingenommen und akzeptiert und doch nie weniger Vertrauen mir gegenüber aufgebracht. Dementsprechend ist es umso überraschender, dass er mir so plötzlich etwas verschweigt was ihn bedrückt. Dabei will ich ihm nur helfen, so wie er mir immer zur Seite gestanden hat die letzten Jahre.„Verdammt nochmal, Zoey! Was ist nur los mit dir!?", faucht Romy verärgert und runzelt ihre makellose, blasse Stirn. Ihre dunkelbraunen Augen funkeln mich erzürnt an und dennoch schimmert ein Hauch von Besorgnis in ihnen. „Es tut mir leid, du hast ab sofort meine volle Aufmerksamkeit.", entschuldige ich mich lächelnd und richte meinen Körper auf, sodass einzelne Knochen knacken. Sofort verziehe ich mein Gesicht, denn dieses Geräusch ist wohl unfassbar widerlich mit anzuhören.
Zweifelnd blickt die gebürtige Kanadiern mich an, ehe sie tief ausatmet und mich erwartungsvoll anschaut. „Was ist mit dir los? Sag's mir!"
„Ich hab mich mit Henry gestritten.", gebe ich schließlich seufzend zu und knete meine Hände miteinander. Mein Blick wende ich ebenfalls ab und betrachte den heißen Dampf, der über meinen Tee hinauf steigt. Da nach einer Weile immer noch nichts von Romy kommt, gleitet mein Blick wieder zu ihr und mit schief gelegenen Kopf und einem verwirrtem Gesichtsausdruck mustert sie mich. „Das gehört doch zu jeder gesunden Beziehung?", dabei klingt ihre Antwort eher als Frage. „Schon, nur haben wir uns selten gestritten und auch nie so heftig!"
„Okay, hör zu, mach' dir bitte nicht so einen Kopf. Der Junge liebt, nein, vergöttert dich. Das gibt sich, ernsthaft, vielleicht hat er einfach Stress auf der Arbeit, sein Bürostuhl hat ihn gezwickt, keine Ahnung was einen Psychologe verärgern kann, aber es wird wieder." Trotz ihrer Aufmunterungsversuche , schleicht sich das schlechte Gewissen wieder bei, denn sie hat absolut Recht, Henry liebt mich aufrichtig.
„Über was habt ihr euch denn überhaupt gestritten, Süße?"
„Er ... möchte mir nicht erzählen was ihn so gereizt hat. Obwohl er es sonst immer macht.", erzähle ich meiner besten Freundin. „Und ich hab' dabei ein wirklich schlechtes Gefühl. Es muss irgendeinen schwerwiegenden Grund geben, dass er sich so von mir abschottet und vielleicht übertreibe ich auch maßlos, aber er war sonst nie so!", führe ich meinen Monolog aufgebracht weiter.
„Zoey?", unterbricht mich Romy, bevor ich mich weiter aufregen kann. „Vielleicht braucht ihr ja eine Pause voneinander? Keine Beziehungspause, nein, aber ihr hockt seit beinahe fünf Jahren 24/7 aufeinander, ohne dem anderen Freiraum zu lassen. Und das ist auch wichtig für eine gute Basis einer langen Beziehung." Skeptisch hebe ich meine Augenbraue. „Ich bin mir nicht sicher, ob das funktioniert.", spreche ich meine Zweifel aus.
„Ach ich bitte dich! Versuch' es wenigstens. Wann warst du das letzte Mal bei deinem Dad? Besuch ihn doch einfach für paar Tage!", erwidert sie motiviert. Immer noch nicht ganz ihrem Optimus hingezogen, nicke ich langsam und entschließe mich einfach nochmal darüber nachzudenken.
"Zoey, du buchst ein Zugticket nach Washington. Sofort.", drängt Romy mich weiter mit strengem Blick und verschränkten Armen vor ihrem Brustkorb.
Letztendlich habe ich nach langen Diskussionen ein Ticket nach Washington gebucht und während Romy fröhlich strahlend das Café verlässt, folge ich ihr weniger begeistert, denn wie ich finde, sollte ich den Streit erst lösen, bevor ich Hals über Kopf zu meinem Dad reise. Allerdings ist es wirklich lange her, seitdem ich meinen Dad und seine neue Freundin besucht habe.
„Hör auf so eine Flunsch zu ziehen und freu dich auf deinen Dad!", dabei stupst sie mich leicht an und grinst neckisch. Ergebend nicke ich und lächele sie ebenfalls an. „So, da wird das nun geklärt haben, lassen wir es noch einmal so richtig krachen, bevor du mich verlässt."
„Und was schwebt dir da so vor?", hinterfrage ich ihren Plan misstrauisch. „Wir shoppen die Läden leer!", ruft sie enthusiastisch aus. Schmunzelnd beobachte ich sie, stimme ihr aber zu und so machen wir uns auf den Weg zur Fifth Avenue.
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Mit einem beklemmenden Gefühl haste ich durch die befühlten Straßen. Trotz Lärm und Massenmengen entspanne ich mich leicht und beobachte meine Umwelt. Von überall her dringen Geräusche in mein Trommelfell und auch, wenn viele dies als unangenehm und zu laut abstempeln würden, so lässt es mich nicht in meinen eigenen Gedanken versinken und damit nicht durchdrehen.
Auch wenn ich Henry die Neuigkeiten ebenso morgen früh mitteilen könnte, da mein Zug erst um 12:45Uhr geht, möchte ich das Gespräch so schnell wie möglich hinter mir bringen und eventuelle die Spannungen besänftigen, ehe ich nach Washington fliege. Als ich das riesige Gebäudekomplex erreiche, laufen Herz und Lunge auf Hochtouren, denn meine Atemfrequenz und mein Puls erhöhen sich schlagartig. Tief Luft holend laufe ich hinein und nehme den Aufzug nach oben. Mechanisch und mit den Gedanke bei einer hoffentlich vernünftigen Schlichtung unseres Streites. Ich bin beinahe angekommen, es fehlen nicht mehr viele Schritte, als mir der Patient von neulich entgegen kommt. Unbewusst halte ich leicht den Atem an und taxiere seine Bewegung präzise und nervös. Meine Nervosität ist völlig unbegründet und kein Stück nachvollziehbar, und dennoch ist sie existent.
Doch nicht nur ich observiere mein Gegenüber, er macht es mir gleich. Seine grasgrünen, emotionslosen Augen fixieren die meine und seine Gesichtszüge sind ebenso frostig. Sein Starren ist mir unangenehm, sodass ich mich von ihm abwende. Doch sobald dies geschehen ist, hebe ich meinen Kopf ruckartig wieder hoch.
„Du bist also Zoey.", seine Stimme ist wie die Tage zuvor rau und tief. Es klingt viel mehr wie eine Tatsache, als eine Frage. Überrascht blicke ich ihn an, stoppe in meiner Bewegung und hebe irritiert eine Augenbraue. „Und das weiß wer?"
„Arthur. Arthur McLeod.", stellt er sich vor und bleibt vor mir stehen. „Zoey Rose McCartney.", flüstert er leise, mehr zu sich selbst als das es an mich gerichtet ist.
Perplex schaue ich in mit weit geöffneten Augen an und bin mehr als nur durcheinander. Woher zum Teufel kennt er meinen Namen?
„Du bist es also wirklich.", schlussfolgert er seine Feststellung aufgrund meiner Reaktion. Er mustert mich nun ausgiebig und mir ist nicht wirklich wohl bei dem Ganzen. „Woher kennen Sie meinen Namen?", spreche ich meine Gedanken schließlich laut aus. Er, Arthur McLeod, legt seinen Kopf schief und betrachtet mich weiterhin. Es ziehen gefühlt etliche Minuten ins Land, als er plötzlich lächelt.
„Hunter hat mir so einiges über seine Prinzessin erzählt und auch immer ein Bild von dir dabei gehabt.", erzählt er. Mein Herz stirbt tausende von Tode. Ich fühle mich leer. Gefühllos. Bis mein Gehirn die Informationen bearbeitet und mir bewusst wird, was er berichtet hat.
„Er hat das Foto nie jemanden anvertraut und keiner durfte sich auch nur wagen es anzufassen.", leicht schüttelt er seinen Kopf und ein amüsiertes Lächeln ziert seinen trockenen, eingerissenen Lippen. Dabei blicken seine Augen in die Ferne, als sei er nur körperlich anwesend.
Fassungslos betrachte ich meinen Gegenüber, immer noch nicht völlig klar, was er gesagt hat und doch reichen die bereits bewussten Informationen, um mich aus der Bahn zu bringen.
„Logan.", hauche ich und gelange somit Arthurs Aufmerksamkeit wieder. „Er wird sich unfassbar - "
„Zoey!"
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vestiges of the past | on hold
RomanceFortsetzung von her soldier Gefühle zu erzwingen, um einen Menschen aufrichtig lieben zu wollen, ist wohl einer der schlechtesten Entscheidungen, die man treffen kann. Die ich treffen konnte. Man verletzt nicht nur sich selbst, nein, man fügt dem...