T e n

38 2 2
                                    

Vanessa's POV

Auch wenn ich es hasste, wenn jemand weinte, konnte ich sie sehr gut verstehen. Aber ich war froh dass sie es so gut aufgenommen hat. Es ist ja immerhin kein Abschied für immer. Jedoch wird es großer Schritt sein für uns Beide, welchen wir nicht zusammen bewältigen könnten. Sie hatte hier schon einen Job gefunden, einen ziemlich guten sogar, beinahe ihr Traumjob. Ihr Traum war es schon immer in einem Brautmoden Geschäft zu arbeiten. Sie schrieb hunderte von Bewerbungen an jegliche Brautmodengeschäfte in der Nähe und bekam tatsächlich bei dem beliebtesten, glamourösesten und erfolgreichsten Brautmodengeschäft die Zusage, dort ab dem ersten August ihre Ausbildung zu Beginnen. Einen Tag hatten wir noch. Einen Tag, indem wir noch so viel Unternehmen konnten.

"Also was wollen wir machen?", stieß ich hervor und brach somit die Stille mit einem Hauch trauer.

"Shoppen, danach Essen gehen und dann Filme Abend bei dir?", entgegnete Roni.

Ich fing an zu grinsen. Diese drei Dinge, welche sie eben nannte, waren unsere Lieblingsbeschäftigungen.

Ich griff nach meiner Jacke und warf mir diese über.

"Ihr kommt doch die drei, vier Stunden allein klar?", fragte ich meinen Dad und Dylan.

"Natürlich, passt auf euch auf", antwortete mein Vater und lächelte uns zu.

"Klar doch, es ist wichtig dass ihr die letzten Stunden für vorerst zusammen verbringt. Wir lassen euch auf jeden Fall einmal im Monat einfliegen. Dies steht in unsere Macht.", ergänzte Dylan.
Mir gefiel es, seine Art, sein Verständnis für alles. Ihm fiel es sicher selbst sehr schwer Abschied zu nehmen. Aber nach sechs Jahren hat er sich daran gewöhnt.

Ich umarmte ihn fest und bekam von ihm einen Kuss auf die Stirn. Mein Dad bekam auch noch eine Umarmung.

Danach verließen wir das Haus. Mal wieder machte ich mir Gedanken während wir mit dem Auto in die Stadt fuhren. Ab Morgen würde sich mein ganzes Leben verändern. Ab Morgen werde ich nicht mehr in meiner gewohnten Umgebung sein, es wird mir alles Fremd sein. Na ja vielleicht nicht alles, aber vieles. Die USA ist ja ein bisschen viel größer als Großbritannien. Dennoch hoffte ich, dass ich mich sehr schnell einlebe und mit allen gut Klar komme. Tief in meinen Gedanken versunken bemerkte ich nicht, dass wir eine rote Ampel überquert hatten. Durch das Gehupe der anderen Autofahrer und das Geschrei von Roni, riss es mich wieder in die Realität und mein Fuß drückte Automatisch mit voller Wucht auf die Bremse. 

"I.. ich es tut mir leid", stotterte ich und fuhr langsam weiter über die Kreuzung.

"Was war denn los? Ist alles Okay? Soll ich lieber fahren?", fragte Roni besorgt.

"Nein, ich weiß nicht. Hab wahrscheinlich zu viel nach gedacht. Es geht mir gut. Tut mir leid, kommt nicht nochmal vor", sagte ich entschuldigend und bog in das Parkhaus ein.

"Worüber hast du denn  nach gedacht?"

"Ach weißt du über alles was neu sein wird, ob ich mich mit allen gut verstehen werde oder ob ich mich gut einlebe und sowas halt. Das wird komplett neu für mich. Eigentlich wollten wir ja beide hier bleiben aber dann kam das eben alles mit Dylan und dem Angebot als Make-up Artist am Set zu arbeiten. Ich hoffe wir verlieren uns nicht aus den Augen."

"Hey, hör mir zu. Du schaffst das, so wie ich dich kenne und wenn du dich genauso verhältst wie du es sonst immer tust. Glaub mir, sie werden dich lieben. Wir werden uns nicht aus den Augen verlieren. Wozu gibt es Whatsapp, Skype und Facebook?", das brachte mich zum lachen

"Stimmt, du bist die beste"

Als ich eine passende Parklücke gefunden hatte, umarmte ich sie ganz Fest. Ich war froh sie als beste Freundin zu haben. Ich werde sie nie mehr her geben. Selbstverständlich erwiderte sie meine Umarmung.

Wir stiegen aus dem Wagen und begaben uns in Richtung Mall. H&M und Primark waren unsere ersten Ziele, danach folgten Zara und Review. 

Völlig erschöpft, mit noch wenig Geld in unseren Portemonnaies und unendlich vielen Tüten, welche uns im Übrigen schon die Arme abschnürten, begaben wir uns zum Parkhaus. Auf die Zeit achteten wir nicht, doch als wir das Kaufhaus verließen wurde uns schnell bewusst das wir anscheinend sehr lange unterwegs waren, denn es dämmerte schon. Wir schauten uns beide etwas verwirrt an bis Roni gerade Luft holen wollte, um wahrscheinlich dasselbe zusagen was ich dachte.

Bevor sie auch nur irgendeinen Ton von sich geben konnte, schnitt ich ihr schon das Wort ab.

"Ja wir waren so lange Unterwegs"

"Hoffentlich haben sich die Jungs noch keine Sorgen gemacht", lachte Roni.

Zur selben Zeit bei Dylan und Vanessa's Dad

Dylan's POV

Ist das normal das die schon seit fast sieben Stunden weg sind? Ich lief den Raum auf und ab zusammen mit Nessa's Dad. Wir beide machten uns tierische Sorgen. Bei jedem Anruf, den wir tätigten, nur die Mailbox. ich stieß einen Seufzer aus und ließ mich letztendlich auf den Stuhl nieder. 

"Ein letzter Anruf", sagte ihr Dad und wählte prompt ihre Nummer. Ich hörte gekicher vor der Haustür und mir viel ein riesen Stein vom Herzen. Ihr Dad hatte es auch mitbekommen und steckte sein Handy wieder in seine Hosentasche. 

Wir stellten uns beide vor die Haustür. 

Sie sperrten die Haustür auf und als sie unsere besorgten Blicke sahen, verschwand jegliches Lachen.

"Was ist denn mit euch los?", fragte Roni.

"Wir haben uns vielleicht Sorgen gemacht? Hättet ja mal eine Nachricht senden können, dass es euch gut geht oder mal auf unsere gefühlten 100 Anrufe reagieren können!", stieß ich gleich hervor.

"Tut uns leid wir haben nicht ein einziges mal auf die Uhr gesehen und unsere Handy's waren lautlos. Ihr habt recht wir hätten uns melden sollen das kommt nicht wieder vor.", entschuldige sich Nessa und schaute dabei bedrückt zu Boden. 

In diesem Moment sah sie aus wie ein niedliches dreijähriges Mädchen, welches zum ersten mal Ärger bekommt. 

"Tut mir selber leid, ihr sagtet ja es könnte spät werden, wir dachten nur euch sei vielleicht was passiert" ich zog sie in eine Umarmung und alle bedrückten Gefühle waren weg. Einfach verschwunden, stattdessen explodierten gerade Milliarden von Schmetterlingen in meiner Magengegend. 

"Okay Roni, wir sehen uns Morgen früh, du bringst mich doch mit zum Flughafen oder?", lächlte ich sie süß an.

"Natürlich bin ich dabei", grinste sie und umarmte mich ebenfalls. 

"Du wirst mir fehlen", murmelte sie in meine Schulter.

"Du mir auch", nuschelte ich. 

Danach verließ sie das Haus und fuhr Nachhause. 

Morgen wird sich alles verändern....

Be Mine (Dylan O'Brien)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt