der Ball/ Teil 1: Jeffs Abend

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Jeffs Sicht:
Auf dem Ball angekommen, zieht mich Ashley schon auf die Tanzfläche. Sie trägt ein auffälliges und aufgepuschtes Prinzessinenkleid in einem kräftigen pink. Der Streit zwischen Ben und mir läuft immer noch und deswegen ist mir nicht so nach Tanzen. Etwas hin und her bewegen und basta! Langsam bereue ich auch das, was ich zu Ben gesagt habe, aber mich bei ihm entschuldigen ist nicht eine meiner Stärken.
„Kannst du auch mehr, als nur ein Schritt nach rechts und ein Schritt nach links? Du tanzt ja noch lahmer, als eine Schnecke...", meckert Madame 'Star-der-Show'.
Ich brumme leise: „Ja, aber frag mich mal nach Lust!" „Jetzt sei doch froh, dass du mit mir auf den Ball gehen darfst..." „Mir ist sowas generell egal!", zische ich ihr ins Gesicht, „Ob ich jetzt hier mit dir bin oder nicht, ist mir schnuppe!" Entnervt 'tanze' ich weiter und beobachte dabei, wie viel Spaß Ben mit dieser Samantha hat.
Plötzlich kommt ein langsamer Song. „Aber mein Jungsgeschmack hast du getroffen..."
Ich drehe mich wieder zu ihr und sie steht ganz nahe vor mir. Sie drückt sich in meine Arme und bewegt sich mit mir verführerisch langsam hin und her. Ihre Nähe gefällt mir nicht. Sie ist einfach zu überheblich für mich. Genervt drücke ich sie weg und gehe mit schnellen Schritten nach draußen. Das muss ich mir nicht weiter antun. 1. Ich mag solche Tussis wie sie nicht und 2. kann ich nicht länger mit ansehen, wie viel Spaß Ben hat.
Dieser Ball hat keinen Sinn mehr für mich. Mit gesenktem Blick gehe ich durch die dunklen Straßen auf den Wald zu. Im Wald rascheln die Blätter im Wind und ich kneife die Augen zusammen, um etwas erkennen zu können. Normalerweise sehe ich sehr gut, doch die Augenlider hindern mich daran, besser sehen zu können.
Vor einer Woche haben Ben, Eyeless und ich noch viele Streiche gespielt und waren die besten Freunde, die es je gab. Aber diese Wette hat alles kaputt gemacht! Wie sehr wünschte ich mir, dass ich die Zeit zurück drehen könnte. Diese Schule muss ein Ende haben oder ich muss mir bald neue Freunde suchen! Ich will keine neuen Freunde...
Ich bin der Einzige, der noch an unserer Freundschaft festhält! Ben ist mit dieser Samantha und dieser unerklärlichen Sache mit Sally beschäftigt und Eyeless hat schon neue Freunde und lässt uns dauernd wegen diesen Vollpfosten sitzen!
„Ich zeig euch etwas total Cooles, Leute! Ihr werdet es nicht glauben!"
Das war Eyeless' Stimme! Vorsichtig gehe ich näher und sehe ihn als Mensch und die Creepypastaclique. Was machen die denn hier?
Unser Haus ist doch in der Nähe und...
Oh nein! Er will uns verraten! Wie kann er nur?
Wütend stürme ich auf die Gruppe zu und stürze mich auf Eyeless.
„Nein!! Lass es, Eyeless!! Das ist gegen die Regeln! Du darfst uns nicht verraten!!"
Ich drücke ihn gegen einen Baum. Meine Mordlust kommt wieder. Sie gibt mir mein Aussehen wieder. Die Klinge meines Messers drückt sich an seinen Hals. „Wie kannst du uns nur verraten?! Wie?!?!"
„Oh mein Gott! Jeff the Killer!! Er war die ganze Zeit bei uns in der Schule!!!"
„Jeff...
Ich dachte..." „Was dachtest du?! Dass du, nur weil Ben und ich bei diesem Ball sind, gleich eine Menschengruppe nach Hause bringen kannst?!" „Slender ist auch nicht da...." „Ach deswegen! Hast du schon mal im Entferntesten daran gedacht, wie gefährlich das für uns ist?!" „Sie werden doch nichts erzählen!" „Das weißt du nicht!!" „Jeff!!"
Ich werde an den Armen nach hinten gezogen. Voller Wut versuche ich mich zu wehren. „Lasst mich los! Ich werde ihm..."
Nun kommt auch Toby vor mich und schiebt mich nach hinten. Somit weiß ich auch, wer mich zurückzieht.
„Cool...", meinen die Jungen im Hintergrund, was mich ganz schön aufregt.
Plötzlich fühle ich einen leichten Druck am Bein und sekundenschnell bin ich von Slenders Tentakel umschlingt. Schnell werde ich hochgehoben, wodurch alle drei Proxies auf einen Haufen fallen.
„Was ist hier los?" Gott sei Dank! Slender ist wieder da!
Wütend zapple ich. „Na warte, Eyeless! Wenn ich dich...", weiter komme ich nicht, denn die Tentakel zieht sich enger zusammen, was mir den Atem raubt.
„Ich habe euch was gefragt!" Die Luft wird mir knapp.
„Eyeless hat Menschen hergebracht und Jeff ist ausgerastet...", berichtet Toby. Sofort werde ich fallen gelassen und liege hustend auf dem Boden. Nach Luft schnappend richte ich mich auf und halte mir den Hals.
„Und was machen wir mit denen?"

Beste Freunde    ...oder auch nicht...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt