Ich musste mich beeilen, sonst wurde es eng mit der Zeit. Mir war überhaupt nicht bewusst, dass ich vorhin so lange gefahren war. Ich fuhr jetzt schon eine Stunde und war noch nicht mal in der Nähe von unserem Haus. In einer knappen Stunde ging der Film los. Wie sollte ich das denn nur schaffen? Jetzt wollte ich sogar mit ihm reden und konnte es doch nicht. Das durfte doch nicht wahr sein. Ich wusste, dass Jungs nur Unglück brachten, doch leider hatte ich mir eingestanden, dass ich in ihn verliebt war. Ich konnte und wollte es nichtmehr zurücknehmen. Wofür war es das ganze überhaupt Wert? Das fragte ich mich sehr oft, aber wenn ich ihn sah fällt mir der Grund immer wieder ein. Es ist unergründlich und im hintersten Eck meines Kopfes und Herzens. Ich habe es so weit weggetrieben wie ich es nur konnte, aber es kommt alles wieder zurück wenn ich ihn sah. Dumm ist es aber auch, dass ich ihn sehen möchte. Ja, ich liebe ihn. ICH LIEBE IHN! Aber ich weiß, dass er mich nicht so mag und auch nicht wirklich weiß, wer ich bin. Aber das machte das Ganze auch nicht leichter. Ich wünschte mir einfach, dass ich ihn so einfach vergessen könnte, wie es angefangen hatte. Das ich ihn als einfachen Jungen betrachten könnte, aber das schaffe ich nicht. Verdammt, ich war einfach zu schwach, nicht körperlich, aber seelisch. Zudem machten es mir seine Haare, seine Nase, sein Mund, seine Zähne und vor allem seine schönen Augen schier unmöglich ihn als normalen Jungen anzusehen. Ich trat noch fester in die Pedalen. Ich sauste um die Ecke und sah auf die Uhr. Halb sechs. „Shit, das packe ich doch niemals", aber ich gab nicht auf und sagte, dass ich sofort zum Kino fahren sollte. Obgleich meine Beine voller Blut waren. Was ein Glück hatte ich mir vorhin eine Short angezogen. So sah man es zwar, aber ich hatte wenigstens kein Loch in der Hose. Ich war gerade in der Nähe. Ich konnte es schaffen. Die letzte Ecke. Geschafft. Jetzt breitete sich ein Lächeln auf meinem Gesicht aus. Justin war noch nicht da, also hatte ich noch etwas Zeit um zu verschnaufen. Ich richtete meine Haare und stellte mein Fahrrad weg. Als ich zurückkam, reichte Justin gerade Masha seine Hand. Sie waren ein süßes Paar, das musste man ihnen schon lassen. Melanie und Mark passten nicht ganz so zusammen. Ich musterte Melanie genau. Ihr schwarzes glattes Haar fiel ihr locker über ihre Schultern. Ihr Körper steckte in einem enganliegenden roten Kleid. Ich fand es sehr gewagt, weil es nicht gerade lang war. Masha sah wunderschön aus. Sie hatte ein pinkes Kleid an, was ihr bis kurz übers Knie ging. Ihre braunen Haare sind leicht gelockt und ihre Füße waren in silbernen Riemchenschuhen. Ich ging zu ihnen und sah nun auch Philipps Kopf. Bei seinem Anblick klappte mir der Unterkiefer auf. Seine braunen Haare glänzten wie Bronze im Sonnenlicht. Er sah aus, wie...was weiß ich, mir fielen dazu keine Worte ein. Mein Blick ging wieder zu meinem Körper. Ich war das Biest und er war der Schöne. Mir vielen so viele Worte für unser Aussehen ein, aber ich war IMMER die Hässliche. Es ist echt schlimm. „Hier", sagt Masha und drückte mir eine Tüte in die Hand. Sie nahm meine Hand und zog mich hinter sich ins Kino. Verwirrt starrte ich zu den anderen zurück, die uns jetzt langsam folgten. Die Tüte, die Masha mir in die Hand gedrückt hat, hatte ein seltsames Gewicht. Als ich in sie schaute sah ich nur lauter blauen Soff, konnte aber so nicht genau erkennen, was es jetzt war. Masha ging mit mir zu den Toiletten und sagte mir, dass sie mich nicht so mit ins Kino nimmt. Justin hatte ihr nämlich erzählt, dass ich weggelaufen bin und da hatte sie vorgesorgt, falls ich doch auftauchen sollte, was ich ja letztendlich bin. Ich nahm den blauen Stoff aus der Tüte und staunte nicht schlecht. Ich hielt ein wunderschönes blaues Kleid in der Hand. Natürlich zog ich es direkt an, während Masha schon mal angefangen hat, meine Haare zu kämmen, die durch den Sturz in alle Richtungen abstanden und es aussah, als ob mir eine Löwenmähne gewachsen wäre. Oh...Philipp hat mich ja auch so gesehen... das ist mir jetzt aber peinlich. Als wir endlich fertig waren und wieder zu den anderen gingen, hatten sie schon die Karten gekauft. Philipp trat neben mich und sagte nur: „Du siehst wirklich hübsch aus". Ich sah ihn nicht an. So konnte ich allerdings auch nicht sehen, dass er dabei rot wurde und kategorierte es als: ‚Ich muss ja irgendwas Nettes sagen' ein. Wie sonst ja auch immer. Ich weiß überhaupt nicht, wieso ich ihn eingeladen habe. Jetzt war es ja eh zu spät. Wir setzten uns auf unsere Plätze und der Film begann. Ich aber achtete gar nicht darauf, sondern dachte lieber über mein Leben nach.
Sorry, dass erst jetzt wieder was kommt, aber ich hatte im Moment etwas Schulstress, ich hoffe ihr seid mir nicht böse:-****Über Kommis würde ich mich sehr freuen:)
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Das geheimnisvolle Schlosspferd
Teen FictionMaximiliane Stein ist eigentlich ein ganz normales Mädchen, wie wir alle. Eigentlich! Denn als sie eines Tages mit ihrer besten Freundin ein Schloss im Wald entdeckt, passieren seltsame Dinge. Unter anderem sieht sie ein Geisterpferd, dass ihr hilft...